The Cure - 4:13 Dream

Review

Mit dem Titel „4:13 Dream“ melden sich THE CURE vier Jahre nach ihrem selbstbetitelten Album und insgesamt zum 13. Mal in frischer und spielfreudiger Form zurück auf der Business-Bühne.

Im Zuge einer ausgeklügelten Kampagne wurde im Vorfeld des Albums an jedem 13. eines Monats jeweils eine Single veröffentlicht. Eine Remix-EP der vier veröffentlichten Singles stellte dann den Gipfel der Vorabveröffentlichungen dar, bis endlich „4:13 Dream“ selbst das Licht der Welt erblickte.

Auf dem Album geben sich THE CURE die meiste Zeit erstaunlich freundlich und fast schon fröhlich und locker-flockig. Hat man beim Opener noch das wohlige Gefühl, dass THE CURE wieder ein wenig auf die besten Zeiten ihrer Karriere zurück blicken, in denen sie eher melancholische, leicht düstere Sachen gebracht haben und die Gothic-Bewegung der 80er Jahre stützten, zeugen die nachfolgenden Tracks von einem etwas anderen Kaliber. Sie klingen positiver und weniger beklemmend.

Losgelöst und mit fast schon fehlendem Schwermut spielen sich die Briten durch ihre Musik, die trotz aller oberflächlichen Leichtigkeit ganz klar nach THE CURE klingt, was natürlich auch an der äußerst charismatischen und unverwechselbaren Stimme von Frontman Robert Smith liegt.

Auffällig ist, dass THE CURE es abermals vermieden haben, allzu leicht zugängliche Radio-Hits zu schreiben. Es gibt also wieder kein Lullaby II oder dergleichen, was ich persönlich als sehr positiv werte. Dennoch sind die Songs allesamt weder sperrig noch anderweitig schwer zugänglich. Der Catch-Faktor bewegt sich schlicht und ergreifend auf einem anderen Niveau. Natürlich spielen THE CURE heutzutage einerseits massentaugliche Musik, andererseits bewahren sie sich aber trotzdem dieses gewisse Etwas, das sie davor bewahrt, in einen Topf mit irgendwelchen 08/15-Radiokapellen geworfen zu werden.

Der Sound stimmt (was hätte man bei einer Band von dieser Größe auch anderes erwarten sollen), die Musik klingt „reifer“ als all das Zeugs, das vor ihrem zweiten Frühling, der mit „Bloodflowers“ (und gleichzeitig die Trennung ihres langjährigen Labels Fiction kennzeichnete) aus dem Jahre 2000 begann, veröffentlicht wurde und Rob Smith klingt wie eh und je; was will man also mehr? Man muss halt realisieren, dass THE CURE mit der Zeit gehen und ihren Sound immer wieder entsprechend modifizieren, was überhaupt nicht verwerflich ist. Wer allerdings lieber „Faith“, „Japanese Whispers“, „Kiss Me, Kiss Me, Kiss Me“ oder „Disintegration“ hören will, sollte besser genau diese Alben auflegen, anstatt zu erwarten, dass THE CURE sich wiederholen werden.

Ihre Referenzwerke hat die Band bereits vor vielen Jahren abgeliefert und ist demnach keinem mehr musikalische Rechenschaft schuldig oder besonderem Druck ausgeliefert. Wir hören also genau das, was THE CURE anno 2008 machen wollen: Lockere, unangepasste Musik, die etwas mehr Tiefe besitzt als all der müde und langweilige Radiokram, der tagtäglich gedudelt wird. Somit kann „4:13 Dream“ beruhigt über den Äther geschickt werden.

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14.11.2008

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