Marduk - Dark Endless (Re-Release)

Review

Mittlerweile gehört es im Musikbusiness schon zum Guten Ton in releaseschwachen Zeiten einer Band der Konjunktur durch mehr oder minder sinnvolle Veröffentlichungen etwas nachzuhelfen. Eine der Speerspitzen in der Best Of/Live/Re-Release/DVD-Kategorie dürften wohl MOTÖRHEAD sein, wobei IRON MAIDEN wohl auf dem besten Wege sind, sich dieser Elite anzuschließen und NIGHTWISH gerade anfangen, diese „Marktlücke“ für sich zu erschließen. Und da MARDUK, um zum Punkt zu gelangen, seit ihrer Gründung kein Jahr, ausser 1995, ohne ein entsprechendes Lebenszeichen von sich zu geben, beendeten, wurde es Zeit, ihrer in diesem Jahr veröffentlichten DVD „Blackcrowned“ einen Gefährten an die Seite zu stellen.

Nach dem Motto „Doppelt hält besser“ wurde das 1992er Debut „Dark Endless“ nochmal aufbereitet und auf Black Lodge wiederveröffentlicht. Dem geneigten Hörer sollten nun sofort zwei Fragen in den Kopf schießen. Erstens: worin liegt der Sinn einer weiteren Wiederveröffentlichung von „Dark Endless“? Immerhin nahmen sich schon Necropolis Records für den amerikanischen Markt und zuletzt Soulfood Records Anno 2003 in europäischen Gefilden des Recyclings der Platte an, die MARDUK vor 13 Jahren die Pforten zu höheren Ehren öffnete. Was direkt zur zweiten Frage führt: welche Kaufanreize bietet „Dark Endless 2005“? Traurige Antwort: keine. Bonustracks, Videos, Screensaver, Wallpaper, 36-seitiges Booklet in High-Quality-Digitaldruck oder ähnlicher Schnickschnack: Fehlanzeige. Bis auf eine zugegebenermaßen edel ausschauende mattschwarze Digipackverpackung mit hochglanzschwarzem Logo in Reliefdruck findet sich kein Argument für die Anschaffung dieser, man muss es wirklich so nennen, Volksverarsche. Denn was noch schwerer wiegt: was hier auf dem frontseitig prangenden, silberglänzenden Aufkleber als „remastered“ angepriesen wird, spottet dieser Bezeichnung in den höchsten Tönen. Lediglich einen Tick lauter und marginal aufpolierter als der 1992 von Dan Swanö erschaffene Endmix, kann „Dark Endless 2005“ auf keinen Fall überzeugen, geschweige denn wirklich ernst gemeint sein.

14.10.2005
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