Nico Rose
Der Psychologe und Autor von "Hard, Heavy & Happy" im Gespräch.
Interview
Manche Interviews sind verflucht, bevor sie beginnen. Eigentlich sollte dieses Gespräch als Video veröffentlicht werden, aber zunächst findet sich kein Termin, dann kommt doch was dazwischen, schließlich geht die Bild-Aufzeichnung verloren. Zum Glück hat es aber doch noch geklappt, denn der Psychologe und Buchautor Nico Rose ist ein wunderbarer Gesprächspartner. Sein Buch „Hard, Heavy & Happy“ legt dar, wie unsere Lieblingsmusik ein gutes Leben ermöglicht und wurde an diesem Wochenende drei Jahre alt. Ganz aktuell erschienen ist „Laut.Stark.Leben“, das Nico Rose gemeinsam mit Sabina Classen geschrieben hat. Zur Lesung auf dem Rock Hard Festival 2025 hat ein Treffen ebenfalls nicht geklappt, also treffen wir uns mit ihm von Laptop zu Laptop.
Guten Morgen, Nico!
Hallo, guten Morgen!
Wir sind nicht auf dem Rock Hard Festival, auch wenn wir uns eigentlich dort treffen wollten. Du hast dort nämlich dein neues Buch „Laut.Stark.Leben. Zur Hölle mit den Selbstzweifeln“ vorgestellt und gemeinsam mit der Co-Autorin Sabina Classen eine kleine Lesung dargeboten. Ich hoffe, es ist alles gut gelaufen.
Es war tatsächlich die Premieren-Lesung und die ist total gut gelaufen. Das Zelt war pickepacke vollgefüllt und wir haben etwa 75 Minuten gelesen, mit ein paar Dönekes zwischendurch. Es hat super viel Spaß gemacht, war aber auch extrem emotional. Wir haben alle zwischendurch Tränchen in den Augen gehabt, aber es wurde auch wahnsinnig viel gelacht. Von daher war das, glaube ich, ein guter Nachmittag.
Magst du kurz einmal umreißen, worum es eigentlich genau in diesem Buch geht, das bald erhältlich sein wird?
Erhältlich ist es tatsächlich schon seit Mai. Im Kern ist das die Biografie von Sabina. Im Dezember 2023 gab es ein großes Abschiedskonzert von HOLY MOSES in der Hamburger Markthalle am Tag von Sabinas 60. Geburtstag. Für sie war das „a birthday and a funeral“.
Seitdem konzentriert sie sich auf ihre weiteren Tätigkeiten, unter anderem als Heilpraktikerin für Psychotherapie, hat mir aber kurz vorher bereits gesagt, dass sie gerne ihr Leben aufschreiben möchte und mich dabei um Unterstützung gebeten. Wir hatten uns vorher schon durch mein Buch „Hard, Heavy & Happy“ kennengelernt, weil ich sie dafür interviewt habe und ich habe zugesagt, an ihrer Biografie zu arbeiten.
„Im Kern ist ‚Laut.Stark.Leben.‘ die Biografie von Sabina Classen“
Also haben wir uns über das Jahr 2024, immer so im Abstand von drei bis vier Wochen, bei ihr in der Nähe von Hamburg getroffen und haben in Etappen ihr Leben aufgeschrieben. In den Pausen, wenn wir zum Beispiel mit ihrem Hund Gassi gingen, haben wir über Psychotherapie gesprochen. Ich bin ja auch Psychologe, biete aber keine Therapie an, sondern arbeite schon seit vielen Jahren im Coaching unter anderem mit Führungskräften aus der Wirtschaft.
Deswegen hatten wir relativ schnell die Idee, dass das Buch mehr als eine reine Biografie sein könnte. Also haben wir angefangen, die inhaltlichen Kapitel über Sabinas Leben ein Stück weit zu ergänzen, durch kleine Reflektionen oder auch Übungen für Menschen, die gerade Selbstzweifel haben und sich selbst auf die Sprünge helfen wollen.
Also sind es im Grunde 80 Prozent Biografie, ergänzt um 14 Übungen und Reflektionen zur Überwindung von Selbstzweifeln. Der Verlag wollte im Buch schließlich noch einen höheren Selbsthilfe-Anteil, aber im Kern ist es eine Metal-Biografie. Das ist gut für jene zu wissen, die jetzt Lust auf das Buch bekommen haben.
Du hast gerade schon dein anderes Buch angesprochen: „Hard, Heavy & Happy“. Es wird an diesem Wochenende drei Jahre alt und ich wollte dich fragen, was dich damals überhaupt dazu gebracht hat, deine berufliche Tätigkeit als Psychologe mit dem Thema Heavy Metal zu verbinden.
Fairerweise muss ich sagen, dass es gar nicht meine Idee war. Stephanie Walter, die damals noch beim Campus Verlag arbeitete, hat mich über meine Facebook-Seite „Ministerium für Schwermetall“ entdeckt.
Stimmt, du bist der Mensch hinter all diesen amüsanten, manchmal auch etwas bissigen Posts.
Bissig würde ich nicht sagen, aber ja, mittlerweile ist das bekannter. Früher habe ich mich ein Stück weit hinter dieser „Minister“-Persona versteckt, aber spätestens seit den ganzen Lesungen bin ich ein bisschen zu präsent dafür. Stephanie ist jedenfalls der Seite gefolgt, hat mich irgendwann über das Impressum entdeckt und festgestellt, dass ich ein Psychologe bin, der auch schon ein paar Bücher geschrieben hat.
Das war zu der Zeit, als auch in der allgemeinen Tagespresse diese Studie herumging, in der festgestellt wurde, dass Metal-Fans in ihrer Lebensmitte im Durchschnitt glücklicher und ausgeglichener als Fans anderer Musikrichtungen sind. Das widersprach Klischees über die aggressive Metal-Szene, die vorher rumgeisterten.
In den 1980ern und 1990ern hat es noch Veröffentlichungen in hochoffiziellen medizinischen und soziologischen Zeitschriften gegeben, die jugendlichen Metal-Fans eine negative Sozialprognose ausstellten. Die spätere Studie stellte aber fest, dass diese Jugendlichen heute nicht, ich sag mal, in der Gosse liegen, sondern als Erwachsene sehr ausgeglichene Menschen sind, die vielleicht etwas komisch wirkende Musik hören.
Es gibt noch ein paar andere Menschen, die sich von einem wissenschaftlichen Blickwinkel aus mit Metal beschäftigen. Einer davon ist der Kunsthistoriker Prof. Dr. Jörg Scheller, der ein wunderbares Buch mit dem Titel „Metalmorphosen“ geschrieben hat. Für die „Psychologie Heute“ hat er einige Seiten über diese Studie geschrieben, auf die auch Stephanie Walter aufmerksam geworden ist.
Da sind wir jetzt wieder an dem Punkt, an dem sie mich kontaktiert hat und fragte, ob ich als Metalhead und Psychologe nicht ein ganzes Buch zu dem Thema schreiben könnte. Das konnte ich mir in dem Umfang nicht vorstellen. Wenn Jörg fünf Seiten dazu schreiben konnte, würden es bei mir höchstens zwanzig werden; das dachte ich damals zumindest.
„Wie das Demo-Tape einer Band, das bei einer Plattenfirma rumgereicht wird.“
Aber dann kam Corona. Corona ist ein Arschloch, aber im Sommer 2020 hatte ich plötzlich mehr Zeit als sonst und ich habe mich intensiver mit dem Thema befasst. Ich wollte 33 1/3 Gründe, warum Metal glücklich macht, ausarbeiten. Bei 27 Gründen war ich dann überzeugt, dass man ein ganzes Buch daraus machen kann und habe mich bei Stephanie gemeldet.
Die arbeitete inzwischen aber nicht mehr bei Campus, sondern Penguin Random House, was zur Bertelsmann-Gruppe gehört. Dort hat sie mein Exposé einigen Leuten gezeigt und schließlich auch Heyne Hardcore, wo unter anderem die Biografien von Lemmy und Bruce Dickinson erschienen sind. Die wollten allerdings nur Bücher von Leuten veröffentlichen, die bereits berühmt sind, also wurde das erstmal nichts.
Dadurch wurde aber der Gesamtleiter der Sachbuch-Sparte von Heyne auf das Thema aufmerksam. Es war also so ein bisschen wie das Demo-Tape einer Band, das bei einer Plattenfirma rumgereicht wird und schließlich doch noch an der richtigen Stelle landet. Denn der Chef fand das Exposé gut und meinte schließlich: „Macht ihr einfach mal“.
Und dann, anderthalb Jahre später, ist das Buch bei Heyne veröffentlicht worden und war sogar drei Wochen in der Spiegel-Bestsellerliste. Deswegen an dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Stephanie Walter, ohne die es „Hard, Heavy & Happy“ nicht gegeben hätte.
Den Sticker, der dich als Spiegel-Bestseller-Autor auszeichnet, findet man auch auf einem deiner anderen Bücher: „Heavy Metal B(r)ands“, in dem es darum geht, was Marketing-Menschen von Metal-Bands lernen können. Marketing, soll ja die Menschen auch glücklich machen, ihnen zumindest positive Gefühle vermitteln. Inwiefern siehst du denn da Überscheidungen zwischen den beiden Büchern, betreffend diesen ganzen Komplex Zufriedenheit und Glückseligkeit?
Außer dass beide natürlich im weitesten Sinne mit dem Metal-Kosmos zu tun haben, hängen die Bücher für mich relativ wenig miteinander zusammen. „Heavy Metal B(r)ands“ habe ich zusammen mit Götz Ulmer geschrieben. Das ist einer der meist- und höchstprämierten, das darf ich sagen, Werbefuzzis in Deutschland und war lange der Kreativchef von Jung von Matt.
Er ist auch Metal- und vor allem Punk-Fan. Wir haben uns im Wacken-Kosmos kennengelernt. Im Gespräch haben wir festgestellt, dass viele der Bands, die in den letzten Jahren relativ groß geworden sind, alle irgendein Gimmick haben. Seien das jetzt GHOST und SLEEP TOKEN mit ihren Masken, AMON AMARTH mit ihrer Wikinger-Nummer oder SABATON mit ihrer Kriegsnummer. Die meisten Bands werden nicht durch ihre Musik allein groß, sondern durch eine geschickte Positionierung auf dem Markt. Diese Beobachtung hat mich und Götz irgendwie angefixt.
„Metal funktioniert ähnlich wie andere Märkte.“
Metal funktioniert ähnlich wie andere Märkte. Du hast immer einen Marktführer oder vielleicht so ein kleines, hübsches Oligopol an der Spitze. Dann hast du Underdogs, die den Marktführer kaputt machen wollen. Du hast immer einen, der sagt: Ich bin der Technikführer. Ich bin vielleicht nicht der Größte, aber ich bin der Allergeilste. Du hast Marken, die sich jedes Mal neu erfinden. Du hast Marken, die seit 100 Jahren immer alles gleich machen. Du hast Marken, die sich selbst nicht so ganz ernst nehmen.
Durch diese Brille haben wir auf den Metal-Kosmos geguckt und versucht, diese Prinzipien daran zu veranschaulichen. „Heavy Metal B(r)ands“ ist also eigentlich ein Buch über Marketing, das auch Marketingleute lesen könnten, die mit Metal gar nichts am Hut haben. Wenn du mit Metal mehr am Hut hast, kannst du die Witze in den Fußnoten besser verstehen, aber eigentlich ist es ein Fachbuch über Marketing.
„Hard, Heavy & Happy“ bezieht sich eher auf die psychologische Seite und hat auch ein bisschen was mit meiner eigenen Geschichte zu tun. Ein Teil des Buches ist autobiografisch und dreht sich unter anderem um meinen eigenen Struggle mit Depressionen. Insgesamt ist das mehr was fürs Metal-Herz.
Ich hatte deswegen auch ein bisschen Schiss, dass mir die Metal-Fans „Heavy Metal B(r)ands“ um die Ohren hauen, da es häufig sehr nüchtern und zum Teil auch ein bisschen sarkastisch, zynisch auf die Metal-Szene blickt, weil da natürlich auch mit allen Verkaufstricks gearbeitet wird. Aber bisher hat mich niemand geschlagen, sage ich mal so.
Das bleibt hoffentlich so. Spannend ist es auch, wenn durch das Gimmick noch ein gewisses Gemeinschaftsgefühl versprüht wird. Sei es jetzt die KISS-Army oder die Vorstellung, man ist durch AMON AMARTH Teil einer Gruppe von Wikingern. Vielleicht klappt das marketingtechnisch deswegen auch so gut, denn zum Beispiel Epikur und Aristoteles ordnen der Gemeinschaft einen sehr hohen Stellenwert als Zufriedenheitsgenerator zu.
Ja, genau.
Aber braucht es denn die Gemeinschaft, wenn man die Musik hat? Hat sich bei dir nach „Hard, Heavy & Happy“ vielleicht mal jemand gemeldet, der allein mit der Musik zufrieden ist, ganz ohne Online-Foren oder Festivals und Konzerte?
Für das Buch habe ich über 6.000 Metal-Fans online befragen dürfen. Nicht in Interviewform, aber durch Fragebögen. Da habe ich die Leute unter anderem eben auch gefragt: Was machst du eigentlich mit deiner Musik? Wie nutzt du deine Musik im Leben, um bestimmte Ziele zu erreichen? Was macht die Musik mit dir?
Die Antworten habe ich dann geclustert und der Aspekt der Gemeinschaft war immerhin der zweitwichtigste. An erste Stelle stand das Emotionsmanagement durch Musik. Also, dass die Musik genutzt wird, um sich zu energetisieren, aber auch, um sich herunterzufahren, um sich zu befrieden, um sich abzudämpfen. Gleich der zweite Oberaspekt war aber eben das Gemeinschaftsgefühl, Teil einer Community zu sein und natürlich auch zu Konzerten zu gehen.
„Ich habe sechs Subgruppen von Metal-Fans herausgearbeitet.“
Da gab es aber auch Unterschiede. Nach außen mögen Metal-Fans wie eine homogene Masse wirken, tragen alle schwarze T-Shirts, haben alle lange Haare – von uns beiden Mal abgesehen (lacht). Jedenfalls habe ich anhand der Fragebögen sechs Subgruppen von Metal-Fans herausgearbeitet. Der „Man of War“ ist der typische Power-Metal-Fan, hört gerne BLIND GUARDIAN und HELLOWEEN, hat da Überschneidungen mit dem „Rock’n’Roller“, sozusagen dem ganz klassischen Fan, der auf MOTÖRHEAD, DIO oder AC/DC steht.
„Post-Man“ und „Post-Girl“ hören eher Nu Metal oder halt alles was mit „Post“ anfängt oder auf „Core“ endet. Das „Goth-Girl“ hingegen hört Gothic- und Mittelalter-Metal. Der „Man in Black“ schließlich ist der typische Black- oder Death-Metal-Fan und der sieht das mit der Gemeinschaft tatsächlich etwas anders.
Lass mich da kurz einhaken. Du hast die Geschlechteridentitäten vermutlich gewählt, weil diese in den jeweiligen Gruppen die Mehrheit darstellen?
Ja, definitiv. Ich habe ja 6000 Leute in der Stichprobe, was wahrscheinlich sehr aussagekräftig auf die Gesamtheit, zumindest im deutschsprachigen Raum, ist. Davon waren insgesamt ungefähr 70 Prozent Männer. Das heißt, die Wahrscheinlichkeit, dass irgendeine Subgruppe auch wieder männlich geprägt ist, die ist relativ hoch.
Das „Goth-Girl“ ist mit 53 Prozent die einzige Subgruppe, bei der der Frauenanteil, wenn auch nur knapp, überwiegt. Der „Man in Black“ ist mit fast 85 Prozent quasi die männlichste von den Subgruppen und auf die wollte ich zu sprechen kommen, denn ich habe auch die Persönlichkeitsmerkmale dieser Gruppen erfasst.
Dazu habe ich das Big-Five-Modell verwendet. Persönlichkeit funktioniert wie eine Glockenkurve, wie die Gauß-Kurve. Die meisten Leute sind ja zum Beispiel durchschnittlich groß. Das ist quasi da, wo die Glockenkurve ganz oben ist. Es gibt weniger Leute, die so wie ich 1,90 m groß sind und noch weniger Leute, die 2 m groß sind. 2,10 m und 2,20 m – das ist dann schon super selten. Das ist das eine Ende der Glockenkurve sehr kleine Menschen finden sich am anderen Ende.
„Jetzt wird es vielleicht ein bisschen klischeehaft.“
So funktioniert das auch mit den Persönlichkeitseigenschaften. Das heißt, die meisten Leute liegen erstmal im Durchschnitt, Ausschläge zur einen oder anderen Seite werden immer seltener. Eine von diesen fünf Eigenschaften ist tatsächlich das die Kurve zwischen Extrovertiertheit und Introvertiertheit.
Jetzt wird es vielleicht ein bisschen klischeehaft, aber wir sehen schon, dass der „Man in Black“ innerhalb der Metal-Population noch mal deutlich introvertierter ist als alle anderen. Das heißt, ich kann mir durchaus vorstellen, dass der typische Black-Metal-Fan eher viel Zeit zu Hause mit sich verbringt.
Ich habe die Leute auch gefragt, wie viele T-Shirts oder Platten sie besitzen. Auch da ist der Black-Metal-Fan noch mal ein extremerer Typ. Der hat im Mittel viel, viel mehr T-Shirts und Platten. Der ist also der Heavy-User unter den Metal-Fans. Und tatsächlich sucht er wahrscheinlich mehr das persönliche Erlebnis mit der Musik. Das kommt in den Daten tatsächlich raus. Das finde ich ganz spannend.
Also findet man die Glückseligkeit in der Gemeinschaft, aber vielleicht auch manchmal zu Hause mit sehr vielen T-Shirts.
Ja, da sehe ich mich auch eher, um ehrlich zu sein.
Welche Bands du gerne hörst, kann man indirekt aus deinem Kinderbuch „Micha und der Metal“ ableiten. Zumindest geht es da um einen Jungen, etwa zehn Jahre alt, der vom älteren Metalhead Ritchie ein paar Bands zum Einstieg empfohlen bekommt.
Genau.
Du stellst im Vorwort klar, dass man bei der Auswahl gerne mit dir streiten darf, aber von IRON MAIDEN bis MAYHEM wird da bereits eine gewisse Bandbreite abgedeckt. Konntest du in dem Zusammenhang feststellen, dass viele Fans subgenreübergreifend ihre Lieblingsbands verteilt haben? Oder ist das dann eher doch ein bisschen eingeschränkter?
Ich glaube, da gibt es solche und solche. Der Metal-Fan streitet und diskutiert gerne, also habe ich das ins präventiv abmildernd ins Vorwort geschrieben. Wer eine andere Band da sehen will, kann die auch gerne da einbauen. Es ist ja wirklich so gedacht, dass sich die Eltern wirklich mit dem Kind hinsetzen und Musik hören, wie Ritchie und Micha das auch machen.
„Das ist nun einmal Metal, da diskutiert man gerne.“
Um da mal eine Brücke zu „Hard, Heavy & Happy“ zu schlagen: Dort steht auch, dass man sich nicht grämen soll, wenn man sich nicht voll und ganz in einer der Subgruppen wiederfindet. Trotzdem haben sich über die Jahre mindestens 100 Leute bei mir gemeldet, dass sie gar nicht auf einen der Typen passen oder irgendwie alles davon sind. Die fragen mich dann, ob mit ihnen was nicht stimmt oder ich mich verrechnet habe.
Ich habe ungelogen über 1000 Zuschriften zu dem Buch bekommen. Die meisten waren wirklich nett, aber eben auch ein paar, die meinten, dass meine Statistik falsch wäre. Dabei habe ich das extra fett drübergeschrieben, aber egal. Das ist nun einmal Metal, da diskutiert man gerne.
Ja, irgendwann werden deine Fans diskutieren, welches deiner Bücher das Beste ist und warum alle mit anderer Meinung unrecht haben.
Genau (lacht). Insgesamt habe ich bisher zehn Bücher veröffentlicht und gerade für das elfte unterschrieben. Vier davon beschäftigen sich mit Metal. Das reicht ja schon für ein Ranking.
Jedenfalls möchte ich es an der Stelle nochmal deutlich sagen: Auch ich passe nicht perfekt in eine dieser Subgruppen, sondern bin teilweise in fünf davon zu finden.
Und in welcher nicht?
Mit Nu Metal und Core kann ich nichts anfangen. Das ist sehr rhythmusbetont, mit Breakdowns und ganz viel Groove. Ich bin da eher der klassische Melodietyp. Ich höre an manchen Tagen Black Metal oder Gothic Metal, auch mal Doom Metal und natürlich IRON MAIDEN – Hauptsache es stecken gute Melodien drin.
Mittlerweile höre ich sogar mehr Thrash Metal, aber angefangen habe ich als klassischer „Man of War“ mit HELLOWEEN, BLIND GUARDIAN und auch STRATOVARIUS. Dann kam irgendwann ein bisschen Gothic Metal dazu, von da aus ging es dann ganz langsam rüber Richtung Melodic Death Metal und mittlerweile ist mein Metalgeschmack eben all over the place.
„Jeder so, wie er mag.“
Ich glaube, dass es viele Menschen gibt, die das so eklektisch halten und das finde ich auch schön. Ich glaube aber auch, dass es immer noch ganz viele Menschen da draußen gibt, die klare Ansichten haben, was ihnen nicht auf den Plattenteller kommt. Aber das ist auch okay. Jeder so, wie er mag.
Nico, ich merke, wir könnten noch lange über dieses Thema reden, aber ich finde auch, dass das ein sehr schönes Schlusswort war. Danke dir noch einmal für deine Zeit und das Gespräch. Hast du noch etwas zu ergänzen?
Ja, wunderbar. Vielen Dank, dass ihr mir die Gelegenheit gegeben habt, darüber noch mal zu sprechen. „Hard, Heavy & Happy“ wird dieses Wochenende drei Jahre alt. Ich werde mir ein Sektchen aufmachen und möchte allen danken, die zum Erfolg des Buches beigetragen haben.
Hört sich nach einem guten Plan an! Nico, viel Erfolg noch und bis demnächst.
Danke! Bis dahin.
Mehr zu Sabina Classen + Nico Rose
Band | |
---|---|
Stile | Black Metal, Bücher, Death Metal, Doom Metal, Gothic Metal, Hard Rock, Heavy Metal, Modern Metal, Post-Metal, Progressive Metal, Thrash Metal, Viking Metal |
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37747 Reviews und lass Dich inspirieren!
Kommentare
Sag Deine Meinung!