Rockharz Open Air
Live Blog vom Rockharz Open Air 2012

Konzertbericht

Konzert vom 2012-07-12 | , Ballenstedt

Rockharz Open Air

Auch wenn man in meteorologischer Hinsicht immer noch nicht von einem angekommenen Sommer sprechen kann, macht die dazugehörige Festivalsaison natürlich vor solchen misslichen Gegebenheiten keinen Halt. Ähnlich wie auf dem Summer Breeze im vergangenen Jahr, wird metal.de auch vom diesjährigen Rockharz einen kleinen Live-Blog-Einblick für Daheimgebliebene und Interessierte aktualisieren, wo ihr einen grundsätzlichen Umriss des Festivalgeschehens und der Ereignisse an unserem metal.de-Stand bekommen könnt. Bis zum Sonntag werdet ihr an dieser Stelle frisch mit Infos vom abgelaufenen Tag berieselt werden. 

Donnerstag:

Bepackt mit mehreren Kartons voll CDs, T-Shirts und weiteren Give-Away-Artikeln, die uns mehrere nette Labelpartner zur Verfügung gestellt hatten, sowie einer essentiellen Getränkeversorgung und einem kleinen aber feinen Stand, machte sich ein Großteil der metal.de-Belegschaft bereits am Mittwochmittag in den schönen Harz, wo auch in diesem Jahr erneut das Rockharz Open Air stattfinden sollte. Die Wetterprognosen machten im Voraus nicht gerade den vielversprechendsten Eindruck, somit waren Regenjacken und festes Schuhwerk automatisch mit im Gepäck. Doch bereits am frühen Donnerstagmittag sollte uns der Wettergott mit einer himmlischen Strafe belegen – zumindest wenn man hinsichtlich einer zuletzt einschlägig gewordenen Internetquelle schlussfolgert, die Vergleichbares über die Ereignisse auf dem diesjährigen With Full Force Festival zu vermelden hatte. Glücklicherweise blieben größere Schäden oder Verletzte in diesem Fall aus, doch vor dem Abflug hindern musste man unseren bescheidenen Pavillon dennoch.

Rockharz Open Air

Dies schlug sich auch darin nieder, dass sich die Einlasszeit auf das Gelände, aufgrund einer Unwetterwarnung, um einige Minuten verzögerte, woraufhin die Debüttruppe DRONE ihren Gig etwas verkürzen musste. Kein Grund zur Stimmungstrübung. So lautete jedenfalls das offensichtliche Signal der auf das Bühnengelände gestürmten Meute, die sich von Wind, Wetter oder Gott offenbar nicht abhalten lassen wollte. In atmosphärische Wogen ließ sich diese erst wieder durch RED FANG bringen, die mit ihrem erdigen Sludge-Metal eine etwas andere Facette ins Spiel brachten und auch bei den zuvor noch so agil Feierwütigen für Interesse sorgten. Derweil bildete sich vor dem metal.de-Stand ein ums andere Mal eine Schlange, die derer eines Bierstandes bei tatsächlich hochsommerlich heißen Temperaturen in sandiger Einöde gleichkäme. TANZWUT, OOMPH! oder SEPULTURA, alle in ihren jeweiligen Fan- und Hörermustern, erwiesen sich zum einen als wahre Magneten für Autogrammjäger, ebenso aber auch als hochsympathische Truppen, die sich für keinen Plausch zu schade waren. Dies gilt im Übrigen genauso für alle weiteren Bands, die am gestrigen Tage die Stifte an unserem Autogrammstand schwangen. Dass in diesem Zusammenhang natürlich auch mal die eine oder andere Signatur auf überdimensionierten Brüsten, einem haarigen Bauch oder im Stile eines Werbebanners auf der Stirn landeten, gehörte zweifelsohne zur spaßig lockeren Stimmung dazu, die, trotz mieser Wetterverhältnisse, stets präsent war. Das musikalische Highlight verbuchten ohne wenn und aber die amerikanischen Hardcore-Headliner von HATEBREED für sich, die mit einer unglaublich wuchtigen und intensiven Bühnenshow ein würdiges Aushängeschild markierten und sich selbst von einem mehr als halbstündigen Stromausfall auf der Bühne nicht aus der Bahn schießen ließen. Begründet in dieser daraus resultierenden Zeitverschiebung, spielten die Jungs von RAGE bis tief in die Nacht und ließen die letzten zufriedenen Gäste erst sehr spät zurück in ihre sicherlich teilweise bereits durchnässten Zelte zurückkehren.

Freitag:


Schlechtes Wetter, gute Stimmung – einmal mehr die Quintessenz des diesjährigen Rockharz Festivals, auch am mittleren Festivalfreitag. Ungleich früher als noch am Donnerstag starteten gestern THE FORESHADOWING mit ihrem düsteren Gothic/Doom in den verregneten Tag, in deren Folge STERBHAUS zum ersten Mal in die wüstere Kerbe schlugen und die letzten verschlafenen Seelen mit gewittrigem Death/Thrash aus der Trance rissen. Den ersten Höhepunkt am metal.de-Stand lieferten die Schweden ENGEL, die zuvor nicht nur eine drückende Show geliefert hatten, sondern auch mit einem Verlosungsspecial eine besondere Note in den Autogrammstundenablauf brachten. Dabei ging es darum, die Gesamtgröße der vier Bandmitglieder zu schätzen. Wer dabei am nächsten an der Realität lag, der durfte sich mit einem T-Shirt, beziehungsweise einer CD beschenken lassen. Wirrwarr gab es in der Zwischenzeit bezüglich der Signing-Session des ehemaligen IRON MAIDEN-Sängers Paul DiAnno, der seinen Zug verpasst hatte und aus diesem Grund nicht wie geplant wenige Minuten nach 18 Uhr im Wesentlichen die Platten “Iron Maiden“ und “Killers“ signieren konnte. Eine mittlere Katastrophe für einige alteingesessene Die-Hard-Fans, deren Schockstarre allerdings mit der Meldung, dass das Ganze kurz vor Mitternacht nachgeholt werden würde, wieder abflaute – doch dazu später mehr.

Rockharz Open Air

Denn zunächst waren die sympathischen Berliner COPPELIUS ein toller Ersatz, nicht allein da diese besondere Fannähe zeigten und sich nicht damit zufrieden gaben, aus dem Stand heraus lediglich ein paar Unterschriften zu verteilen. In der Folge sorgten BLIND GUARDIAN für wohl eine der exorbitantesten Warteschleifen in der metal.de-Autogrammstundengeschichte. Auf der einen Seite sehr erfreulich, andererseits natürlich auch ein sorry an diejenigen, die sich die Beine in den Boden standen und aus Zeitgründen leider kein begehrtes Autogramm mehr ergattern durften. Musikalisch gehörte der Tag resonanztechnisch Bands wie ASP oder den DEATHSTARS, die das anwesende Publikum begeisterten, genauso aber auch die “Guardians“ als Headliner, die mit ihrer routinierten Show immer wieder überzeugen können. Doch zuletzt nochmals zu dem abschließend etwas eigenwilligen Autogrammauftritt von Paul DiAnno, der gegen Mitternacht merklich angeschlagen den metal.de-Stand betrat – vermutlich unter anderem weil er laut Eigenaussage zuletzt über seinen Hund gestolpert sei. Doch auch der 54-jährige Londoner erfüllte bereitwillig die Wünsche seiner euphorischen Fans, abgesehen von der Signatur eines “Somewhere In Time“-Shirts, das er lediglich mit sicht- und hörbarem Widerwillen unterzeichnete. Warum es sich in dieser Art und Weise verhielt, darf sich nun jeder selbst denken. Am Mikro unterhielt er die gierige Meute nichtsdestotrotz noch immer prächtig, auch wenn es kurz vor dessen Auftritt heftig zu schütten begann. Wie begossene Pudel, aber offensichtlich überglücklich ließ sich rein optisch deren Rückzug nach der Show bewerten.

Samstag:

Nachdem die schwarzen Planen zur Abtrennung und Umzäunung des Campingplatzes nun aus Sicherheitsgründen endgültig abgenommen worden waren, da bei heftigen Winden einige derer bereits beängstigend wackelten, startete der Samstagmorgen mit einem stillen Dank an diese Maßnahme. Das Zelt pulsierte und heftiger Regen prasselte auf die Außenhaut der Kabine, während sich die Taiwanesen von CHTHONIC auf ihren Startgig vorbereiteten. Diese machten, trotz immer wiederkehrenden Niederschlagsereignissen, mächtig Druck und zogen auch zu ihrer anschließenden Autogrammstunde unter anderem ein paar begeisterte Fans aus ihrem Heimatland an.

Rockharz Open Air

KNORKATOR gingen das Aufeinandertreffen mit ihren Verehrern enorm lässig an, umarmten die Fans, als seien es ihre besten Freunde, und hatten für jeden der sehr euphorisch Anwesenden etwas Zeit für einen kleinen Plausch übrig. In der Warteschlange für “Deutschlands meiste Band der Welt“ fanden sich wahrhaftig bereits einige Wenige, die schon für die schwedischen Wikinger von AMON AMARTH anstanden, die ihrerseits erst ganze zwei Stunden später das Signing-Pult ansteuern sollten. Daraus abgeleitet sollte sich das für die Death-Metaller engagierte Security-Duo letztendlich doch als gar nicht mal unbedingt nötig erweisen, denn die Metalfans verhielten sich äußerst zivilisiert und nahmen stets Rücksicht auf die anderen Wartenden. Großes Kompliment! Musikalisch waren am gestrigen Samstag die Old-Schooler von MORGOTH, die auf dem diesjährigen Rockharz-Festival eigentlich ein Unikat ihrer Spielart bildeten, ganz vorne dabei. Doch auch die professionellen und äußerst energiegeladenen Shows von AMON AMARTH, MOONSORROW oder ARCH ENEMY zählten zu den Highlights des Abschlusstages. Zum abschließenden Absacker landeten schließlich noch zwei Mitglieder der Band MALRUN am metal.de-Stand, erwiesen sich als sympathische Gesprächspartner und verteidigten eindeutig ihre Meinung über den auf dem Festival etablierten Schnaps “Drink Darkness“ aus Tequila, Limette, Mokka und Chili. “Tastes like ass…but who cares?!“ – so der O-Ton. Zusammen mit Cola und Bier soll es angeblich einen wahren Geschmackshöhepunkt geliefert haben…

13.07.2012

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