Mono Inc.
Auch, wenn “Darkness“ auf den ersten Blick sehr plakativ nach Verherrlichung des Dunklen klingt, hat es damit nichts zu tun.

Interview

Wer gerne Gothic und Dark Rock mit Gänsehautfaktor und Ohrwurmpotenzial hört, kommt an MONO INC. nicht vorbei. Am kommenden Freitag stellen sie ihr dreizehntes Studioalbum “Darkness“ in die Regale. Getreu dem Titel geht es auf “Darkness“ um Themen wie die Dunkelheit, die der menschlichen Seele innewohnt, und das Licht, das unweigerlich auf alles Dunkle folgt. Wir haben mit Schlagzeugerin Katha Mia über das neue Album gesprochen.

Hallo Katha Mia, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, uns ein paar Fragen zu “Darkness“  zu beantworten!

Eure letzten beiden Alben “The Book Of Fire“ und “Ravenblack“ haben beide den ersten Platz der deutschen Charts belegt. Wie hoch ist für euch gerade der Druck und die Erwartungshaltung in Bezug auf “Darkness“?

Ich persönlich habe keine Erwartungen an eine Chartplatzierung. Das ist ja sowieso eher ein Glücksspiel und hängt von so vielen unbeeinflussbaren Faktoren ab. Und ich sehe für mich persönlich keinen Unterschied, egal, auf welchem Platz wir landen. Mein Wunsch ist eher, dass es Menschen, die unser Album hören, damit gut geht, oder besser geht, sie sich verstanden fühlen und wir damit etwas Schönes und Hilfreiches in die Welt hinausgeben. Wir haben, wie immer, das Album gemacht, welches für uns grad stimmig ist und uns gefällt es. Damit ist der Druck für uns nun weg. Jetzt liegt es ja nicht mehr in unserer Macht, was die Menschen für sich daraus machen.

“Darkness“ ist euer dreizehntes Studioalbum und das erste mit eurem aktuellen Bassisten Ilja. Wie waren die Studioaufnahmen, und viel Anteil hatte Ilja am Songwriting?

Da schon ein Großteil des Songwritings abgeschlossen war als Ilja ein festes Bandmitglied wurde, war er diesmal noch nicht daran beteiligt. Dennoch hat er den Albumsound mit seinem Bassspiel und seiner wundervollen Stimme natürlich beeinflusst und das ist auch schön so.

Womit hebt sich “Darkness“ deiner Meinung nach von den Vorgängeralben am meisten ab?

Ich denke unsere persönliche Entwicklung ist von Album zu Album reifer. Dadurch ändern sich die Themen und damit auch die Message mit jeder neuen Platte. Dadurch heben sie sich all unsere Alben voneinander ab und jedes entspricht dem, was wir zu der Zeit zu erzählen haben/hatten.

Auf “Darkness“ behandelt ihr Themen wie Einsamkeit, Depression oder Verlust, und schaut in die Dunkelheit der menschlichen Seele. Hat sich die Thematik zufällig ergeben? Oder gab es da einen bestimmten Punkt, an dem ihr gesagt habt “lasst uns mal ein Album dazu machen?“

Nein, wie schon erwähnt, passiert ja (wenn man dazu bereit ist) im Leben Entwicklung. Ich persönlich arbeite seit einigen Jahren sehr hart an mir, weil es für mich einfach keine Option mehr war, so weiterzumachen, wie zuvor. Martin und ich reden sehr viel miteinander und versuchen bestmöglich gemeinsam zu wachsen. Dazu gehören natürlich auch schwierige Themen zu besprechen, alte Verletzungen zu thematisieren und die Dunkelheit in uns einander zu präsentieren. Durch solche Gespräche entstehen oft die Themen für die Songs. Und wir sehen an der Reaktion unserer Hörer, wie viele Menschen diese Themen, die uns beschäftigen, auch auf ihre Art betreffen. Es fühlt sich für mich also autobiografisch an und gleichzeitig glaube ich, dass sich auch andere Menschen sehr gut mit der Thematik identifizieren können. Ich finde Martin hatte schon immer die Fähigkeit, seine Worte so gewandt zu nutzen, dass viele Menschen sich in seine Texte hineinversetzen können. Also, warum nicht ein Album machen, über Gefühle, die uns beschäftigen und über die Gedanken, die uns dabei geholfen haben, mitfühlend und liebevoll mit uns zu sein. Vielleicht gibt es ja noch jemanden da draußen, dem es hilft und selbst, wenn es nur eine weitere Person ist, ist das doch schon ein Geschenk.

Was gab den Ausschlag dafür, dieses Album “Darkness“ zu nennen?

Auch, wenn “Darkness“ auf den ersten Blick sehr plakativ nach Verherrlichung des Dunklen klingt, hat es damit nichts zu tun. Das ganze Album thematisiert im Grunde, kurz gesagt, die Akzeptanz und Validierung der Dunkelheit in uns (die ist nämlich begründet) und das Erkennen, wie lichtvoll und wie stark wir Menschen dennoch sind. Das ist bewundernswert und deshalb dürfen wir stolz auf uns sein, uns lieben und wertschätzen. Es gab für uns es nur die Möglichkeit das Album “Darkness“ oder “Light“ zu nennen. Martin fand, dass “Light“ zu sehr nach Softdrink und Abnehmprodukten klingt und somit war der Titel klar.

Was sind deine persönlichen Highlights auf dem Album und warum?

Meine Highlights sind “In My Darkness“, “Dein Anker“, “Fly“, “Abendrot“ und “Ravenheart“. Ja, okay, das ist das halbe Album 😉, aber diese Songs sind für mich sehr autobiografisch auf einem ganz besonders intensiven Weg, den ich gerade gehe. Ich würde so weit gehen zu sagen, dass die Gedanken, denen diese Songs zugrunde liegen, meine Rettung waren. Also fang ich auch regelmäßig an zu heulen, wenn ich sie intensiv höre.

Galerie mit 29 Bildern: Mono Inc. - Live Darkness Tour 2025 in Wiesbaden

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Quelle: Interview mit Katha Mia
12.08.2025

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