Tetrarch - The Ugly Side of Me
Jannik Kleemann
Soundcheck Mai 2025# 24
Nu Metal – das waren noch Zeiten. Wenn man sich an die Zeit um die Jahrtausendwende mit Bands wie LINKIN PARK, LIMP BIZKIT, KORN oder SLIPKNOT aktiv erinnert, ist man mittlerweile sicher über 30 Lenze alt und blickt mit einer fetten Nostalgiebrille zurück. Andere verbinden die ausklingenden 1990er mit „Herz An Herz“ und BLÜMCHEN, heutige Metalheads denken eher an „One Step Closer“ oder „Rollin'“. TETRARCH aus Atlanta in den USA verbinden Nu Metal und Metalcore miteinander und wildern in Genres, die ihre Hochzeiten vor 20 Jahren hatten.
TETRARCH – Nu-Metalcore mit einem Hauch Industrial
TETRARCH erinnern mit ihrem Nu-Metal- und Metalcore-Verschnitt eher an STATIC-X als an LINKIN PARK, denn Rap-Parts und Crossover finden sich weniger in ihrem Sound. Stattdessen untermalt ein industriell anmutender Keyboardteppich die fett produzierten Rockinstrumente. Sänger Josh Fore pendelt sich mit seinem verzerrten Cleangesang irgendwo zwischen Wayne Static und Marilyn Manson ein. Die Industrial-Glam-Metal-Schlagseite erinnert an DOPE STARS INC. („Live Not Fantasize“).
Kollege Wischkowski fasst es in seiner Review zum Vorgänger „Unstable“ gut zusammen: „Nu Metal ist nicht umsonst fast schon ein Fall für die staubigen Bücher aus der Abteilung Metal-Historie geworden.“ Will heißen: Viele der Ideen auf „The Ugly Side Of Me“ holen einen zurück in eine selig-unbeschwerte Zeit der Vergangenheit, täuschen jedoch nicht darüber hinweg, dass man viele Elemente des Albums anderswo schon einmal gehört hat. Das ist kein Problem, aber somit reicht es eher für den flotten Nostalgie-Fix als für den langjährigen Klassikerstatus.
„The Ugly Side Of Me“ lässt einen oft zurückdenken
„The Ugly Side Of Me“ tut niemandem weh, der früher schon auf Nu Metal stand, ist aber eher eine schöne Erinnerung an die vielzitierten „guten alten Zeiten“. Abgesehen von der guten Leistung der Musiker bleibt nicht viel von den Stücken hängen – außer dem Wunsch, mal wieder „Hybrid Theory“, „Iowa“ oder „Chocolate Starfish And The Hot Dog Flavoured Water“ aufzulegen.
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