Sleepmakeswaves - Love Of Cartography

Review

Galerie mit 12 Bildern: sleepmakeswaves - Beyond The Redshift 2014

 

Bewertung / Philosophie

Anton: Hier…lass uns mal zum Fazit kommen.
Alex: Jo. Also man kann schon sagen, dass sie ihre Mitte gefunden haben – aus Härte, technischen Spielereien und Atmosphäre, die auf den Vorgängern alle am Start waren, aber halt nie so krass und fließend verzahnt wie hier.
Anton: Es ist definitiv sehr ausbalanciert, mit einem Tick mehr Fokus auf das Energische. Gibt wenige wirkliche Ambient- oder Chill-Parts.
Alex: Ja, die versucht man jetzt mehr in den Zwischentracks zu verarbeiten. Und ein, zwei Songs haben etwas längere Intros. Das Ding ein Post-Rock-Album zu nennen, wäre irgendwie schon zu eng gefasst.
Anton: Ja… Viel Verspieltes, viele Details, viel Abwechslung. Aber auch alles sehr frisch…kein Abklatsch. Ich finde es, ehrlich gesagt, recht bemerkenswert…viele gefühlt „neue“ Melodien…hatte kaum den Verdacht, dass ich das schon mal so gehört hätte.
Alex: Jep. ’ne ziemliche Reise ins Unbekannte, die wirklich nur so an einem vorbeirast. Ist vorbei, ehe man sich versieht und man kann die ganzen Eindrücke gar nicht gleich verarbeiten.
Anton: Das finde ich ’ne sehr treffliche Formulierung, auf jeden.
Alex: Reise ins Weltall, eben. AAAAAABER… Wenn wir schon von Konzepten reden: Wie setzen wir das in Relation zum Albumtitel?
Anton: So: Liebe Leser, die Australier legen hier die wohl beste Space-Metal-Scheibe des Jahres vor. Ach Gott…
Alex: Ja, komm. Lass uns philosophieren!
Anton: Nun denn. Also..“Love Of Cartography“…es geht um Landkarten, Karten, Maps.
Alex: Kartografieren = berechnen.
Anton: Landkarten sind in der Regel sehr detailreich.
Alex: Alles muss genau sein, perfekt erfassen.
Anton: Rechnungen wiederum können sehr verzwackt sein. Müssen am Ende aber funktionieren. Und es gibt verschiedene Rechenwege, meistens.
Alex: Und das Cover spiegelt halt auch die Mischung wieder: Sehr viele amerikanisch-quadratisch aufgebaute Straßennetze, die aber durch die vielen Leuchtpunkte eine ganz eigene Schönheit ergeben. Eine Schönheit, deren Summe der Einzelheiten man so nur aus dem Weltraum betrachten kann.
Anton: Dazu braucht man dann eine Karte. Oder ein schönes Foto. Wenn man nicht mal eben selbst hinfahren kann.
Alex: Yeah. Und die Liebe zum Kartografieren ist ja auch hart nerdig.
Anton: Auf jeden. „Ich guck‘ jetzt mal, wo der Uranus is‘, und trage das mal am PC in meine 360-Grad-Panorama-Map ein.
Alex: Äääh…also nächstes Album wird dann ein Konzeptalbum zum Uranus?
Anton: Hoffentlich.
Alex: Haben NOCTE OBDUCTA schon gemacht, haha.
Anton: Hin oder her – ich denke, die liebe zum Detail…und gleichzeitig die Liebe zu großen, mächtigen Bildern (Landschaften, Weltall, etc.)…die kann man schon in dieser Musik wiederfinden. Aber nun! Bewertung!
Alex: Poah…also nach intensivem Hören über Kopfhörer heute auf jeden Fall höher, als ich es anfangs vorhatte.
Anton: Keine Zehn. Dafür war mir das letzte Drittel nicht krass genug.
Alex: Nee, Zehn auf keinen Fall. Dann hätten wir auch oben durchgehend ausrasten müssen. Es ist ein verdammt gutes Album… andererseits weiß ich noch nicht, ob es öfter als der Vorgänger im Player landen wird.
Anton: Wobei ich schon ziiiiiemlich angefixt bin von dem Teil gerade.
Alex: Die Erste wäre bei mir wohl eine Neun oder Zehn gewesen. Daher ist hier die Frage: Acht oder neun Punkte? Es ist schon ein „perfektes Album“. Nicht für mich, aber generell. Unheimlich variabel und extrem in sich schlüssig. Aber von vorne bis hinten abfeiern tu ich’s nicht. Also, ich feier’s schon ab… aber nicht so, dass ich’s mir dreimal am Tag gebe, haha.
Anton: Ok, ja. Da geh ich mit. Es ist perfekt insofern, dass es makellos ist, von vorn bis hinten. Vom Klang her, vor allem. Ich könnte auch mit einer Neun gut leben. Müsste nur wissen, warum.
Alex: Weil’s perfekt ist. Die Sache ist…das ist halt eindeutig nicht nur Post-Rock – und somit gilt auch nicht die Prämisse, immer fesselnd zu sein.
Anton: Stimmt auch wieder.
Alex: Ich komme mit acht ja auch klar. Aber das finde ich irgendwie der Perfektion unangemessen.
Es ist auch nicht „steril perfekt“, sondern hat auch noch Herz. Und ist voll von technischen Spielereien. Und über weite Strecken eben doch atmosphärisch.
Anton: Jo, das stimmt.
Alex: Welche Platte hat das zuletzt so geschafft?
Anton: Die „Helioscope“ von VESSELS. Aber das ist egal, ist lange her.
Alex: Ich hab‘ meine Argumente vorgebracht. Und jetzt entscheidet der Herr Ressortleiter. Ich komme mit beidem klar.
Anton: Wir nehmen die 9 Punkte. Weil wirklich mehr drin ist, als man erwarten durfte. Und weil’s wirklich perfekt inszeniert ist.
Alex: Yes!
Anton: Wenn dich einer fragt „Wie muss gute instrumentale Musik klingen?“ kannste dem das Ding bedenkenlos in die Hand drücken.
Alex: Exakt.
Anton: Insofern: überzeugt.
Alex: Fresh!

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01.10.2014

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