Macabre Omen - Gods Of War - At War

Griechenland mag derzeit einigen Problemen entgegenblicken – schlechte Musik ist keines davon. MACABRE OMEN können hier gleich in zweierlei Hinsicht als Balsam für geschundene Seelen wirken: Erstens bietet ihr zweites Album „Gods Of War – At War“ musikalischen Hochgenuss und zweitens entführt einen das Duo in die Antike.

Das geschieht trotz musikalischer Entwicklung. Zelebrierten MACABRE OMEN (Geburtsjahr 1994) einst standesgemäßen Black Metal, ist heuer ein deutlich paganaer Einschlag hörbar. Natürlich nicht die Dudel-Suff-Sorte wie sie hiesige Landstriche einst prägten. Sondern jener der erhabenen Natur, inklusive epischer Melodien und ehrfurchtgebietendem Klargesang. Dabei verliert „Gods Of War – At War“ aber keinesfalls seine schroffe Grundausrichtung, sondern verzückt bei der Produktion mit ordentlichen Kanten.

MACABRE OMEN haben damit ein Album erschaffen, das gelungen von der aggressiven Durchschlagskraft des Black Metals und der packenden wie mächtigen Melodiedichte des Pagan Metals zerrt. Unterstrichen wird dies insbesondere in den ganz großen Momenten des Albums. Das Ende von „Man Of 300 Voices“ mit seinem großartigen Gänsehaut-Chorus ist so ein Beispiel. Aber auch in den Black-Metal-Momenten lassen sich MACABRE OMEN nicht lumpen, allein die hysterische Stimme von Alexandros (u.a. THE ONE) lässt mich immer wieder begeistert zurück.

„Gods Of War – At War“ ist eines dieser herrlich überraschenden Alben, bei denen man in jeder Sekunde die Hingabe der Musiker spürt. Egal ob sie einen Sturm aufziehen lassen oder erhobenen Hauptes dahinschreiten, MACABRE OMEN haben eine sehr gelungene Mischung gefunden. Großartig ist vor allem, dass trotz der opulenten musikalischen Ausrichtung bei der Produktion keinen Wert auf Hochglanz gelegt wurde, sondern die Songs durch das rohe Klanggewand ihren Charme vollauf entfallen könnten – und sich erst recht in den Mittelpunkt rücken. Stark, spannend und mit eindeutiger Suchtgefahr!