Mono Inc. - Welcome To Hell

Review

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MONO INC. im Mittelalter

MONO INC. ist wohl eine der Bands mit dem höchsten Output in den letzten Jahren. Gerade einmal anderthalb Jahre haben sich die Hamburger Düsterrocker für neues Album “Welcome To Hell“ Zeit gelassen. Thematisch geht es diesmal in das finstere, von der Pest heimgesuchte Mittelalter. Wer nun allerdings Klänge á la CORVUS CORAX erwartet, irrt gewaltig, denn musikalisch kann man klassischen MONO-INC.-Sound erwarten.

Eine Ode an das aufmerksame Hören

Beim ersten Durchlauf der Platte war ich ein klein wenig enttäuscht. Kaum Abwechslung, viele langsame Nummern und die ewig gleichen Songstrukturen machten mir “Welcome To Hell“ zunächst ein wenig madig. Wie ich jedoch beim zweiten Hören glücklicherweise bemerkte, sollte ich mir das oberflächliche Hören besser abgewöhnen, denn die neuen Lieder brauchen Zeit, um sich zu entfalten. Aber fangen wir vorn an. “The Heart Of The Raven“ leitet das Album eher ruhig und bedächtig ein, dafür mit einer symphonischen Ausgestaltung, die Lust auf mehr macht. Es folgt die erste Single “Welcome To Hell“, ein klassischer MONO-INC.-Song: simple Struktur, eingängige Melodie und ein Refrain optimal für die anstehenden Konzerte. Auch wenn man hier keine Überraschung erlebt, so bekommt man doch das, was man von der Band haben will. Einfaches Rezept und einfach gut.

Ebenso eingängig gestaltet sich das Folgende “Long Live Death“, geschuldet der angenehm eingeflochtenen Flötenmelodie und der dazu passende Gesang Katha Mias. “Risk It All“ hingegen ist wohl einer der Songs, die meinen ersten Eindruck am meisten geprägt haben. Auch wenn mir das Album mehr und mehr gefällt, so bekommt man hier einen klassischen Lückenfüller serviert. Die im Lied enthaltene kraftvolle Botschaft steht durch die fehlende Energie in der Musik ein wenig kümmerlich da, wodurch der gesamte Song eher lahm wirkt. Schade, hier verschenken MONO INC. definitiv Potential.

Mehr Highlights!

Ganz anders verhält es sich mit “Flies“. Vermutlich wird es in Zukunft einer der Songs werden, die in der Versenkung verschwinden, ähnlich wie Highlights der Marke “Admiration Hill“, “Ich Teile Dich Nicht“ oder “From The Ashes“ aus vergangenen Alben. “Flies“ packt durch seinen zum Album passenden, aber dennoch weitere Perspektiven zulassenden Text, einen stampfenden, aber nicht aufdringlichen Beat und eine dazu passende Melodie samt großem Finale. Ein derartiger Kracher lockert das Album an optimaler Stelle wieder auf. Es bleibt nur zu hoffen, dass “Flies“ nicht den oben genannten Beispielen folgen wird.

Auf “Welcome To Hell“ verbergen sich jedoch noch weitere Highlights. “A Vagabond’s Life“ erzählt in Kooperation mit ERIC FISH die traurige Geschichte eines Vagabunden, “Reign Of Rats“ ist ein druckvolles und düsteres Meisterwerk und “Unconditionally“ wirkt im Kontext des Albumthemas der Pest im Mittelalter eher traurig. Letzteres wird so von einer einfachen aber schönen Ballade zum unerwartet ergreifenden Song und wird wohl manch einen Fan zu Tränen rühren.

MONO INC. bleiben sich treu, und das ist gut so!

Ja, die Lieder von MONO INC. haben oft einen simplen Aufbau, das kann man wohl nicht leugnen. Was die Hamburger allerdings daraus machen, ist große Kunst mit mal nachdenklichem, mal unterhaltendem Charakter. Die Mischung aus symphonischen und rockigen Elementen macht “Welcome To Hell“ ohne Zweifel zu einer weiteren CD der Band, die man gern im Plattenschrank verwahrt und die öfter den Weg in das entsprechende Abspielgerät finden wird.

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26.07.2018

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3 Kommentare zu Mono Inc. - Welcome To Hell

  1. doktor von pain sagt:

    Ich empfehle, mal die Bedeutung des Begriffs „Machwerk“ zu googeln – hier wurde dieser nämlich eindeutig falsch verwendet.

    1. nili68 sagt:

      Freud’scher Versprecher

    2. Matthias Weise sagt:

      Danke für den Hinweis. Ich habe es soeben ausgebessert 😉