Mournful Gust - She's My Grief.......Decade

Review

Bei dieser Truppe handelt es sich um ein hierzulande wohl mehrheitlich unbekanntes Sextett aus der Ukraine, das seinen bereits zehnten Band-Geburtstag begeht und sich als Geschenk dafür ein Scheiblettchen eintüten hat lassen. Genauer gesagt ist es eine Doppel-CD geworden, auf der das bisherige Schaffen von MOURNFUL GUST retrospektiv verewigt wurde und einen wirklich guten Überblick über das Werk der Truppe schafft.

„She’s My Grief“ nannte sich das Debütalbum im Jahr 2000 und dieses ist auf vorliegendem Doppeldecker auf CD 1 in soundtechnisch überarbeiteter Form verewigt worden. Als Nachtisch serviert man uns auf dem zweiten Silberling „Decade“ eine amtliche Kollektion an Demo-Versionen weiterer Tracks, die in Summe allesamt zu schade gewesen wären, hätte man diese in der Schublade gelassen.

Betrachtet man vorliegendes Werk eingehend, lässt sich feststellen, dass die Ukrainer im Laufe der Jahre eine Stilwandlung durchwandert haben. So klingt „She’s My Grief“ – das im Original aus dem Jahr 2000 stammt – deutlich experimentierfreudiger und auch vielschichtiger. Neben zwar reichlich vorhandenen harten Riffs beinhaltete die Musik von MOURNFUL GUST damals jede Menge an Anleihen aus dem Gothic-Bereich, ebenso griff man gerne auf Violinen und Flöten zurück. Weiters wäre auch noch eine Damenstimme zu nennen, die einen nicht unerheblichen Beitrag zum Gelingen des Debüts geleistet hat. Vor allem in den elegisch angelegten Momenten lässt sich aber dennoch deutlich erkennen, dass hier Metaller loslegen, denn die Basis war schon in den Anfangstagen der dem Death Metal zugewandte Gothic Doom Metal.

Und exakt dorthin führt den Zuhörer die Reise auf der Demo-Compilation „Decade“, auf der weniger ausprobiert wird, als vielmehr ordentlich zur Sache gegangen wird. Ausdrucksstarke Gesänge in untersten Stimmlagenbereich sind hier genauso wichtig für die Gesamterscheinung, wie herrlich wohlige Moll-Klangkaskaden. Im Klangbild wirkt das zwar ein wenig reduziert, auf der anderen Seite jedoch intensiver als zu Debüt-Zeiten und vor allem „jahreszeitgemäßer“, denn genau damit lassen uns die Ukrainer endgültig den Sommer vergessen.

Ein vollständiges Eintauchen in den Kosmos von MOURNFUL GUST ist jedoch absolut empfehlenswert, denn mitunter läuft man durchaus Gefahr versteckte Details regelrecht zu überhören und den Vortrag als langweilig abzutun. Doch dem ist definitiv nicht so und man täte der Truppe unrecht, schließlich verstehen es MOURNFUL GUST wirklich gut mit ihrer Mixtur, die irgendwo in der Grauzone zwischen Death / Doom / Gothic Metal anzusiedeln ist, für Atmosphäre zu sorgen und diese mit jeder Menge an Emotionen und Esprit darzubieten.

Zwar weiß ich nicht, ob sich die Band in jüngster Zeit noch weiter verändert hat, da ich ihr aktuelles Werk „The Frankness Eve“ nicht in vollem Umfang kenne, sondern bloß einige Tracks davon, die als Demo-Versionen auf „Decade“ zu vernehmen sind, dennoch möchte ich Genreliebhabern diese Band ans dunkle Herzchen gelegt wissen.

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08.07.2010

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