
UNION YOUTH wissen, wie man den Datensaugern neues Futter gibt. Bei der kurzen Spielzeit ihrer neuen CD dürften es sich die potentiellen jugendlichen Käufer nämlich gut überlegen, ob sie ihr Taschengeld in das Produkt investieren sollen oder doch lieber die Telefonleitungen bemühen, um einen Eindruck vom zweiten Album des deutschen Nachwuchses zu erhaschen. Davon abgesehen können die Kids erstmal ruhigen Gewissens ihre Nirvana-Sammlung vervollständigen, denn auch wenn dieser Vergleich die Band nervt, hat gleich der Opener (’Yeah’) einiges vom Seattle-Sound der frühen 90er. Selbst gesanglich tun sich manchmal Parallelen auf. Da die vier Jungs aber deutlich weniger jammern, wäre das vorschnelle Zücken des Grunge-Etiketts zwar nicht unbedingt verfehlt, jedoch unpräzise. Stattdessen wandelt ’About This Ride’ eher auf dem Stoner-Rock-Highway, während bei ’Dressed Like Dolls’ auch die britische Schule durchscheint.
Für eine Singleauskopplung ist der ’Sweet Song’ übrigens erstaunlich zuckerfrei geraten. Die restlichen Songs überzeugen ebenfalls mit einem Gemisch aus Eingängigkeit und hartem Stoner-Post-Grunge-Rock. Etwas mehr Eigenständigkeit und Variation beim Schreiben und Performen ihrer Songs würde man UNION YOUTH aber immer noch wünschen, damit sie eines Tages vielleicht doch aus dem übermächtigen Schatten der amerikanischen Vordenker heraustreten können. Bis zu dieser Stelle sind sie nämlich einfach nur eine verdammt tighte Rockband.

































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