Dark Tranquillity - Where Death Is Most Alive

Review

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Eine wirklich schöne Veröffentlichung ist „Where Death Is Most Alive“, die zweite DVD von DARK TRANQUILLITY. Die Band feiert dieses Jahr ihr 20jähriges Bestehen, wobei die ersten beiden Jahren noch unter dem Banner von SEPTIC BROILER liefen, und diese Doppel-DVD ist die richtige Veröffentlichung, dieses Jubiläum der Miterfinder des sogenannten Göteborg-Sound gebührend zu feiern.

Das Herzstück der DVD ist ein Live-Mitschnitt des Konzerts vom letztjährigen Oktober im Rolling Stone Club in Mailand. Die Bildqualität ist hervorragend, einzelne Unschärfen sind gewollt und unterstützen die Atmosphäre der jeweiligen Passagen. Der Schnitt lässt ebenfalls keine Wünsche offen, ebensowenig die Kameraführung der insgesamt 8 verwendeten Kameras. Keine Frage, die finnische Produktionsfirma Vasara Films (u. a. TURISAS, DRAGONFORCE) hat absolut professionelle Arbeit hingelegt. Gleiches gilt für den druckvollen, gleichzeitig glasklaren und differenzierten Sound. Kein Wunder, hier hat sich die Band wieder einmal auf die Dienste von Tue Madsen verlassen, welcher für den Mix verantwortlich zeichnet. Das Rolling Stone zeigt sich als mittelgroßer Club mit genügend Platz für eine solche Produktion, die tolle, abwechslungsreiche Lightshow unterstützt die Stimmung.

Was allerdings natürlich am meisten begeistert sind einerseits DARK TRANQUILLITY, und andererseits diese Fans! Unglaublich, wie das Mailänder Publikum die Schweden bei diesem Headlinerkonzert abfeiert. Da werden die Melodien wie bei IRON MAIDEN lauthals mitgesungen, und zwar richtig LAUT. Nach jedem Song bricht ein wahrer Jubelsturm los, Fahnen werden geschwengt, eine junge Italienerin klettert auf die Bühne und küsst Sänger Mikael Stanne (Mikael sollte man sein, Anmerk. d. Verf.), es ist eine wahre Freude, diesem ausgelassenen Treiben zuzuschauen. Und keine Frage, ich wäre auch gerne bei diesem intensiven Konzert dabei gewesen. Das liegt aber auch an der Tatsache, dass die Pioniere des melodischen Elchtods eine wirklich tolle Setlist (Details findet ihr unten) für diesen Auftritt zusammengestellt hatten, und sich auch wieder einmal in absoluter Topform präsentierten. Ultratight, sehr bewegungsfreudig, mit ordentlich viel Spaß in den Backen, allen voran Mikael, gaben die Schweden über die Dauer von fast 2 Stunden Vollgas. Dabei passiert es nicht selten, dass der Sänger sich zum Publikum in den ersten Reihen runterbückt, um mit den Die-Hard-Fans zusammen einige Passagen zu singen. Überhaupt sucht der gute, überaus sympathische und charismatische Mann ständig den Kontakt zu seinen Anhängern und steht in Sachen Bühnenaction im Mittelpunkt des Geschehens. Der bisher längste Auftritt der Band ist absolut überzeugend, und auch Neuzugang Daniel Antonsson am Bass fügt sich bestens ins Gesamtbild der Truppe ein. Bei „The Mundance And The Magic“ sowie „Insanity’s Crescendo“ gibt es jeweils einen Gastauftritt von Nell Sigland (THEATRE OF TRAGEDY).

Weiter geht es auf der zweiten DVD mit „Out Of Nothing“, eine historische, 47minütige Dokumentation über den Werdegang der Band, welcher insbesondere die Anfangsjahre durchleuchtet. Es ist schon sehr interessant zu sehen, wo alles anfing, insbesondere die kultige Garage, welche über die ersten 4 Jahre als Proberaum diente und für ordentlich Ärger in der Nachbarschaft sorgte. Aufnahmen aus der damaligen Zeit in der Garage gibt es auch zu sehen. Zeitzeugen wie Tomas Lindberg (AT THE GATES) , Anders Iwers (TIAMAT, CEREMONIAL OATH) und Frederik Nordström (Studio Fredman) um nur einige zu nennen, erzählen von damals, von DARK TRANQUILLITY und deren Umfeld. Ebenso melden sich alle Bandmitglieder sowie mit Michael Nicklasson und Fredrik Johansson zwei ehemalige Kollegen zu Wort. Wirklich schöne und unterhaltsame Sache, jedoch vermisse ich hier Andérs Friden (IN FLAMES), schließlich war er der erste Sänger der Band und ist auch auf nicht wenigen der folgenden Videos zu sehen.

Es folgen sämtliche Promotion-Videoclips, welche die Band bisher gedreht hat, angefangen von „Therein“ bis „Misery’s Crown“.

Mit „The Live Archive“ gibt es dann noch 21 Live-Aufnahmen, größtenteils in Bootleg Qualität, aus den Jahren 1991 bis 2007. Richtige Raritäten sind hierbei die Stücke „Soulbreed“ und „The Dying Fragment Of An Elderly Dream“, welche auf keinem Album enthalten sind. Kult! Ansonsten bekommt man hier einen schönen Einblick über den bewegten Werdegang der Schweden, und die starke Weiterentwicklung.

„Where Death Is Most Alive“ ist eine nahezu perfekte DVD-Veröffentlichung, die nahezu keine Wünsche offenlässt und dem Anspruch der Band gerecht wird. Für Fans von DARK TRANQUILLITY eine Pflichtanschaffung!

Die Tracklist:

DVD 1:

Live in Mailand

01. Intro
02. The Treason Wall
03. The New Build
04. Focus Shift
05. The Lesser Faith
06. The Wonders At Your Feet
07. Lost To Apathy
08. FreeCard
09. Inside The Particle Storm
10. Nothing To No One
11. Edenspring
12. Insanity’s Crescendo
13. Lethe
14. Dreamlore Degenerate
15. Misery’s Crown
16. ThereIn
17. My Negation
18. Yesterworld / Punish My Heaven
19. The Mundane And The Magic
20. Final Resistance
21. Terminus (Where Death Is Most Alive)

Spielzeit DVD 1: 01:48:20

DVD 2:

01. Out Of Nothing – Dokumentation

02. Promovideos:
02.1. Therein
02.2. Monochromatic Stains
02.3. Lost To Apathy
02.4. The New Build
02.5. Focus Shift
02.6. Terminus (Where Death Is Most Alive)
02.7. Misery’s Crown

03. The Live Archive:
03.1. Only Time Can Tell (1991)
03.2. The Dying Fragment Of An Elderly Dream (1991)
03.3. Soulbreed (1991)
03.4. Yesterworld (1992)
03.5. Alone (1992)
03.6. My Faeryland Forgotten (1992)
03.7. Nightfall By The Shore Of Time (1992)
03.8. Skywards (1992)
03.9. Shadow Duet (1994)
03.10. Crimson Winds (1994)
03.11. Razorfever (1997)
03.12. Constant (1997)
03.13. Tongues (1997)
03.14. Feast Of Burden (2001)
03.15. Indifferent Suns (2002)
03.16. The Sun Fired Blanks (2002)
03.17. Hours Passed in Exile (2002)
03.18. Damage Done (2004)
03.19. One Thought (2004)
03.20. The Endless Feed (2007)
03.21. Blind At Heart (2007)

Spielzeit DVD 2: 3:03:49

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18.10.2009

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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