Overkill
Scorching The Earth Tour 2023

Konzertbericht

Billing: Overkill, Exhorder, Heathen und Keops
Konzert vom 13.04.2023 / 17.04.2023 / 24.04.2023 | Zeche / Backstage / Schlachthof, Bochum / München / Wiesbaden

Wiesbaden, Schlachthof – 24.04.2023

Der letzte Abrisstermin auf deutschem Boden findet im Schlachthof Wiesbaden statt. Auf der Bühne stehen an diesem Abend etwa 120 Jahre Bandgeschichte, weshalb es kaum verwundert, dass hier zum Teil auch die ersten Wehwehchen auftreten. Dennoch sprudelt das Trio vor überschäumender Energie. Die Besucherzahlen sind noch recht überschaubar, als die Kroaten noch deutlich vor offiziellem Konzertbeginn die Bühne entern und mit ihrem groovigen Heavy Metal auch stilistisch etwas aus dem Restprogramm herausragen. Die Songs des Abends entstammen praktisch alle dem letzten Album der Band „Songs Of Perdition“, wahrscheinlich schon alleine deswegen, da der dritte Langspieler der Truppe der einzig Englischsprachige ist. Die Ausnahme ist dabei „Symphony Of Destruction“, bei dem das Quintett MEGADETH huldigt.

Setlist KEOPS:

01. Keops
02. Unconscious Mind
03. Road To Perdition
04. My Soul Released
05. Symphony Of Destruction
06. Rise Again

Wie schon in Bochum und München folgt der heimliche Headliner mit den Bay-Area-Thrashern von HEATHEN, die wohl den filigransten Auftritt des Hauptprogramms hinlegen. Insbesondere mit den beiden überlangen Stücken „Hypnotized“ und „Opiate For The Masses“ spulen die Kalifornier ihre komplette Bandbreite in Form eines brachialen Feuerwerkes ab, während „Sun In My Hand“ erstmals die Kehlen des kompletten Publikums einspannt. David R. White hat sich sein Sportprogramm jedenfalls gespart, galoppiert dieser doch im Eiltempo immer wieder von einem Bühnenende zum Anderen. Die Riffs sitzen, der Sound drückt und zum krönenden Abschluss gibt es noch ein Geburtstagsständchen für Live-Gitarrist Kyle Edessi.

Setlist HEATHEN:

01. The Blight
02. Opiate For The Masses
03. Dying Season
04. Goblin’s Blade
05. Sun In My Hand
06. Set Me Free
07. Hypnotized

EXHORDER trotzen allen Widrigkeiten

Erste Verschleißerscheinungen machen sich nachfolgend bei EXHORDER bemerkbar. So humpelt Live-Gitarrist Waldemar Sorychta mit eingegipstem Bein zu einem für ihn auf der Bühne platzierten Hocker, während Bassist Jason Viebrooks gar nicht erst auftaucht. Die Erklärung folgt sogleich von Frontmann Kyle Thomas, der darauf hinweist, dass Viebrooks derzeit im Krankenhaus verweilt und man ihm nahezu jeden Song widmet – es sei allerdings nicht allzu Ernstes. Gänzlich ohne Bassist hätte das Soundkonstrukt der Jungs aus New Orleans vielleicht noch einen Schwung mehr Bumms vertragen können, doch unter gegebenen Umständen kann man nur konstatieren, dass EXHORDER hier absolut abräumen. Die gegenüber dem Vorgänger etwas roheren und geradlinigeren Songs schlagen ein wie ein Blitzgewitter und selbst als bei „Legions Of Death“ sogar noch Sorychtas Klampfe ausfällt, bleibt die Band cool. Allen voran Kesselhauer Sasha Horn, den man durch das vordergründig lokalisierte Schlagzeug gut beobachten kann, prügelt sich hier um Leib und Leben.

Setlist EXHORDER:

01. Incontinence
02. Slaughter In The Vatican
03. Death In Vain
04. My Time
05. Legions Of Death
06. Ostracized
07. Exhorder
08. Desecrator

Auch nach 40 Jahren voller Energie

OVERKILL haben es an diesem Abend einfach. Spätestens als der charismatische Frontmann Bobby Ellsworth die Bühne entert und mit „Scorched“ bereits den ersten taufrischen Track in die Menge schleudert, kommt ordentlich Bewegung in den Schlachthof. Für die Sensibilisierung des Sounds brauchen die US-Amerikaner ein wenig, doch spätestens beim ersten Mitgröler „Hello From The Gutter“ ist alles in Butter. Auch wenn „Blitz“ nicht hundertprozentig fit wirkt und in fast jeder Instrumentalpause hinter die Bühne flitzt und dort die Hände in die Oberschenkel gräbt, so kommt er immer wieder mit voller Power zurück, um seine einzigartig durchdringende Stimme zum Besten zu geben. Das funktioniert sowohl mit einigen Stücken des neuen Albums, als auch mit den absoluten Klassikern wie „Rotten To The Core“ oder „Coma“. Einfach nur Wahnsinn, mit welcher Energie diese Mannen nach 40 Jahren immer noch bei der Sache sind.

Text: Patrick Olbrich

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25.04.2023

"Irgendeiner wartet immer."

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