Hellyeah
Interview mit Tom Maxwell zu "Blood For Blood"
Interview
HELLYEAH, die Truppe um Vinnie Paul, meldet sich mit ihrem vierten Album „Blood For Blood“ zurück an der Front. Hier präsentieren sich die Texaner deutlich weiterentwickelt, ohne ihre typischen Trademarks über Bord zu werfen. HELLYEAH klingen reifer, härter, brutaler, emotionaler. Wir sprachen mit Gitarrist Tom Maxwell (auch bei NOTHINGFACE) über ihr bisher stärkstes Album!
Das neue Album „Blood For Blood“ wurde von Kevin Churko (u. a. OZZY OSBOURNE, IN THIS MOMENT, FIVE FINGER DEATH PUNCH) anstatt von Vinnie Paul produziert, welcher alle Alben seit PANTERAs „The Great Southern Trendkill“ produziert hatte. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Wir wollten dieses Mal anders vorgehen und mit einem externen Produzenten arbeiten, der frische Ideen und Ansätze, als auch einen komplett neuen Sound und eine neue Richtung für unsere Musik einbringen kann. Dass wir eine Band sind, die sich selbst produziert, hat in der Vergangenheit sehr gut funktioniert, aber dieses Mal wollten wir einen größeren Schritt nach Vorne gehen und mit einem Produzenten arbeiten, der ein talentierter Musiker, Produzent und Songwriter ist.
Wie gestaltete sich denn die Zusammenarbeit mit Kevin im Studio? Wie groß war sein Einfluss auf das Resultat des Albums?
Es war eine unglaubliche Erfahrung und er brachte eine große Fülle an Talent und Ideen mit ein, die halfen, unsere Musik zu schärfen und wirklich unterschiedlich zu machen zu allem, was wir in der Vergangenheit gemacht hatten.
Greg Tribbett und Bob Zilla sind beide nicht mehr Teil von HELLYEAH. Was waren die Gründe für die Trennung? Welche Leistung hatten sie zu „Blood For Blood“ beigetragen?
Wir entschieden uns dazu, uns von Greg und Zilla zu trennen, da es nicht mehr länger eine gesunde Situation zwischen uns war. Beide hatten und haben Dinge in ihrem Leben am Laufen, die sie davon abhalten, eine funktionierende Rolle zu spielen oder der Band den Vorzug zu geben. Das führte zu einer vergifteten Atmosphäre, und damit wir weitermachen konnten, mussten wir unsere Beziehung mit beiden beenden. Ich werde das nicht weiter spezifizieren, aber das war ein sehr notwendiger Wechsel, und die Band ist nun gesund und fokussierter als jemals zuvor. Es hat sich herausgestellt, dass das unsere beste Entscheidung war. Weder Greg noch Zilla hatten irgendeinen Input auf „Blood For Blood“.
Wer hat die neuen Songs geschrieben? Und wann habt ihr mit dem Songwriting angefangen?
Vinnie, Chad (Lee Gray, Sänger, Anmerk. d. Verf.) und ich selbst schrieben das gesamte neue Album. Wir haben irgendwann im September 2013 damit angefangen.
Worin siehst du selbst die Unterschiede zwischen „Blood For Blood“ und euren vorherigen Alben?
„Blood For Blood“ ist viel fokussierter als alle vorherigen Alben. Es ist erwachsen, aufrichtig und sehr organisch. Wir haben den „Southern Party Metal“ Stil abgestreift, mit welchem uns so viele Leute und Kritiker etikettiert haben, und schrieben das Album, das wir machen wollten. Das ist das Album, das ich schon immer in dieser Band machen wollte.
Ich sehe das genauso, dass ihr euch noch weiter von diesem Party-Stil entfernt habt, hin zu tiefer gehendem, emotionalerem Material. Hattet ihr diesen Wandel vorher so geplant?
Ja, das ist etwas, dass ich persönlich ändern wollte. Ich hasste es, als Party Band bezeichnet zu werden. Ich bin nicht diese Art von Schreiber oder Musiker. Ich wollte Songs schreiben und machen, die tiefgehend, emotional und Heavy sind. Ich wollte etwas wunderschön Brutales machen, und ich glaube, das haben wir auch geschafft.
Für den Titelsong habt ihr einen Videoclip gedreht. Welche Idee steckte dahinter?
Die Idee für das Video zu „Sangre Por Sangre“ war, etwas Einfaches und Dunkles ohne zu viel Produktion. Es ist hauptsächlich ein Performance-Clip, nichts besonderes.
Gerade für mich ist der Song das Beste, was ihr bisher gemacht habt. Wie empfindest du den Song?
Ich betrachte diesen Song als den ersten Schritt in die Zukunft unseres Sounds. Heavy, kompromisslos und mit erhobenen Mittelfingern!
Ein weiteres großartiges Stück ist „Say When“, das richtig schnell und brutal ist. Wie kam es dazu?
Warum nicht? Wir wollten einen Song machen, der das verfickte Gesicht von jedem einschlägt. Daneben, als ich zum ersten Mal die Ideen vom Schlagzeug von Vinnie hörte, wusste ich auf Anhieb, dass wir etwas richtig Brutales machen werden.
Fühlt ihr euch eigentlich davon unter Druck gesetzt, dass HELLYEAH gerne als der Nachfolger von PANTERA betrachtet werden?
Nein. Wir sind HELLYEAH, unsere eigene Band mit unserem eigenen Sound. Wir haben uns niemals auf den Schoßrock unserer Vergangenheit ausgeruht oder darauf verlassen oder abhängig gemacht.
Wie war eure Tour mit AVENGED SEVENFOLD?
Es war eine großartige Tour und wir haben nichts als Dankbarkeit für diese Jungs, dass sie uns mit auf diese Tour genommen haben und uns einem komplett neuen Publikum vorgestellt haben. Jede Nacht war fantastisch.
Über all die Jahre habt ihr mit vielen verschiedenen Bands gespielt. Wer war denn davon am Verrücktesten?
Zu viele Bands und zu viele verrückte Touren als um das auf eine Band einzugrenzen. Vor einigen Jahren tourten wir im völligen Tumult, und jede Nacht war eine wilde, verrückte Zeit Backstage. Wir schmissen jeden Tag Grillpartys, mit aufgedrehter Musik und Schnaps, der literweise die ganze Nacht floss, bis in den frühen Morgen. Viele verschwommene Erinnerungen von dieser Tour.
Vielen Dank für das Interview! Die letzten Worte gehören dir!
Es war mir ein Vergnügen. Wir sind aufgeregt, dass jeder unser neues Album „Blood For Blood“ hört, und wir können es kaum erwarten, wieder in Europa zu spielen, vor alten und neuen Fans. Danke!
Galerie mit 7 Bildern: Hellyeah - Hanns-Martin-Schleyer-Halle Stuttgart
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Stile | Groove Metal, Modern Metal, Neo-Thrash, Nu Metal, Thrash Metal |
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