Es gibt ja manchmal so Bands, bei denen liest man den Bandnamen und hat erst einmal überhaupt keine Erwartungen. POP EVIL aus Grand Rapids in Michigan gehören definitiv dazu, rein vom Namen und Albumcover wäre „Skeletons“, der bereits siebte Wurf der Band, ein Album, an dem zumindest meine Wenigkeit vorbei gelaufen wäre. Ex Kollegin Luisa Knauß gab dem Vorgänger „Versatile“ seinerzeit neun Punkte, das ist jedenfalls schon einmal ein Statement und hat dann doch neugierig gemacht, was hinter der „bösen“ Pop-Fassade steckt.
POP EVIL – Nicht wirklich Pop, noch sonderlich böse
Musikalisch bewegen sich POP EVIL irgendwo zwischen Modern Metal, Alternative Rock und einer kleinen Dosis Indie. Manche Songs sind schon so verboten eingängig, dass das „Pop“ im Titel doch nicht ganz so deplatziert wirkt, doch das eröffnende Trio aus „Paranoid (Crash & Burn“), „Circles“ und „Eye Of The Storm“ bietet gute, moderne, catchy Rock-Kost mit metallischem, zeitweise schon core-mäßigem Einschlag, überzeugende Breakdowns, die Nacken und Fuß wippen lassen inklusive.
Der Mittelteil bricht zwar qualitätstechnisch mit dem doch sehr theatralischen „Sound Of Glory“ und dem ebenfalls eher durchschnittlichen Titeltrack etwas ein, doch die Devise „stark starten, dann nachlassen“ bewahrheitet sich nicht. Die Ballade „Worth It“ bietet zwar neben einem überzeugenden Finale auch jede Menge Schmalz, ist aber dennoch gut hörbar und mit „Who Will We Become“ klingen POP EVIL dann wie das Bindeglied zwischen RISE AGAINST und MOTIONLESS IN WHITE.
Das letzte Trio des Albums wird dann noch von einigen Features begleitet. Auf „Wrong Direction“ gibt sich Blake Allison von DEVOUR THE DAY die Ehre und verwandelt das Stück in ein waschechtes Post-Hardcore-Lied, auf „Dead Reckoning“ passiert das Gleiche, nur dass hier Ryan Kirby von FIT FOR A KING mit dabei ist. Die beiden Songs befriedigen auf jeden Fall die Core-Herzen in einem. Das abschließende „Raging Bull“ hat eine kleine Rap-Einlage von ZILLION (einem US-Alternative-Act, nicht die Melodic-Metal-Band aus Deutschland) am Start, der kurz verwirrt, aber auch ins Konzept passt.
„Skeletons“ klingt frisch und modern
Trotz eines leicht schwächelnden Mittelteils ist „Skeletons“ von POP EVIL ein Werk, das allen zu empfehlen ist, die modernen Metal, Alternative Rock oder Pop Punk hören können ohne, dass sich ihnen nicht gleich die Zehennägel hochrollen. Zeitgleich ist die Scheibe eine Lektion, dass man sich nicht immer von Bandname und Albumcover abschrecken lassen sollte.
Mhh. Das ist jetzt nicht sch.echt, aber mir kommt das wie ne Kopie von Falling in Reverse vor. Speziell alles, was der gute Radke seit 2017 so alles als Singles rausgehauen hat.
Mag nur mir so vorkommen. Viel Erfolg den Jungs!