Replacire - Do Not Deviate

Review

REPLACIRE lassen ihr zweites Album namens „Do Not Deviate“ auf die Menschheit los. Nachdem das Debüt „The Human Burden“ einiges an Aufmerksamkeit erregen konnte, sucht der Zweitling der US-amerikanischen Tech-Death-Metal-Band, seinem Namen gerecht zu werden und nicht vom Wege abzukommen. In dieser Hinsicht haben REPLACIRE zumindest schon mal geliefert, denn auch „Do Not Deviate“ ist technischer Death Metal, der vor allem rhythmisch ausgerichtet ist. Selten brechen die Gitarren aus dem Zaumzeug aus, das ihnen das Schlagzeug umgelegt hat. Das ist nicht unbedingt etwas Schlechtes, denn die Rhythmusfraktion ist sehr tight, wodurch der Sound der US-Amerikaner schon sehr kompakt und direkt wirkt.

REPLACIRE haben hauptsächlich mit Oberflächlichkeiten zu Kämpfen…

Und obwohl hier die meisten Kniffe sitzen, hat „Do Not Deviate“ dennoch Mühe, auf ganzer Länge zu überzeugen. REPLACIRE bieten eine straffe Spielart des Tech Death, die hier und da auch mal bei OPETH wildert, zu hören beim Opener „Horsestance“ sowie „Built Upon The Grave Of He Who Bends“. Das äußert sich in Evan Berrys klarem Gesang, der an einen wenn auch eher schwachbrüstigen Mikael Åkerfeldt erinnert. Auch seine Growls sind passabel, stechen aber durch ihre Monotonie nicht sonderlich aus der grauen Death-Metal-Masse hervor.

Dennoch hält das den Gitarren auferlegte, rhythmische Korsett diese größtenteils davon ab, wirklich für große Tech-Momente zu sorgen. Sie werden einfach selten frei gelassen, um den Hörer auf dem falschen Fuße zu erwischen. Das Songwriting ist kompakt genug, um dem größtenteils entgegen zu wirken, doch dieser Wow-Moment fehlt einfach. Und es gibt schöne Momente, wie etwa die „Reprise“, die eine der memorablen Melodien von „Cold Repeater“ in Form eines Klavierstückes Revue passieren lässt. An Ideen fehlt es also nicht, vielleicht einfach nur an der Courage, mal richtig am Rad zu drehen.

Am meisten leidet das Album jedoch an der schwachbrüstigen Produktion. Das Album klingt leider ziemlich flach. Besonders das Schlagzeug lässt die Durchschlagskraft missen, was bei einem derart rhythmisch orientierten Album nicht gerade vom Vorteil ist. Hin und wieder tauchen Synthesizer auf, die einigermaßen gut herausgearbeitet sind. Die kommen jedoch derart unregelmäßig zum Einsatz, das man hier maximal von einem Gimmick sprechen kann.

… die sich jedoch aufsummieren

Diese ganzen Macken summieren sich leider auf und machen „Do Not Deviate“ im Ganzen eher zu einer durchwachsenen Platte. Technisch ist alles in Ordnung und man sieht definitiv, wohin REPLACIRE soundtechnisch hinwollen. Doch fehlt dem Album an vielen Ecken und Enden der Feinschliff. Das ist wirklich schade, denn Songs wie „Any Promise“, der Titeltrack, „Spider Song“ oder der Rausschmeißer „Enough For One“ zeigen, dass die Band ordentlich was drauf hat. An Aggression fehlt es nicht, auch nicht an Ideen. Es ist eines dieser Alben, die von Grund auf interessant sind, das eben diesen letzten Schliff missen lässt.

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10.03.2017

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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