Tyrax - Dark Waters

Review

In Hessen gibt es eine Ortschaft, die heißt tatsächlich Linsengericht! Doch darum geht es hier nicht, sondern um einen Ort in der Nähe, Gelnhausen genannt. Dort her kommen die Deather von TYRAX, die keinen Hehl darum machen, was sie wollen: Death Metal in Reinform. Nichts mit Anleihen von irgendwelchen Kommerzkapellen, klarem Gesang oder sonstigem Schnickschnack, sondern das Essentielle. Die, mit knapp 22 Minuten Spielzeit recht kurz ausgefallene Platte mit dem Namen ”Dark Waters“, geht runter wie Butter. Das Motto lautet: Keine Gefangenen.

Die sechs Tracks sind durchsetzt von saustarkem Riffing, Blastbeats, aber auch genickbrechend-stampfenden Passagen für den Old-School Death Metal-Fanatiker. Ziemlich Old-School ist allerdings auch der Sound. Oder besser gesagt, nicht Old-School, sondern proberaummäßig.
Zwar ist es eine Eigenproduktion, allerdings nicht die erste und entsprechend sollte man doch etwas von den vorhergehenden mitgenommen haben. Wenn man allerdings von den musiktechnischen Gegebenheiten absieht und den Blick etwas schweifen lässt, so kann man sich schnell mit diesem Werk anfreunden. Es handelt sich nicht um stumpfes Gebolze, sondern um ziemlich smart eingespieltes Zeug. Von rasant-flott bis langsam-gemütlich, so richtig zum Mitschaukeln, ist alles gegeben. Lied Nummer fünf, ”Sentenced To Death“ erinnert mich an irgendjemanden, zumindest die Gitarren, aber mein Gehirn lässt mich wieder mal im Stich! Nicht im Stich lässt mich mein Gefühl, dass ich ”Hating You“ als geilste Partie auf ”Dark Waters“ empfinde und wenn ich ein wenig an den Reglern herumschraube, wird es noch geiler.

Mit ”After Life Pain Dies“ folgt eine Midtempo-Walze, die so derartig schwer über die Straße rumpelt, dass es jedem Autobahnbauarbeiter eine Freude wäre, solch ein Ding auf der Überholspur stehen zu haben. Nein, besser auf der rechten, denn auf der Überholspur ist noch der Titeltrack ”Playing Messiah“ mit unterwegs. TYRAX verstehen sich blendend darauf, intelligente Tempowechsel in ihre Musik einfließen zu lassen, ohne dass sie nervend wirken.

Wer von sich selbst sagt: “Ich find‘ alten Death Metal cool!“, der sollte hier reinhören. Dank der nicht so ganz toll ausgefallenen Produktion riecht das Ganze zwar ziemlich nach Underground, musikalisch ist allerdings das volle Brett geboten. Laut eigener Aussage mischen sie ein ”einzigartiges Gebräu“. Dazu fällt mir nur eins ein: Schließt es mir an die Venen an!

31.07.2008

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