Necropsy - Buried In The Woods

Review

Natürlich trifft es zu, wenn „Buried In The Woods“ der finnischen Death-Metaller NECROPSY das Etikett ‚Old School Death Metal‘ angeheftet bekommt. Immerhin ist die Band schon seit den frühen Neunzigern aktiv (wenngleich unterbrochen durch eine nicht knappe Auszeit), und auf dem Album rumpelt es nicht gerade wenig: Die Gitarren schleifen ganz ordentlich, und der Sänger grummelt sich so finster durch seine Texte, als hätte er den Mund voll modernder Friedhofserde.

Allerdings verkommt diese Rückwärtsgewandheit auf „Buried In The Woods“ nicht zum Selbstzweck, sondern wird ganz schlüssig eingesetzt. Zunächst einmal klingt das Album zwar nicht modern, aber eben auch nicht aufgesetzt altbacken – es knallt nämlich ganz schön heftig. NECROPSY haben sich aber nicht lange damit aufgehalten, nur einen Sound zu kreieren, sondern in erster Linie acht vollwertige und differenzierte Songs, die es in sich haben. Da gibt es gleichzeitig abstoßend brutale, harsche, verzweifelte und mystische Klänge in einer Mischung, die man in den letzten 25 Jahren nur sehr selten hinbekommen hat und wahrscheinlich nur in Finnland. Wem bei „Buried In The Woods“ das selige „Slumber Of Sullen Eyes“-Album ihrer Landsleute DEMIGOD in den Sinn kommt, liegt gewiss nicht verkehrt. Das war damals eine Symbiose aus Brutalität und kranken Melodien, die seitdem ihresgleichen sucht.

„Buried In The Woods“ ist somit teilweise wie eine Zeitreise in die Neunziger, bis man wieder daran erinnert wird, dass diese Musik trotz allem ziemlich frisch und unerhört ist. Das liegt daran, dass NECROPSY etwas heftiger riffen (wie in „Cold Fart Morbidity“ – Songtitel des Jahres!), aber eben das Augenmerk besonders auf die Gitarrenleads legen: Der Opener und Titeltrack ist so ein Fall, der ziemlich schnell auf den Punkt kommt, „Dead Inherit The Land“ und „Full Moon Catlin“ ebenfalls. „Buried In The Woods“ ist insgesamt also eine ziemlich originelle Death-Metal-Platte, die eine höhere Punktzahl nur deswegen verfehlt, weil sie sich zum Ende hin eine kürzere Schwächephase leistet. Wer aber an altem finnischen Death Metal Spaß hat, sollte sich „Buried In The Woods“ nicht entgehen lassen.

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10.12.2015

- Dreaming in Red -

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