As Eden Burns
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Interview

As Eden Burns

AS EDEN BURNS aus Texas haben vor kurzem ihr Debütalbum „The Great Celestial Delusion“ veröffentlicht, worauf sie stark nach den schwedischen Melodic-Metal-Klassikern klingen. Warum sich eine junge, US-amerikanische Band an Bands wie IN FLAMES, AT THE GATES oder DISSECTION orientiert, erfahrt ihr im Interview mit Metal.de.

As Eden Burns

Hi Leute!

Es sind nur noch wenige Tage, bis euer Debütalbum „The Great Celestial Delusion“ veröffentlicht wird. Wie fühlt sich das an?

Das ist ein phänomenales Gefühl. Wir alle haben lange Zeit auf die Veröffentlichung gewartet und uns darauf gefreut. Es ist uns eine Ehre, dass es dann auch noch bei solch großen Labels released wird.

Bis ich die Promo-CD zu „The Great Celestial Delusion“ auf meinem Schreibtisch liegen hatte, hatte ich noch nicht von euch gehört. Deshalb wäre es nett, wenn ihr mir und den Lesern die Bandgeschichte erzählen könntet.

Seit Frühjahr 2006 sind unsere beiden Gitarristen, Chris ( – Anmk. d. Red.) und Harrision ( – Anmk. d. Red.), die primären Songwriter. Damit fing es an. Und seitdem haben wir unsere erste selbstfinanzierte Eigenproduktion, die EP „Trace The Artery“, aufgenommen und nun unser Debüt für Willowtip (Records, US-amerikanisches Label der Band – Anmk. d. Red.) veröffentlicht. Außerdem haben wir die meisten Regionen des Landes mit Konzerten zusammen mit Bands wie THE FUNERAL PYRE, THE DESTRO und HARLOTS abgedeckt.

Könnt ihr beschreiben, ob und wenn ja, inwiefern sich das neue Album von den Fünf-Track-EP unterscheidet?

„Trace The Artery“ war eine Fünf-Track-Demo, die wir 2006 aufnahmen, um dem Publikum und eventuell Labels etwas zeigen zu können – und aufgrund der EP sind wir bei Willowtip untergekommen, wir sind also offensichtlich ziemlich stolz darauf. Übrigens haben es drei der fünf Songs auch auf „The Great Celestial Delusion“ geschafft. Trotzdem würde ich aber sagen, dass die neueren Songs in der Sensibilität für Melodien etwas weiter fortgeschritten sind und dass die Gitarren etwas mehr Geschmack haben.
Die Songs sind wie unsere Kinder – ich könnte dir keine Favoriten nennen.

Wie waren denn die Aufnahmen und der Songwriting-Prozess?

Das ist bei uns extrem simpel. Die Gitarristen kommen zusammen und haben irgendwelche Ideen für Songs. Dann machen sie davon mit Hilfe eines Drum-Computers Aufnahmen und schicken sie den anderen Bandmitgliedern zu, um Input und Verbesserungsvorschläge zu bekommen. Anschließend verfeinern wir die Songs bei den Proben, und das ist alles.

Was kannst du mir über die Texte auf dem Album erzählen? Worum geht es? Und wie schreibt ihr sie?

Alle Texte wurden von William Hesser geschrieben, der auch die Vocals aufgenommen und unser Album engineered hat.
Viele Leute würden es lieber sehen, wenn sie uns auf „Anti-Dies“ oder „Anti-Das“ festlegen könnten, aber wenn ich ehrlich bin, sind die Lyrics ziemlich unbestimmt und wir hoffen, dass jeder im Kontext mit der Musik darin seine eigene Bedeutung finden kann. Trotzdem ist es Metal, so drücken die meisten Texte eine Art von Betroffenheit oder Wut über das, was wir als ignorantes, menschliches Benehmen wahrnehmen, aus.
Aber im Grunde haben wir keine Message oder eine ausgefallene Idee dahinter, we mögen es, die Musik für sich selbst sprechen zu lassen und glauben, die Vocals spielen die selbe Rolle wie die Gitarren, der Bass oder das Schlagzeug.

Als ich „The Great Celestial Delusion“ hörte, wurde ich stark an schwedische Oldschool-Death-Metal-Bands wie IN FLAMES, AT THE GATES oder – zum Teil – DISSECTION erinnert. Waren das eure Einflüsse oder habe ich was nicht erhören können?

Klar, das sind großartige Bands, es gibt einen Grund, warum so viele Leute sie als Einfluss nennen und sie auch heute noch lieben. Es ist offensichtlich, dass AS EDEN BURNS ohne Bands wie diese wahrscheinlich nicht existieren würden, aber jeder von uns hat eine große Bandbreite an Einflüssen von verschiedenen Genres und Künstlern. Im Van jammen wir zum Beispiel ausschließlich Zeug, das nicht dem Metal zuzuordnen ist.

Und wie kommt es denn, dass sich eine relativ junge Band aus den USA dazu entscheidet, diesen klassischen, schwedischen Oldschool Death Metal zu spielen?

Wie viele von unseren Kumpels kamen wir in einem sehr jungen und beeindruckbaren Alter damit in Berührung. Wir liebten die Geschwindigkeit, die Melodien, die Musikalität auf diesen Alben. Und als wir selbst Musiker wurden, spielten wir einfach das, was wir liebten. Das kam ganz von selbst aus uns raus.

Nicht nur die Musik, auch die Produktion, der Sound des Album klingt in meinen Ohren sehr oldschool, fast wie von einem alten Tape aus den 90ern. War das eure Intention? Wenn ja: Warum? Das könnte doch für viele Kritiker ein Argument sein, eure Musik abzulehnen (und auch ich muss zugeben, dass es das war, was mich davon abgehalten hat, in meinem Review zu der Platte eine höhere Bewertung zu vergeben).

Na ja, wir wussten natürlich, dass diese Sache sozusagen ein paar Augenbrauen anheben lassen wird. Aber ich denke, die Frage ist doch, was ein Album richtig gut klingen lässt. Ist das nur die Qualität der Aufnahme oder das Feeling, das aus dem Zusammenspiel von Musik und Aufnahme resultiert? Wir sind eine Metalband und ich kann nicht von mir behaupten, dass für mich jedes Metal-Album extrem poliert klingen muss. Versteh mich nicht falsch, ein wirklich gutes Album sollte schon sauber, klar und präzise klingen, und ich kann nicht versprechen, dass wir in der Zukunft nicht auch darüber nachdenken werden, ein solches Album zu veröffentlichen. Aber im Moment dachten wir über die Musik und die Band so, dass wir eine bodenständige Aufnahme haben wollten. Alles auf dem Album ist komplett natürlich, abgesehen von der Kick Drum, und selbst die wurde so gemixt, dass sie sehr natürlich klingt.
Außerdem: Wenn ich ein poliertes Album hören möchte, lege ich mir das neuste BRITNEY SPEARS-Release ein.

In ein paar Tagen werdet ihr zu einer Tour mit AURORA BLACK aufbrechen. Was erwartet ihr euch davon?

Nun, das wird unsere dritte aufeinander folgende Tour entlang der Ostküste, deshalb hoffe ich, dass ich einige bekannte Gesichte und natürlich auch ein paar neue sehe. Es wird mit Sicherheit eine super Zeit und ich kann es kaum abwarten, auf die Bühne zu gehen und ein bisschen Spaß zu haben.

Ist denn schon geplant, für ein paar Shows nach Europa rüber zu kommen?

Es wäre das Highlight für uns all, nach Europa kommen und dort spielen zu können. Bis jetzt ist dahingehend nichts in Arbeit, das wird immer etwas sein, das wir gerne tun werden. Ich schätze, wir müssen einfach abwarten und sehen, wie das Album bei euch angenommen wird.

Dann würde ich gerne ein bisschen politisch werden: In ein paar Wochen wird der neue Präsident der USA gewählt (ja, das Interview ist lange her – Anmk. d. Red.). Seid ihr an Politik interessiert? Und – wenn ich fragen darf – wen werdet ihr wählen?

Nun, wir sind keine Aktivisten, aber wir alle haben zumindest ein generelles Interesse daran. Ich bin bedauerlicherweise nicht als Wähler registriert, Lee (Schlagzeuger, Anmk. d. Red.) hat schon gewählt und Ryan (Bassist, Anmk. d. Red.) will, glaube ich, morgen wählen gehen, ich bin mir aber nicht sicher, wen sie wählen. Wir führen normalerweise keine politischen Diskussionen und wir alle respektieren die Meinung eines jeden anderen zu diesen Belangen.

Hier in Europa scheinen die US-amerikanischen Wahlkampgnen mehr eine große Show zu sein – wir sind trockene Nachrichten-Reportagen und sehr formelle Interviews gewöhnt, wenn es zu einer Wahl kommt, wogegen eine Wahlveranstaltung in den USA für mich meist eher nach einer Party aussieht.
Was ist deine Meinung dazu?

Um ehrlich zu sein, hast du Recht, das ist alles eine große Show und der Kandidat, der gewinnt, ist für gewöhnlich derjenige, mit dem sich die amerikanischen Bürger am ehesten mit „identifizieren“ können. Zumindest geht es eher danach, als nach der Frage, wer am besten für den Job geeignet ist. Meiner Meinung nach sind beide Optionen, die wir haben, ziemlich angsteinflößend, aber daran muss man sich in einem Zwei-Parteien-System wohl gewöhnen.

Okay, das war’s von mir. Danke für das Interview. Ciao!

Tschüss, auch wir danken dir!

27.12.2008

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