Redrum - War Blood Honour

Review

Wenn ich alles richtig verstanden habe, ist die hier vorliegende CD „War Blood Honour“ der russischen Band REDRUM eine Neuauflage ihres damals selbst veröffentlichten, gleichnamigen Debutalbums. Allerdings wurden dafür alle Lieder komplett neu eingespielt, das BEHEMOTH-Cover wurde gegen einen METALLICA-Song ausgetauscht und als Bonus gibt es noch zwei Videoclips. Selbst definieren sich die Mannen als „War-Metal“, was aber leider nicht unbedingt besonders viel Aufschluss gibt. So haben REDRUM weder viel mit Abrisskommandos wie BLASPHEMY oder REVENGE noch mit traditionellen Schlachtenepen aus dem klassischen Heavy-Metal zu tun. Die Wahrheit liegt wie üblich in der Mitte.

So bedient sich die Band eines durchaus weiten Spektrums an Einflüssen. Den Kern aber bildet hier sicherlich eine Mischung aus Death- und Black-Metal, bei der auch der Einsatz von Keyboards eine tragende Rolle spielt. Immer wieder lassen die Russen aber einige nette Melodien der Marke Schwedentod einfließen, um dann wieder zu Keyboardteppichen überzuwechseln, die EMPEROR als Einfluss erahnen lassen. Jedoch auch traditionelles Thrashriffing findet sich auf „War Blood Honour“ wieder, wie die Auswahl der Coversongs vielleicht schon erahnen ließ. Textlich gibt es eben so wenig Überraschungen: Krieg, Mord, Tod, Satan – teilweise in etwas sehr holprigem Englisch vorgetragen. Einen großen Minuspunkt muss ich leider auch im Drumsound ausmachen. Über die größten Strecken ist dieser zwar sehr eindimensional, aber dennoch in Ordnung, jedoch brechen hin und wieder Überschallblastbeats los, die weder in den Gesamtsound passen, noch irgendwie natürlich klingen. Entweder wurde hier gnadenlos getriggert, oder am Computer nachgeholfen – das hätte man sich in meinen Augen sparen können.

Was man REDRUM jedoch keinesfalls absprechen kann, ist Facettenreichtum. Gitarren- und Keyboardmelodien sind abwechslungsreich arrangiert und auch der Gesang keift bissig daher und wird teilweise sogar durch klare Chöre abgewechselt. Zuweilen erinnern mich die Tastenklänge sogar an die mächtigen NILE, zu deren epischer Bandbreite reicht es hier aber leider musikalisch und klanglich bisher noch nicht. Insgesamt wirkt es so, als ob REDRUM gerne einen wirklich monumentalen Sound fahren würden, aber leider fehlt ihnen dazu noch der letzte Schliff. Insgesamt muss ich dieses Problem leider auch für die ganze CD konstatieren: Es lassen sich hier wirklich viele gute Ansätze finden, aber irgendwie fehlt der ganzen Mixtur noch so der letzte Kick. Kurzum: der Funke will einfach nicht überspringen. Vielleicht liegt es daran, dass hier zwar viele verschiedene Einflüsse miteinander vermengt wurden, aber letzen Endes alles schon mal da war. Vielleicht braucht die Band auch einfach noch mehr Reife, auf jeden Fall reicht „War Blood Honour“ einfach nicht, um einen bleibenden Eindruck bei mir zu hinterlassen.

02.03.2008

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