Painful Defloration - Antihuman Antisocial

Review

Na wer sagt es denn! Kaum erfreute man sich an der gelungenen Veröffentlichung der Brutalorussen von CEPHALIC IMPURITY, schon legen ihre ukrainischen Labelkollegen PAINFUL DEFLORATION mit einem absoluten Kracher im Grindgewand nach.

Wer bei dem Namen frauenfeindliche Ambitionen bei den Bandmitgliedern befürchtet, kann beruhigt werden. Das Trio (Meat Zombie – Vocals, Alex Clesh – Guitars Jekan – Drums) macht keinen Unterschied bei Männlein und Weiblein  – sie finden das Gesamtpaket Mensch einfach zum kotzen. Bestens hätte der Name des Albums also gar nicht ausfallen können. Auf den insgesamt vierzehn Stücken, die nur drei Mal die Spieldauer von zwei Minuten knacken, wird man von Anti-Alles-Parolen nur so zugegrindet. Bestes Beispiel: „Stand for Nihilism“.

Das Albumcover ist eine tolle Metapher. Bei der Collage von Patronen, zertrümmerten Knochen, Blut, Stacheldraht und einer in Atompilzen untergehenden Erde gibt es kein Oben und Unten. Man kann es drehen, wie man will –  es bleibt eine abgefuckte Welt. Die Message hätte klarer nicht sein können. Und den Jungs aus Donezk kauft man ihren Frust noch bedenkenlos ab. Es werden Erinnerungen an die noch frischen und ehrlich wütenden EKTOMORF, zumindest in Hinsicht auf Attitüde und Glaubwürdigkeit, wach.

Musikalisch fahren PD ein für das Genre schier unglaubliches Brett auf. Was besonders begeistern kann: Die Songs haben Wiedererkennungswert! Man bolzt sich nicht von Slam zu Slam, so dass jeder Song im Prinzip auch ein Anderer hätte sein können. Hier gibt es tatsächlich knackige Melodien auf einer apokalyptischen Basis.  Als hätten THIN LIZZY auf einem Panzer komponiert. Naja, etwas in der Art. Tatsache bleibt, dass die Band mit ihren bluesigen Elementen ein Ausrufezeichen hinter allen Kompositionen setzt. Paradebeispiel ist der „längste“ (3:50) und letzte Track des Albums „Comin’ Home“. So einen Rock-Grind Bastard hat die Welt wahrscheinlich noch nie mit angeekelter Begeisterung erblicken dürfen.

Soulflesh Collector Records bringen mit PAINFUL DEFLORATION einen weiteren Top Kandidaten für die Zukunft des Brutal-Genres. Wer NASUM mag, wird das hier lieben.

18.04.2011

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