The Tors Of Dartmoor - The Obvious Darkness (anniversary edition)

Review

Wie bereits Ende letzten Jahres im Review zu „The Spirit Of The Mezzanine“ angekündigt, arbeiten THE TORS OF DARTMOOR aktuell emsig an ihrem musikalischen Erbe. Schritt für Schritt wird die Diskografie der deutschen Gothic-Rock-Pioniere neu aufgelegt. Den Anfang macht „The Obvious Darkness“, welches 1991 erstmalig erschien. An dieser Stelle zitieren wir uns ausnahmsweise einmal selbst:

„Das Debütalbum, 1991 erschienen, brachte die Band auf die Bühnen der großen Festivals und gilt heute als Klassiker. Und das sicherlich nicht zu unrecht. Hört euch einfach mal einen Song wie „Waterking“ an.“

„The Obvious Darkness“ entfacht einen dunklen Sog

Falls wer diesem Petitum (noch) nicht nachgekommen sein sollte, „Waterking“ ist tatsächlich das kompositorische Herzstück von „The Obvious Darkness“ und fasst die musikalische Attitüde des THE TORS OF DARTMOOR-Debüts treffend zusammen. Dennoch sollte das Album nicht auf diesen Straßenfeger reduziert werden.

Tatsächlich wirkt „The Obvious Darkness“ insbesondere als Gesamtwerk. Als dunkler Sog, der mit minimalistischen Klängen und der unfassbar prägnanten Stimme von Rüdiger Frank tiefer und tiefer in den Sound der TORS OF DARTMOOR entführt. Entsprechendes bestätigt TORS OF DARTMOOR-Keyboarder Wolfgang Koch auf unsere Anfrage:

„Die Songs der ersten CD haben wir immer als die DNA der TORS OF DARTMOOR bezeichnet, da diese bis heute die Basis unseres Livesets bilden. Als ich nach längerer Zeit die Songs für die Neuausgabe gemastert habe, war ich wieder ganz gefangen von der klar strukturierten Instrumentierung der „Moor-Oper“. Bei den folgenden CDs haben wir immer mehr die Grenzen unserer Musik ausgelotet. Bei „The Obvious Darkness“ klang alles wie aus einem Guss.“

Neben der Ergänzung eines authentischen Intros aus der Zeit der Entstehung des Albums hat die Anniversary Edition zudem von Wolfgang Koch ein neues Mastering erhalten. Aber dies ist nur der erste Teil der Anniversary Edition. Auf der zweiten CD findet sich neben bisher unveröffentlichten Demo-Aufnahmen auch einige akustische Versionen der späteren „The Obvious Darkness“-Songs.

Gerade in diesen akustischen Versionen wird der minimalistische Instrumentalpart der Stücke besonders stark unterstrichen und die große Stärke des Albums, nämlich die Stimme von Rüdiger Frank, herausgestellt. Die zweite CD ist kein nutzloses Archivsäubern, sondern ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis der musikalischen und kompositorischen Entwicklung des THE TORS OF DARTMOOR-Debütalbums.

THE TORS OF DARTMOOR – ein (fast) vergessener Gothic-Klassiker

Meine Güte, ist „The Obvious Darkness“ gut gealtert. Und das obwohl die Platte so wunderbar nach alter Gothic-Schule klingt, dass einem sofort kalt ums schwarze Herz wird. Undenkbar, wie beispielsweise LEBANON HANOVER heute klingen würden, wenn Bands wie THE TORS OF DARTMOOR nicht den Grundstein gelegt hätten.

Die Neuauflage als Anniversary Edition ist sehr liebevoll und umfassend gestaltet. Selbst wenn „The Obvious Darkness“ bereits bei euch im Plattenregal steht, kann bedenkenlos auch nach der Neuauflage gegriffen werden. Ein frisches Mastering, die professionelle neue Aufmachung und natürlich die Zusatz-CD mit Demos und Vorversionen rechtfertigen dies mühelos.

13.06.2022

Stellv. Chefredakteur

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