Dark Tranquillity
Der große Diskografie-Check (Reloaded)

Special

Natürlich sind DARK TRANQUILLITY dieser Tage wieder ein großes Thema, da das Release ihres neuen Albums „Moment“ kurz bevor steht. Was aber ebenfalls nicht vergessen werden sollte: Exakt in diesem Monat feiert der große Klassiker „The Gallery“, der den Durchbruch der Band außerhalb ihrer Heimat und einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte des Göteborg Death Metal darstellt, seinen 25jährigen Geburtstag. Mehr als Grund genug, Geschichte und Diskographie der schwedischen Todesstahl-Institution noch einmal aufzugreifen und vielleicht noch einmal aus einer etwas anderen Sichtweise, als der Kollege Maronde mit seinen Mitstreitern Klaas, Kreutzer und Popp vor vier Jahren, zu beleuchten.

Titelbild: Daniel Falk

Skydancer (1993)

1993. Ein paar vom Death Metal begeisterte Freunde aus dem eher gemütlichen Göteborger Vorort Billdal proben seit einiger Zeit in der unbeheizten Garage der Eltern von Gitarrist Mikael Stanne. Gegründet zunächst 1989 unter dem Namen SEPTIC BROILER, sind die Musiker mittlerweile alle volljährig und haben nach der Umbenennung in DARK TRANQUILLITY zwei Jahe zuvor das erste Mal eine wirkliche Idee, wohin sie mit ihrer Band möchten.

Die Songs des Erstlings zeigen aber auch: Wie genau das Ziel erreicht werden soll, wissen die jungen Schweden noch nicht. Während die Gitarrenriffs bereits in die Richtung gehen, die später den Erfolg der Band ebnen sollten, klingt das Organ von Sänger Anders Fridén eher krächzig. Auch die Songstrukturen wirken noch konfus, einige Elemente krude platziert. Nummern wie „Crimson Winds“ und „Shadow Duet“ lassen natürlich bereits erkennen, welches Potential in der Besetzung schlummert. Letztlich ist „Skydancer“ aber in erster Linie als Zeitdokument von Relevanz, wenn man die Wurzeln der Band verstehen möchte.

Sammlungswürdig: Für Komplettisten.

Anspieltipps: Crimson Winds, A Bolt Of Blazing Gold, Shadow Duet

The Gallery (1995)

Nicht nur für die Metal-Szene, auch für die Band selbst stellte „The Gallery“ einen gewaltigen Schritt dar. Während Anders Fridén die Band zunächst in Richtung CEREMONIAL OATH und später IN FLAMES verließ, wechselte Mikael Stanne stattdessen vollends ans Mikro, nachdem er auf dem Debüt bereits stellenweise sein Talent dafür durchblitzen lies. Fredrik Johansson komplettierte als zweiter Gitarrist das neue Line-up. Während auf „Skydancer“ viele Songs noch eine Summe manchmal nicht zueinander passender Einzelteile waren, sind die Strukturen auf „The Gallery“ teils zwar immer noch unkonventionell, dafür aber immer nachvollziehbar.

Mikael Stanne lässt dem Wahnsinn in seiner Stimme freien Lauf, übrigens ohne dabei aber auch nur ansatzweise den Kollegen Tompa Lindberg (AT THE GATES) zu imitieren. Natürlich sind Songs wie „Punish My Heaven“, „Edenspring“ und ganz besonders „Lethe“ heute zeitlose Klassiker. „Silence, And The Firmament Withdrew“ bot aber bereits einen Vorgeschmack, in welche Richtung es wenige Jahre später gehen sollte und die Riffs von „The Dividing Line“ würden auch heute noch gut auf einem DT-Album funktionieren. Die Blütezeit des Melodic Death war damit eingeläutet. Zur Einordnung: „Terminal Spirit Disease“ von AT THE GATES erschien im gleichen Monat, „The Jester Race“ von IN FLAMES zu Beginn des Folgejahres.

Sammlungswürdig: Eines DER Metal-Highlights der gesamten 90er und für alle Melodic-Death-Fans ohnehin ein Muss.

Anspieltipps: Punish My Heaven, Lethe, Edenspring, The Dividing Line

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The Mind’s I (1997)

„The Mind’s I“ musste ein schweres Erbe antreten, so war doch bereits damals, eineinhalb Jahre nach „The Gallery“ bereits klar, welche Tore der Vorgänger der Formation öffnete. So merkt man den Kompositionen auch an, dass die Band sich möglicherweise – bewusst oder unbewusst – selbst unter Druck setzte, anknüpfen zu können und dabei eher auf Nummer Sicher ging. Der größte Unterschied auf dieser Scheibe ist sicher, dass das Material zu großen Teilen deutlich kompakter und weniger ausladend wirkt. „Zodijackyl Light“ konnte zunächst die Fans von „The Gallery“ zufrieden stellen, während „Hedon“ aus heutiger Sicht schon ein vorsichtiger Ausblick auf „Projector“ darstellt.

Auf „The Mind’s I“ finden sich zwar viele starke Songs, die sicher einiges zur Findung des eigenen Stils beitragen konnten, allerdings fehlt es an wirklichen Hits. Am ehesten trifft dies wohl auf das eingängige „Insanity’s Crescendo“ zu, das auch in jüngerer Vergangenheit noch ab und zu den Sprung in die Setliste schaffte. Zu Unrecht völlig übersehen wird dabei oft das hoch melodische aber leider etwas zu kurze „Tidal Tantrum“. Viele bezeichnen „The Mind’s I“ insgesamt als unterschätzt – ist man ehrlich, ist die Scheibe aber eher ein Bindeglied zwischen zwei stilprägenden Werken.

Sammlungswürdig: Eher im zweiten Schwung zur Komplettierung.

Anspieltipps: Insanity’s Crescendo, Tidal Tantrum, Still Moving Sinews, Tongues

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Projector (1999)

Wenn sich an einem DARK TRANQUILLITY-Album bis heute die Geister scheiden, ist es „Projector“. Mehr Elektronik, mehr Klargesang, mehr Gothic, dafür ein deutlich zurückgeschraubter Härtegrad – den bisherigen Fans wurde definitiv einiges abverlangt. Hört man die Platte mit dem heutigen Wissen über die Entwicklung der Band, ist es wohl einer der größten Einflüsse, ohne den die aktuellen Werke nie hätten entstehen können. Hier wurde außerdem erstmals auf die blumige Ausdrucksweise der früheren Texte verzichtet, sich eher auf persönliche Themen und auf vielerlei Weise interpretierbares konzentriert.

Dennoch ist es natürlich verständlich, dass sich „Projector“ für einige Supporter der ersten Stunde wie ein Schlag ins Gesicht anfühlte, angesichts einer Rockballade wie „Auctioned“ oder der elektronischen, gar ziemlich schwülstigen Gothic-Nummer „Day To End“. Bis heute gehört dafür „ThereIn“ zu den Highlights auf jedem Konzert und wird von den Anwesenden lauthals mitgegröhlt. Auch wenn die Umsetzung sich stark verändert hat, sind die Songideen außerdem fast durchgehend stark, was sich unter anderem im großartigen „To A Bitter Halt“ zeigt. Für Hardliner ist mit „The Sun Fired Blanks“ ebenfalls echtes Highlight vorhanden, das wiederum einen kleinen Fingerzeig in Richtung Zukunft darstellt.

Sammlungswürdig: Für Freunde des aktuellen Band-Sounds in jedem Fall.

Anspieltipps: ThereIn, The Sun Fired Blanks, To A Bitter Halt, Nether Novas

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Haven (2000)

Nicht einmal ein Jahr nach dem umstrittenen „Projector“ kam bereits „Haven“ in die Läden. Vermutlich ist das Album ein wenig Produkt der teilweise ablehnenden Haltung, die der Band angesichts des vorangegangenen krassen Stilbruchs entgegen schlug. Schließlich wird nicht nur das Tempo etwas angezogen, sondern auch wieder weitgehend auf Stannes Klargesang verzichtet. Nicht zurückgeschraubt wurde hingegen der Keyboardeinsatz – was ob des Einstiegs von Tastenzauberer Martin Brändström nicht weiter verwundert. Dieser versteht es auf Anhieb bestens, sein Instrument songdienlich einzubringen. Dabei heraus kommen Hits wie der Bandklassiker „The Wonders At Your Feet“, das sich auch durch hervorragende Gitarrenarbeit auszeichnet.

Kein Wunder, ist hier nach dem Ausstieg von Fredrik Johansson doch erstmals das kongeniale Duo Henriksson (vorher am Bass)/Sundin zu hören. Leider gibt es neben viel Licht, in Form von tollen Nummern wie „Indifferent Suns“ oder „Feast Of Burden“, vor allem in der zweiten Hälfte auch eine Menge Schatten. Zusammen mit dem stellenweise etwas dumpfen und blechernen Sound fällt „Haven“ damit eher in die Kategorie „solide“.

Sammlungswürdig: Nicht unbedingt ein Muss.

Anspieltipps: The Wonders At Your Feet, Indifferent Suns, Feast Of Burden, Rundown

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Damage Done (2002)

Auch wenn „Damage Done“ natürlich keinesfalls so polarisiert wie „Projector“, gehen die Meinungen zu diesem Album dennoch extrem auseinander. Auf der einen Seite klangen DARK TRANQUILLITY wohl seit „The Gallery“ nicht mehr so hart wie hier, auf der anderen nahm das Keyboard auch noch nie so viel Raum ein. Das Ergebnis ist, trotz sogar völligem Verzicht auf Klargesang, eines der eingängigsten Alben der Bandgeschichte. „Final Resistance“, „Monochromatic Stains“ und natürlich „The Treason Wall“ sind bis heute aus kaum einer Setlist wegzudenken, aber auch „Hours Passed In Exile“, „Single Part Of Two“ oder der Titelsong müssen sich genau so wie das völlig unterschätzte „Cathode Ray Sunshine“ keinesfalls verstecken.

Wie stark das Material der Aufnahme-Sessions insgesamt ausgefallen ist, lässt sich übrigens auch an „Static“ und „The Poison Well“ ablesen, die beide erst mit der Compilation „Exposures – In Retrospect And Denial“ veröffentlicht wurden, mittlerweile aber auf dem Re-Release von 2009 enthalten sind. Wenn man Keyboards im Metal nicht vollkommen ablehnt, ist „Damage Done“ ein absolutes Muss für jeden Connaisseur melodischen Todesstahls.

Sammlungswürdiges: Auf jeden Fall – eines DER Highlights der Bandgeschichte.

Anspieltipps: Monochromatic Stains, Final Resistance, The Treason Wall, Cathode Ray Sunshine, Static

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Character (2005)

Offenbar fanden DARK TRANQUILLITY, insbesondere auf Tour, Gefallen an ihrer wiederentdeckten Aggressivität und schrauben diese auch hier keineswegs wieder zurück. Ganz im Gegenteil. Was allerdings sehr wohl – zumindest im Mix – wieder ein wenig in den Hintergrund rückte, sind die Keyboards von Martin Brändström, obwohl sie natürlich nach wie vor reichlich vorhanden sind. Dennoch klingt „Character“ puristischer, technischer und ein Stück weit sogar progressiver.

Die Songs gehen weniger direkt ins Ohr, Nummern wie „The New Build“ lassen sogar die Death-Metal-Wurzeln stärker durchscheinen. „Character“ möchte also erarbeitet werden – dann erschließt sich dem Hartnäckigen ein durchaus starkes Album, das neben den heute noch gespielten Songs, wie der bereits genannte Opener und „Lost To Apathy“ auch starkes Material wie „One Thought“, „Am I 1“ oder das melancholische „My Negation“ bereit hält. Einiges an Füllmaterial, das den besseren Songs der Platte zu stark ähnelt, ist aber eben auch vorhanden.

Sammlungswürdiges: Kein schlechtes Album, dass es im Gesamtkatalog aber schwer hat, sich durchzusetzen.

Anspieltipps: Lost To Apathy, One Thought, Am I 1, My Negation

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Fiction (2007)

Im Jahr 2007 warfen viele IN FLAMES den Sellout und kreativen Stillstand vor, einige Magazine stellten gar die Frage ob Melodic Death Metal aus Göteborg noch relevant sei. Welch bessere Antwort könnte es geben, als ein extrem starkes Album wie „Fiction“? Seit langem kam wieder verstärkt der cleane Gesang von Fronter Stanne zum Einsatz – dieses Mal aber wesentlich behutsamer eingesetzt als noch auf „Projector“. Natürlich, „Misery’s Crown“ ist bis heute DIE Band-Hymne und nach wie vor das Finale jeder Show.

Die Hitdichte ist aber auf „Fiction“ allgemein so hoch wie auf nur wenigen anderen DT-Alben, vielleicht sogar einzigartig. Dennoch schaffen es die Schweden dabei eben nicht nur auf Eingängigkeit zu setzen, sondern all ihre Stärken zu bündeln. Vom Nackenbrecher „Terminus (Where Death Is Most Alive)“ über das progressive „Inside The Particle Storm“ bis hin zum schmachtenden Gothic-Duett „The Mundane And The Magic“ – hier ist jeder Schuss ein Treffer. Wem „Fiction“ nicht zusagt, wird wohl nie mit DARK TRANQUILLITY warm werden.

Sammlungswürdigkeit: Absoluter Klassiker, ob seiner enormen Bandbreite auch bestens als Einstieg in die Welt von DARK TRANQUILLITY geeignet.

Anspieltipps: Misery’s Crown, Terminus (Where Death Is Most Alive), The Mundane And The Magic, Inside The Particle Storm – um einen guten Querschnitt zu bekommen. Eigentlich aber alles.

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We Are The Void (2010)

Man kann eigentlich machen was man will, als Band. Wenn man einen Killer wie „Fiction“ raus haut, kann man danach nur verlieren, selbst wenn man ein ähnlich starkes Album nachlegt. Irgendwie war aber wohl einfach der Wurm drin, in der Produktion von „We Are The Void“. Größter Faktor hierbei vermutlich: Mangelnde Zeit. Aus diesem Grund konnte Niklas Sundin beispielsweise das Cover Artwork dieses Mal nicht selbst gestalten. Erst mit der später erschienenen Tour Edition, die auch zwei extrem starke weitere Songs beinhaltet, konnte er dies noch nachholen. Eines muss natürlich auch gesagt werden: „We Are The Void“ ist keinesfalls ein Totalausfall, nicht mal ein wirklich schwaches Album.

Mit „The Fatalist“, dem erneut progressiven „Iridium“ und auch dem eben erst mit der Tour Edition erschienenen „Zero Distance“ sind diverse Hochkaräter enthalten. Der, passend zum Titel, düstere und unterkühlte Gesamteindruck findet seinen Höhepunkt im furiosen „Arkhangelsk“, das – für die Band eher untypisch – sogar einige Black-Metal-Einflüsse aufweist. Auch melodisches wie „The Grandest Accusation“ und „Her Silent Language“ ist ebenfalls vorhanden. Warum fällt das Album also im Vergleich doch ab? Irgendwie fehlt das gewisse Etwas. Die buchstäbliche Leere, die der Titel beschreibt, zieht sich auch ein wenig durch die gesamte Platte, es ist einiges an Füllmaterial vorhanden und manches ist einfach zu sperrig.

Sammlungswürdig: Gewöhnungsbedürftig bis sperrig. In Teilen durchaus sehr stark, aber kein Pflichtkauf.

Anspieltipps: The Fatalist, Akhangelsk, Her Silent Language, Iridium

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Construct (2013)

Vermutlich das Album, das nach „Projector“ am meisten polarisiert. Die Schreibblockade, die die Mitglieder im Vorfeld hatten ist sicher nicht gerade eine ideale Voraussetzung um an einem neuen Album zu arbeiten, hat aber auch eine neue Herangehensweise an das Schreiben der Songs ermöglicht. Statt durch vorhergehendes Jammen im Proberaum, wurden die Songs im Studio „konstruiert“, daher auch der Titel. Zugegebenermaßen, insgesamt klingt „Construct“ weniger druckvoll als die vorangegangenen Alben, alles ist außerdem ein wenig glatter als vorher. Auch ist „Uniformity“ als Single vielleicht ein wenig zu radiotauglich und vorhersehbar.

Trotzdem ist „Construct“ keinesfalls arm an Highlights. Das atmosphärisch dichte „The Science Of Noise“, der klassische Banger „Apathetic“, und das extrem melodische „What Only You Know“ sind nur einige der Volltreffer auf dieser Scheibe. Mit „State Of Trust“ betreten DARK TRANQUILLITY außerdem Neuland, indem sie ein wenig an DEPECHE MODE erinnernde Einflüsse erstmals zulassen – die später noch deutlich ausgebaut werden. Ein Album mit enormem Wachstumspotential, bei dem sich im Übrigen dank des hervorragenden „Immemorial“ auch der Kauf der Deluxe-Version lohnt.

Sammlungswürdig: Unterschätztes Album mit vielen Höhen, aber auch einigen Tiefen, das einige Durchläufe braucht. Für Fans des aktuellen Sounds aber durchaus empfehlenswert.

Anspieltipps: The Science Of Noise, State Of Trust, What Only You Know, Apathetic

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Atoma (2016)

Nachdem „Construct“ nicht alle wirklich überzeugen konnte, wurden die Vorzeichen für das nächste Album mit dem Ausstieg von Gitarrist und Gründungsmitglied Martin Henriksson nicht unbedingt positiver. Mit dem Einstieg ihres alten Freundes Anders Iwers (TIAMAT) hatten die Göteborger aber nach drei Jahren erstmals wieder einen festen Bassisten an Bord. Nach dem durchgängig eher melancholischen Vorgänger, tritt „Encircled“ als typischer Opener das Gaspedal gleich einmal ordentlich durch, gefolgt vom extrem eingängigen Titelsong und der nicht minder hitverdächtigen Single „Forward Momentum“.

Das größte Problem: Da auch „Neutrality“ und „Force Of Hand“ in weiten Teilen überzeugen können, ist der Abfall in der zweiten Albumhälfte um so deutlicher spürbar. Einziges Highlight hier: „Clearing Skies“. Standard-Nummern wie „The Pitiless“ klingen hingegen einfach nur unspektakulär und nach Schema F heruntergespielt. „Atoma“ ist letztlich zwar ein gelungenes Album mit einigen frischen Momenten, geht aber oftmals zu stark auf Nummer sicher.

Sammlungswürdig: Eines der besseren Alben der jüngeren Zeit – aber eher zweite Wahl für den Aufbau einer Sammlung.

Anspieltipps: Atoma, Forward Momentum, Clearing Skies, Force Of Hand

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Moment (2020)

Es zeichnete sich seit langem ab: Niklas Sundin, seines Zeichens Gitarrist der ersten Stunde und wichtiger Songwriter nahm sich live bereits seit 2016 eine Auszeit, damals mit dem Grund, sich mehr um seine Familie kümmern zu können. Letztlich wurde aber klar, dass Sundin auch musikalisch andere Wege gehen möchte. Mit den Neuzugängen Johan Reinholdz (u.a. ANDROMEDA, NONEXIST) und Christopher Amott (ex-ARCH ENEMY) konnte dafür endlich wieder eine echte Doppelspitze verpflichtet werden. Das Ergebnis: Ein vielschichtiges und vor allem eingängiges Album, dass einfach in allen Bereichen extrem ausgewogen klingt.

Neben den offensichtlichen Hits „Failstate“, „The Dark Unbroken“ und „In Truth Divided“ können praktisch auch alle anderen Songs überzeugen. Die beiden neuen Mitglieder schaffen es frischen Wind in das Material zu bringen, ohne das Grundrezept komplett verändern zu müssen. Auch ungewöhnliche Ansätze, wie die geradezu fröhliche Gitarrenmelodie in „Empires Lost To Time“ haben es auf die Platte geschafft und strafen all diejenigen Lügen, die DARK TRANQUILLITY endgültig zum alten Eisen zählen wollten.

Sammlungswürdig: Absolut! Bestes Album der letzten zehn Jahre.

Anspieltipps: Failstate, The Dark Unbroken, In Truth Divided, Empires Lost To Time

04.11.2020

"Time doesn't heal - it only makes you forget." (Ghost Brigade)

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