Ashes to Ashes
Ashes to Ashes

Interview

Ashes to Ashes nennt sich eine aufstrebende Band aus Norwegen, die im Jahr 2000 mit ihrem selbstproduzierten Debüt "Shapes of spirits" bereits mehr als einen Achtungserfolg erringen konnte. Unter dem Banner "Gregorian Metal" veröffentlichte das holländische Label DVS-Records vor kurzem das zweite Album "Cardinal VII". Michael Stenberg und Bjorn Luna nahmen sich meinen Fragen an.

Ashes to AshesIch nehme an, „Cardinal VII“ beschäftigt sich mit den sieben Todsünden. Wieso habt Ihr dieses Thema aufgegriffen?

MS: Eigentlich nur aus dem einfachen Grund, dass sich die sieben Todsünden textlich vielseitig beleuchten lassen. Vielleicht führen wir dieses Thema auch auf dem folgenden Album fort.

In dem Stück „Among mortals“ wird von der „Ultimativen Suche“ der Menschheit gesprochen. Könnt Ihr diese Idee ein wenig ausführen und in wieweit Unsterblichkeit in diesem Zusammenhang erstrebenswert ist?

BL: Die Menschheit hat immer nach Antworten über das Leben nach dem Tod gesucht. Dies ist die ultimative Frage die wir uns selber stellen. Was kommt nach dem Tod? Es könnte nichts oder alles sein. Das wirklich schwierige daran ist, dass wir darauf keine Antwort erhalten, solange wir leben. Unsterblichkeit bedeutet in diesem Kontext, dass das Leben trotz des Todes weiter geht, denn der Tod ist nur eine Barriere.

Das Motiv der Verführung erscheint mehrere Male in Euren Texten. Was würdet Ihr am verführerischsten bezeichnen?

MS: Etwas oder irgendjemand, der sich seiner Fähigkeit zu verführen nicht bewusst ist, dies aber trotzdem tut …

Welche Rolle spielt Mythologie in Eurer Musik und in Euren Texten?

MS: Keine bedeutende. Mythologie finde ich sehr interessant, aber bislang habe ich noch nicht versucht sie in den Texten zu verarbeiten. Mythologie haben schon so viele Leute vorher in Texten aufgegriffen, so dass man sehr vorsichtig damit umgehen muss, um nicht alle Klischees zu bedienen.

Warum habt Ihr den Bandnamen „Ashes to Ashes“ gewählt und was assoziiert Ihr mit diesem?

MS: Der Name „Ashes to Ashes“ ist sehr ursprünglich entstanden. Er steht uns einfach gut. Er kann zudem viele Bedeutungen haben. Es macht mir einfach Spaß, Menschen mit Dingen zu konfrontieren, die sie zum nachdenken anregen. Das gleiche gilt auch für unsere Texte.

Eure Musik wird als „Gregorian Metal“ präsentiert. Welche Idee steckt hinter dieser Kategorisierung?

BL: Ich denke dieser Begriff entstand zufällig. Er fiel einmal in einer e-mail und unser Label verwendete es darauf zunehmend auf der Homepage und in Anzeigen. Es läuft eher darauf hinaus, dass der Stil von Ashes to Ashes schwer zu beschreiben ist, denn unser Gesamt-Sound lässt sich nicht mit einem Genre fassen. Jedenfalls finde ich den Begriff in Ordnung und soweit ich weiß wurde er vorher auch noch nicht verwendet. Und zu guter letzt gibt es ja auch tatsächlich einige „gregorianische“ Chöre auf dem Album.

Welche Rolle spielt Musik in Eurem Leben und welche Gefühle und Bilder kommen Euch in den Sinn, wenn Ihr Eure Musik hört?

BL: Musik bedeutet mir alles. Für mich gibt es keinen Tag, an dem ich nicht Musik höre. Mein ganzes Leben dreht sich einfach darum. Wenn es um unsere Musik geht, dann ist es meiner Meinung nach wichtiger darüber zu reden, was in unseren Köpfen während der Entstehung vorgeht. Die Gefühle, die unsere musikalische Ausdrucksfähigkeit vorantreiben. Für mich persönlich sind diese unterteilt in mystische Dunkelheit und melancholische Harmonie. Wenn man dann anschließend das Album hört, kommen diese Gefühle aber nur teilweise wieder hervor. Es gibt eben eine Menge Elemente in unserer Musik und es steckt viel Arbeit darin, dass Album entsprechend den eigenen Vorstellungen klingen zu lassen. Es gibt immer wieder Dinge, die man noch ändern möchte. Man kann einfach nicht loslassen, aber man muss die Gefühle einfach fließen lassen …

Im Jahr 2000 erschien das selbst finanzierte Album „Shape of spirits“. Aus welchem Grund habt Ihr das Album auf eigene Faust veröffentlicht? Glaubt Ihr es war der richtige Weg, zuerst ein Album in Eigenregie zu veröffentlichen und nicht mit einem Label zusammenzuarbeiten? Wie waren denn die Reaktionen auf „Shapes of spirits“?

MS: Es war eine sehr lohnende und nützliche Erfahrung. Wir haben fast alles selber gemacht. Angefangen bei der Vorproduktion bis hin zur Promotion. Wir haben es geschafft, uns aus eigener Kraft einen Namen zu machen und schließlich einen Plattenvertrage zu bekommen. Und das war ziemlich viel, angesichts des damaligen Stadiums. Die Reaktionen waren unglaublich – einfach großartig.

Auf dem Album befinden sich zwei eher klassisch gehaltene Stücke: Iben I, in der Mitte des Albums als eine Art Interludium, und Iden II, eine Art Postludium. Besitzen die beiden Stücke eine spezielle Funktion und was verbindet sie (außer der Musik)? Welche Bedeutung hat das Wort „Iben“?

MS: Die beiden Stücke sind das Ergebnis meines Verlangens Musik zu erschaffen, die in einem gewissen Sinne etwas Norwegisches einfängt. Das wollte ich schon immer machen. Sie sind eine Hommage an mein Land. Des Weiteren treffen sie ganz gut die Atmosphäre von Cardinal VII und jedes Album braucht Dynamik, so dass dies auch eine ihrer Funktionen ist.

Eure zukünftigen Pläne?

MS: Zur Zeit passiert eine Menge. Momentan arbeiten wir mit einer Film-Agentur die Details für ein Video zu „Behind closed eyes“ aus. Ansonsten werden wir neues Material in Angriff nehmen und ein paar Konzerte im Frühjahr spielen. Und natürlich werden wir die größte Band der Geschichte …

10.11.2002

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