Unheilig
Unheilig

Interview

Die Veröffentlichung des Unheilig Debütalbums "Phosphor" steht kurz bevor. Vorab begab ich mich jedoch schon auf die Suche nach "dem Grafen", um ihm einige Details zu entlocken…

UnheiligWir sind froh, wenn unser erstes Album am 26.02.2001 in den Regalen steht. Die Ideen für die einzelnen Songs waren schon lange in unseren
Köpfen und sind zu Beginn des Jahres 2000 in Rohform in meinem Studio entstanden. Durch die Zusammenarbeit mit José Alvarez-Brill haben wir dann den Nummern den nötigen Feinschliff gegeben und unser „Baby“ geboren. Die einzelnen Songs haben alle einen Bezug zu unserem Leben und mit jedem Stück sind auch teilweise persönliche Erfahrungen und Emotionen mit eingeflossen.

Was man vor allem dem letzten Song auf , „Stark“ anmerkt. Lyrisch, als aber auch auf musikalischer Ebene klingt dieser nach einem sehr persönlichen Stück, während das bereits bekannte „Sage Ja!“ und das ähnlich gestrickte „Komm zu mir“ eher heiter als melancholisch daherkommen. Inwiefern wirken sich trauervolle Gefühlslagen ebenso wie freudige Momente auf die Musik, als auch Texte von Unheilig aus?

„Stark“ ist tatsächlich ein von Trauer behaftetes Stück. Die Erfahrung einen geliebten Menschen zu verlieren und die Frage, nach dem Sinn erscheint dann plötzlich allgegenwärtig und dominiert deinen Geist und Körper. In solchen Situationen kann Musik dir helfen, deine Gefühle zu verarbeiten und auch etwas Positives aus der Situation zu gewinnen. Mit diesem Stück habe ich jemanden unsterblich gemacht und dieser Person meinen ganz besonderen Dank ausgesprochen.

Dankbar dürfte man wohl auch dem Produzenten sein. Wie kam es denn überhaupt zur Zusammenarbeit mit José Alvarez-Brill? Schließlich ist er seit Produktionen für Witt, Wolfsheim und De/Vision alles andere als ein Unbekannter…

José Alvarez-Brill war für uns ein Glücksgriff. Wir haben ihn eher zufällig kennengelernt und ich habe ihm die Demos gegeben. Er war sofort von Unheilig überzeugt und hat genauso daran geglaubt, wie wir das tun. Dadurch ist eine intensive Zusammenarbeit entstanden, die uns nicht nur musikalisch ein Stück weiter gebracht hat. Wir sind ihm dankbar, dass er uns eine Chance gegeben hat und werden auch weiter mit ihm zusammen arbeiten.

Bevor wir jetzt allerdings schon in die Ferne schweifen, sollten wir uns erst ausführlich dem Debüt widmen. Wie würdest Du das Album mit einer kurzen Aussage charakterisieren? Die Verwendung von Gitarren passt zwar sehr gut zum Gesamtkonzept und bringt Dynamik und Individualität in die Songs, ist aber nicht gerade Genre-typisch, was eine Einordnung in eine bestimmte Ecke nicht gerade leicht macht. Bist du mit der Beschreibung „Ein Album im Stile von Witt und Rammstein“ im großen und ganzen d’accord?

Wir wollen in keine Schublade gesteckt werden und haben den Unheiligen Stil entwickelt. Wir danken dafür, dass uns diese Freiheit gelassen wurde, nicht zuletzt unserer Plattenfirma Bloodline. Vergleiche mit Musikgrößen wie Witt und Rammstein ehren uns und zeigen welches Potential in Unheilig steckt.

Dem kann ich nur zustimmen. Potential hat die Truppe allemal. Aber warum mussten wir eigentlich bis zum neuen Jahrtausend warten, um das erste Lebenszeichen von Euch nach „Sage Ja!“ zu vernehmen? Warst du vor Unheilig bereits in andere Projekte involviert?

Wir wollten uns die Zeit einfach nehmen um letztendlich ein Album zu präsentieren, dass unseren Erwartungen entspricht. Mit haben wir
einen soliden Grundstock gelegt, das Album sollte unsere Vielfalt zeigen und an den Erfolg anschließen.
Sicher hat Der Graf einen musikalischen Background vor Unheilig. Ich mache schon seit ewigen Zeiten Musik, habe aber mit Unheilig eine Erfüllung gefunden, wodurch andere Projekte in den Hintergrund getreten sind.

Wie sieht denn bei René Savelsberg aus? Welche Rolle spielt er bei Unheilig? Entstehen die Songs im Alleingang von Dir oder gemeinsam mit ihm und dem jeweiligen Produzenten?

René Savelsberg ist genauso wie José Alvarez-Brill und Grant Stevens ein wichtiger Bestandteil der unheiligen Kreativ-Schmiede. Die musikalischen Ideen kommen zwar von mir, werden jedoch in Zusammenarbeit mit dem
unheiligen Team ausgearbeitet und produziert.

Ein anderes Thema… Wurde der Video-Clip zu „Sage Ja“ eigentlich jemals in die TV-Rotation aufgenommen oder erging es Unheilig wie etlichen anderen Bands auch, dass man aufgrund unzureichender finanzieller Mittel keine Chance bekam, sich über die Mattscheibe in die Ohren der Konsumenten zu spielen?

Der Videoclip konnte mit Hilfe von Liquid Thunder Motion Pictures und finanzieller Unterstützung unserer Plattenfirma entstehen. Wir haben alle viel Herzblut und nicht zuletzt harte Arbeit investiert. Dafür möchte ich besonders Andre Paulssen und Philipp Schubert danken. In die TV-Rotation sind wir leider noch nicht aufgenommen, wir arbeiten jedoch daran und hoffen, dass unsere Fans uns dabei unterstützen. Zu sehen ist das Video bis dahin aber zumindest auf der Maxi „Sage ja!“ und auf dem Album.

Ist mittlerweile abzusehen, wann www.unheilig.com endlich mit aussagekräftigem Inhalt an den Start geht?

Sorry, da schulden wir unseren Fans natürlich etwas. Ich denke jedoch, dass bis zum Erscheinen des Interviews dieses Problem behoben ist. In der
Anfangsphase stehen einem leider nicht immer die finanziellen Mittel zur Verfügung, die man braucht. Mit Hilfe von tatkräftig engagierten Freunden haben wir das aber jetzt im Griff. Zudem könnt ihr euch auch bei www.bloodline.de über Unheilig informieren.

Diese Seite sollte man sich sowieso keinesfalls entgehen lassen, gleich ob unheilig.com am Start ist oder nicht. Was plant man aber im Hause Unheilig für die nächste Zeit? Für das Wave-Gotik-Treffen, sowie das M’era Luna seid Ihr ja bereits bestätigt. Sind weitere Live-Aktivitäten in Planung?

Wir haben vor, auch noch bei anderen großen Festivals zu spielen und planen zusätzlich eine Clubtour. Wir freuen uns darauf endlich das Album live zu
präsentieren und sind auf die Reaktionen gespannt.

Die Fans wahrscheinlich ebenso… Welche Ziele hast Du Dir desweiteren persönlich für das Jahr 2001 gesteckt? Haben die guten Vorsätze, die wir uns alle Jahr für Jahr setzen bis zum heutigen Tage angehalten?

Gute Vorsätze, die man für das neue Jahr hat, resultieren meist daraus, dass an im alten Jahr etwas nicht geschafft hat und es in diesem Jahr nun endlich
vollbringen will. Wir haben unseren Stil durchgezogen und wollen nun im neuen Jahr da weitermachen, wo wir im alten Jahr aufgehört haben. Ein Teilziel ist es das Jahr 2001 zum „unheiligen Jahr“ zu machen und damit
nicht nur uns selber sondern auch unsere Fans zu erfreuen.

Womit man mit schon einmal einen sehr guten Anfang zum Erreichen dieses Ziels gemacht hat. Die letzten Worte gehören einmal mehr dem Künstler…

…der Phönix erhebt sich, die Asche verweht; Ihr habt die Seele von Unheilig belebt.

02.04.2002

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