U.D.O.
Listening-Session zu “Dominator“

Special

Das “Bang Your Head!!!“-Festival hatte in diesem Jahr nicht nur ein superbes Billing und mit Abstrichen auch gutes Wetter zu bieten. Handverlesene Journalisten hatten an diesem Wochenende zudem die Gelegenheit in das neue und vor dem Hintergrund der ACCEPT-“Reunion“ sicherlich mit mehr Spannung als sonst erwartete Album von U.D.O. hinein zu hören.

Während VOIVOD die letzten Songs ihres Gigs spielten, sammelte sich die Journalistenschar im Backstage-Bereich und wartete bei gekühlten Getränken auf Promotiondame Sandra, die uns durch die diversen Absperrungen dirigieren würde. Wer in welchen Bereich durfte wurde übrigens anhand von Smileys und einem Farbcode auf den Plakaten optisch untermalt. So geleitete uns Sandra hinter die Kulissen. Vorbei an der Bühne und den Backstage-Räumen der Musiker bis in den VIP-Bereich. Ansprechend eingerichtet wie ein kleiner Garten und mit relativ viel Schatten versehen lässt es sich an diesem, entgegen der Wettervorhersage, sehr heißen Freitag gut aushalten.

Während sich die Kollegen und ich an den bereit gestellten Apfel- und Orangensaftschorlen labten, bei dem Wetter die bessere Alternative zu Bier, hieß es warten bis der Protagonist kommen würde. Als Herr Dirkschneider vor Ort war und sich zu einem Mitarbeiter seiner Plattenfirma gesellt hatte, welcher zunächst ein paar Worte an uns richtete und uns willkommen hieß, war es an es an Udo uns viel Spaß mit dem Album wünschen. Interessant dabei ist, zu sehen, dass selbst ein absoluter Vollprofi wie Udo Dirkschneider bei der Präsentation seines neuen Werks ebenso nervös ist, wie eine Band, die eben gerade ihr Debüt eingespielt hat. U.D.O. sind also auch nach so vielen Jahren immer noch mit Herzblut bei der Sache und wollen keine 08/15-Metal Alben abliefern.

Die Anlage wird im Anschluss an Udos Einleitung aufgedreht und es knallt das neue Werk “Dominator“ aus den Boxen.

“The Bogeyman“: Nach kurzem, unheilvollen Intro geht es direkt in die Vollen. Der Opener ist ein fieser, beinahe bedrohlicher Midtempo-Song, der ganz klar auf die Stimme von Udo und die schweren Riffs zugeschnitten ist. Sehr guter Einstieg in die Platte.

“Dominator“: Der Titeltrack kommt beim ersten Höreindruck eher unspektakulär daher. Ein typischer U.D.O.-Rocker, der sicherlich ein, zwei Durchläufe braucht um seine Wirkung vollends zu entfalten.

“Black And White“: Die Nummer ist ein einfacher Rocker, der in der ACCEPT/U.D.O.-Tradition steht, kann aber mit einem Ohrwurmrefrain punkten und hat eine dieser für ACCEPT/U.D.O. typischen kurzen Mittelteile, die einem eine Gänsehaut bekommen lassen.

“Infected“: Das bereits von der EP bekannte “Infected“ ist ein Uptempo-Track, der sich quasi im Gehörgang festfrisst. Ganz klar ein Highlight des Albums.

“Heavy Metal Heaven“: Der Name sagt es schon. Klischeehafte Nummer, bei der es nur zwei Möglichkeiten gibt. Entweder man liebt den Song oder man hasst ihn. Dürfte live aber aufgrund des epischen Refrains eine Pflichtnummer werden.

“Doom Ride“: Ein netter Headbanger mit fetten Riffs, der aber ebenfalls mehrere Durchläufe brauchen wird um zu zünden.

“Stillness Of Time“: Beginnt mit schönen Pianoklängen. Kommt als Semiballade daher und ist für U.D.O.-Verhältnisse beinahe schon romantisch. Fällt dadurch etwas aus dem Rahmen und erinnert in den Strophen etwas an “Winter Dreams“ der Solinger Stahlschmiede.

“The Devil’s Rendezvous“: Fällt ebenfalls aus dem Rahmen, da es mit einem schön groovigem Swingrhythmus unterlegt ist, der einem sofort ein Grinsen ins Gesicht zaubert. Könnte man entfernt mit “Cut Me Out“ von “Holy“ vergleichen. Ebenfalls ein Highlight der Scheibe. Udo: “Um die Nummer werden wir live wohl nicht herum kommen, hahaha.“

“Speed Demon“: Uptempo-Riffer der starken Sorte. In der Art und Weise auch U.D.O.-typisch mit einem mächtigen Refrain.

“Whispers In The Dark“: Die Ballade des Albums. Fängt mit schönem, vom Piano begleitetem, cleanem Gesang von Udo an und schließt das Album gebührend ab.

U.D.O. haben mit “Dominator“ genau die richtige Antwort auf die ACCEPT-“Reunion“ gegeben – wenn sie es denn wollten. Auch, wenn ein paar Songs länger brauchen um zu zünden, hat Herr Dirkschneider mit seiner Band alles andere als Stangenware abgeliefert und ein richtig starkes Album am Start, so dass sich Fans auf jeden Fall auf die Tour freuen dürfen.

12.07.2009
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