Lay Down Rotten
Listening Session zu "Reconquering The Pit"

Special

Lay Down Rotten

Ein Pre-Listening der neuen CD von LAY DOWN ROTTEN? Kommt mir ehrlichgesagt gar nicht lange her vor, dass diese deutsche Death Metal-Horde mit ihrer Vorliebe für die alte Schule des Todesstahls „Breeding Insanity“ auf die ahnungslose Menschheit losließ. Mir solls recht sein, denke ich mir, nehme noch undeutlich Warn- und Sicherheitshinweise freundlichen Personals des anheimelnden Düsterstudios entgegen, denn sobald man sich dann entspannt zurücklehnt, in Erwartung des Herannahens dieser deutschen Panzerdivision aus sicherheitstechnischen Erwägungen mit Nackenstütze, Sicherheitsschuhen und Kranführergelbhelm ausgerüstet, wird man sich schon bei den ersten Tönen des neuen Opus‘ „Reconquering The Pit“ bewußt, dass all das nichts nützt, denn LAY DOWN ROTTEN walzen erwartungsgemäß ähnlich wie ihre großen Brüder (und eine Schwester) von BOLT THROWER alles nieder, was sich im Einzugsgebiet dieser Stahlkolosse befindet, und zwar augenblicklich.

Denn schon der Opener „Reconquering The Pit“ stimmt uns darauf ein, was nun eine knappe Dreiviertelstunde folgen wird: Nicht die leichte Artillerie, sondern schwere Geschütze werden hier aufgefahren. Rasselnder Groove und Schwedentod nach GRAVE-Manier, eine Portion US-Death Metal und die dynamisch-brettharte keinen Pflasterstein auf dem anderen lassende Wucht von BOLT THROWER werden hier zu einem deutschen Death-Ungetüm verschmolzen. Tiefgestimmte Gitarrenwände, ein gurgelnder Sänger, der allerdings eine angemessene Bandbreite an stimmlichen Möglichkeiten darbietet und blastendes Schlagwerk zu wummerndem Bass erzeugen schnell einen unheilvollen Sog. Auch der Refrain wird aggressiv vorgetragen; denn moderne Elemente wie Clean Vocals oder Core-Anbiederungen wird man hier vergeblich suchen, glücklicherweise. Die Soli sind fett, klar, sicher flirren die Licks auch mal durchs traditionelle Metal-Lager, allerälteste FATES WARNING on Speed sozusagen.

„Sound Of Breaking Bones“ enthält auch gekeifte Vocals, böllert unermüdlich und sorgt für erste Deformationen am Gelbhelm. Was solls. Auch hier gibts klassische Soli. Der Chorus, anklagend-aggressiv vorgetragen, überzeugt mit Schwedenmelodie. Und so geht es weiter, konsequent. Die Gitarren sind wirklich gut, mehr wird hier noch nicht verraten. „Bitter Thoughts“,
„New Mechanic Human Phenomena“ und „Demons Breed“ lassen keinen Zweifel an der Marschrichtung: wer die Vorgängerwerke kennt, weiß, was ich meine. Wobei ich sagen muss, diese CD gefällt mir noch besser; sie ist fetter auf den (wunden) Punkt komponiert. Diese transparenten Gitarrenläufe machen die Songs noch interessanter, denn eins weiß man immer: Luftholen ist zwar kurz erlaubt, dann jedoch rasseln die Ketten. Und last but not least: der neue Gitarrist Nils Förster fügt sich prächtig ins Gesamtgeschehen ein. Inzwischen spüre ich meine Beine nicht mehr, was solls, wollte ohnehin Panzerfahrer werden und seit wann braucht ein Panzerfahrer Beine? Hatten die nicht geschrieben, je kleiner, desto besser?

„Nihil“ (mit Akustikbeginn), „Unholy Alliance“ und „All Of This Pain“ (Hail to DISMEMBER!) lassen ein Studio zurück, das als solches nicht mehr erkennbar ist. Mühsam robbe ich hinaus ins Tageslicht, von den übrigen Kollegen keine Spur. Was solls, Scheiß auf Beine, Schmerzen und den nie mehr vom Schädel abzulösenden Helm, Hauptsache die neue LAY DOWN ROTTEN gehört, überlebt und diesen Bericht abgeliefert, denn einige Finger sind noch dran. Anhänger obengenannter Bands und puristischen Death Metals sollten sich den 2. November dieses Jahres vormerken, dann nämlich erscheint diese Death-Granate.

05.10.2007

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