The Dogma - A Good Day To Die

Review

Die italienische Band THE DOGMA spielte bereits mit den uns wohlbekannten finnischen Entertainern von LORDI. Sie mixen nach eigener Aussage Gothic, progressive Elemente und symphonische Versatzstücke. Letzteres ist bei Azzurri-Combos ja Pflicht, wovon wir uns immer wieder überzeugen können. Auch hier weist uns der Infozettel ausdrücklich darauf hin, dass diese Band „ein Juwel im gesichtslosen Einheitsbrei der Acts von heute sei, ein Diamant in einem Glas voller Glasperlen“. Wie dem auch sei, „A Good Day To Die“ ist nun also das zweite Album dieser Band.

Entfernte Choräle, Glocken, Klavierakkorde, so stimmt uns das Intro „Beginning Of The End“ auf das Werk ein. „A Good Day To Die“ erinnert anfangs an SENTENCED, später auch an HIM. Übertrieben melodisch die Vorgehensweise, ein Sänger, der auch staubig intonieren könnte, wenn er es denn wollte. Das Solo wirkt gut produziert, genau am richtigen Platz, ganz nett, wie der Rest. Weh tut da nichts; auch nicht Lisa von XANDRIA, die kurz einen Gastpart übernimmt (ebenso in „Angel In Cage“). „In The Name Of Rock“ wurde im Tourbus geschrieben, unter dem Eindruck des Konzerts mit LORDI. Klingt wie ein billiger KISS-Song zu den Zeiten, als Gene, Ace, Paul und Peter durch Klone ersetzt waren. Sowas funktioniert, wenn man nicht recht hinhört, dann kriegt man die übermelodischen Refrainwiederholungen nämlich nicht mit. „Bitches Street“ hat die Keyboard-Spielweise von NIGHTWISH adaptiert, der Gesang ist eigentlich ganz gut, auch der Refrain. Nur diese Billig-Syntheziser… Was solls, das ist der beste Track bisher. Auch das MÖTLEY-CRÜE-Solo hat die nötige Schippe Dreck.

„She Falls On The Grave“ ist ein ruhiger Song mit härterem Refrain, der im Hintergrund CRADLE-ähnliche Klassikzitate enthält. Auch hier können die Gitarren gefallen. „I Hate Your Love“ kommt mit NIGHTWISH-Bombast einher, also diese Band mögen sie, soviel ist nun klar. Weshalb das Ganze gar nicht so schlecht ist? Schwer zu sagen, denn sowas ist meine Sache eigentlich gar nicht. Der Sänger ist ganz gut, ebenso die Licks und die Produktion von Siggi Bemm (der die Drums allerdings eigenwillig produziert hat, klackernd-hölzern, ähnlich der neuen DIMMU, kein Scherz, ist das jetzt Mode oder was?). Der rockige Anteil überwiegt den Klassik-Schmus, die Soli lassen die Choräle zumeist verstummen. In dem Bereich gibts wirklich viele Dilettanten; doch das sind THE DOGMA ohrenscheinlich nicht. Allerdings hätten sie viel erdiger vorgehen können, ja müssen. Der aufgefahrene Kleister stört zumindest mich immer noch, mehr Staub, weniger Zuckerwatte wär die Devise für die Zukunft.

„Autumn Tears“ ist eine Ballade mit Klavier, „Ridin The Dark“ und „Back From Hell“ fahren fette Gitarren auf, die Keys, die sich in den Vordergrund drängen wollen, werden erfolgreich zersäbelt, hart können sie also auch sein, nun, ja, der Refrain von „Ridin The Dark“ relativiert meine Aussage etwas. HIM-Vocals werden auch noch zitiert, man höre in den Pre-Chorus von „Feel My Pain“. Die süßlichen Elemente nerven etwas, auch die bisweilen eingestreuten (n)öligen Gesangslinien. Wer gerne Siebziger- und Achtziger-Hard Rock mit Cabrio-Flair hört, sich dabei nicht von melodischen Gothic-Verzierungen abschrecken läßt und die komplette Metal-Entwicklung seit 1988 negiert, der liegt hier goldrichtig. Im Grunde sind EUROPE, LOVERBOY, die obengenannten KISS und ähnliche Bastarde auch nicht weit entfernt, also ist das ideal für Melodic-Metaller, sollte es diese noch geben. Ein Juwel sind sie sicher nicht, aber Genrefreunden wird es zumindest wie Strass erscheinen, und der ist ja durchaus „In“ beim Manne von heute.

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24.04.2007

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1 Kommentar zu The Dogma - A Good Day To Die

  1. -prophecy- sagt:

    allein wenn man das als Gothic Metal bezeichnet, muss man einen an der Klatsche haben, sorry.
    Purer Melodic Power Metal, der sogar mir gefällt.

    8/10