
Das ukrainische Trio WINDSWEPT veröffentlicht in Kürze sein drittes Studioalbum „The Devil’s Vertep“. Hinter dem harmlos klingenden Bandnamen verbirgt sich ein garstiger, wenn auch nicht besonders harter Black Metal. Dessen Erzeuger kennt man von anderen Projekten (u. a. DRUDKH). Doch Vorsicht, es besteht Verwechslungsgefahr, denn auch eine andere Black-Metal-Band nennt sich WINDSWEPT. Beim nun vorliegenden Album handelt es sich um ein Konzeptalbum, auf dem es um Hexenprozesse in der Ukraine im achtzehnten Jahrhundert geht. Dabei will es von den historischen Aufzeichnungen im „Black Book of Kremenets Castle“ inspiriert sein. Eine Suche führt jedoch nur Treffer zutage, die mit der Band zusammenhängen. Es dürfte sich also um ein fiktives Dokument handeln. Für das Hörerlebnis ist das natürlich nebensächlich.
„The Devil’s Vertep“ hat ein Highlight
Der Opener „Infanticide“ legt ohne Vorgeplänkel los. Ein roher Sound und Gekeife sorgen für eine klassisch schwarze Atmosphäre. Ein wenig monoton geht es zu, doch die Instrumentierung ist schön dicht ausgefallen. Nach einem soliden Start sorgt „Investigation“ für einen kleinen Durchhänger, den das darauffolgende „Torture & Confession“ allerdings wieder auffängt. Es entpuppt sich als das stärkste Stück auf „The Devil’s Vertep“ und ist glücklicherweise auch das längste. WINDSWEPT lassen es hier zuerst gemächlich angehen, weben Melodien mit ein und liefern Abwechslung. Ein besonderes Highlight ist der Ausbruch, der auf eine sehr ruhige Stelle folgt.
WINDSWEPT rumpeln schön
Im weiteren Verlauf bewegt sich das Album im guten Mittelfeld. Fans des unpolierten Black Metals werden auf ihre Kosten kommen. Eine gewisse Monotonie schleicht sich dennoch immer wieder ein und Stücke differenzieren sich auch nach einigen Hördurchläufen wenig aus. WINDSWEPT punkten hauptsächlich mit den Parts, die gewittern oder rumpeln. Als roherer Ausgleich zu DRUDKH sicherlich eine gute Ergänzung. Etwas gewöhnungsbedürftig ist das Hardcore-Drumming, das in den Tracks „Investigation“ und „The Potion“ besonders auffällt. Insgesamt ist „The Devil’s Vertep“ ein solides Album geworden, dem allerdings das besondere Etwas fehlt. Im stetig anwachsenden Black-Metal-Pool dürfte es Probleme haben, sich zu behaupten.

Windswept - The Devil'S Vertep
Angela






























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