Wrath Of Logarius - Crown Of Mortis

Review


Mit „Crown Of Mortis“ legen WRATH OF LOGARIUS ein Debüt vor, das die Extreme des Black Metal ausreizt und gleichzeitig versucht, neue Wege zu beschreiten. Unter dem selbst gewählten Banner „Formless Black Metal“ zelebriert das Quartett aus der Bay Area, Kalifornien, einen wütenden, bisweilen überbordenden Mix aus Blastbeat-Orkanen, bitterbösen Riffs und atmosphärischen Momenten. Dabei steckt hinter der schieren Aggression deutlich mehr, als der erste Eindruck vermuten lässt.

„Crown Of Mortis“ – abgründig und bösartig

Bereits der Opener „Keeper Of The Spectral Legion“ macht keine Gefangenen. Schlagzeuger Lord Marco feuert derart erbarmungslos aus allen Rohren, dass man sich fragt, ob seine Drumsticks anschließend überhaupt noch existieren. Der Song steht exemplarisch für die Kompromisslosigkeit des Albums, das in seinen besten Momenten dichte, finstere Stimmungen und überraschend melodische Akzente miteinander verwebt. Besonders Songs wie „Erosion“ und „Of The Void“ zeigen, dass die Kalifornier ihr Handwerk verstehen und mehr beherrschen als bloßes Geballer.

Sänger Noctifer tobt sich dabei mit klar artikulierten Screams und wuchtigen Growls aus, die den Songs mehr Authentizität und Biss verleihen. In „The Ethereal Mist“, einem der stärksten Stücke des Albums, gesellt sich GRIMA-Frontmann Vilhelm hinzu und verstärkt die unheilvolle Atmosphäre. Hier beweisen WRATH OF LOGARIUS, wie stark sie wirken können, wenn sie Raserei und Atmosphäre ausbalancieren.

Spannende Ansätze und ein wenig Kritik

Trotz aller Stärken leistet sich „Crown Of Mortis“ auch einige Schwächen. Die Übergänge zwischen den unterschiedlichen Stimmungen und Stilmitteln wirken nicht immer schlüssig, mancher Midtempo-Part oder progressive Ausbruch nimmt den Stücken kurzfristig die Spannung. Auch das überambitionierte Blastbeat-Dauerfeuer kann stellenweise ermüden. Dabei wären gerade die spacigen Tremolo-Gitarren und melodischen Passagen ein Schlüssel zu mehr Tiefe und Wiedererkennungswert.

In Summe bleibt ein Debüt, das sich deutlich vom Blackened-Death-Metal-Einheitsbrei abhebt und interessante Ansätze bietet. WRATH OF LOGARIUS zeigen Mut, auch wenn nicht jede Idee sofort zündet. Wer kompromisslosen, modernen Black/Death Metal mit Hang zur Raserei und Liebe zum Detail schätzt, sollte „Crown Of Mortis“ definitiv antesten – und Geduld mitbringen.

Shopping

Wrath of Logarius - Crown of Mortisbei amazon40,01 €
14.07.2025

Shopping

Wrath of Logarius - Crown of Mortisbei amazon40,01 €

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 38104 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

2 Kommentare zu Wrath Of Logarius - Crown Of Mortis

  1. doktor von pain sagt:

    Man könnte noch erwähnen, dass sich die Band thematisch mit dem kosmischen Horror aus From Softwares Spiel Bloodborne beschäftigt. Das erkennt man schon am Bandnamen: Logarius ist einer der Bossgegner in dem Spiel.

  2. azl sagt:

    So wirklich nach Black Metal klingt das nicht. Das klingt eher wie Deathcore, der sich als Black Metal verkleidet hat. Man hört zwar ein paar BM-Trademarks aber die Vocals, die Produktion, das Drumming und das Riffing (oder besser gesagt, der Mangel daran) erinnert mich viel eher an Lorna Shore als an typische BM-Bands, nur eben ohne Breakdowns. Das ganze ist nicht schlecht und insgesamt hat mich das Album auch gut unterhalten aber so richtig hängen geblieben ist davon leider nichts.

    6/10