
Wenn den US-Amerikanern von ABIGAIL WILLIAMS über die Jahre hinweg etwas gefehlt hat, dann ist es eine gewisse Art von Konstanz. Das gilt in jedweder erdenklichen Hinsicht. Das ehemalige Line-Up-Register der ursprünglich aus Phoenix stammenden Truppe hat Telefonbuchcharakter, stilistisch ist über die inzwischen sechs Alben ebenfalls eine ganze Menge passiert. War das Debüt „In The Shadows Of A Thousand Suns“ noch ein kontrovers diskutierter Bastard aus Symphonic Black Metal und Metalcore, entwickelte sich die Band um das einzig verbleibende Gründungsmitglied Ken Sorceron stets in eine geradlinigere Richtung.
Neuer Kesselwart
Die mittlerweile sechste Platte „A Void Within Existence“, die inhaltlich durchaus nachvollziehbar dieser Tage über das polnische Extrem-Label Agonia Records erscheint, wirkt unter diesen Gesichtspunkten fast schon geerdet, zeigt die Band aber gleichermaßen in der wohl besten Form, die sie jemals hatten. Seit 2023 stehen zumindest Gitarrist Vance Valenzuela und Bassist John Porada, doch den besten Coup landete Bandchef Sorceron mit der Verpflichtung von Mike Heller (u.a. CHANGELING) hinter den Kesseln. Dieser wertet den neusten Output der Nordamerikaner erheblich auf und schafft durch sein tightes, aber gefühlvolles Spiel immer wieder Momente.
Doch nicht genug des Lobes, denn auch das Songwriting auf „A Void Within Existence“ ist glänzend gelungen und folgt einem nachvollziehbaren roten Faden, der die Hörer:innen immer tiefer in die dunklen Abgründe führt. Zu Beginn der Scheibe agieren ABIGAIL WILLIAMS noch öfter mal mit rasender Wut, was ein Song wieder Vorabtrack „Still Nights“ bemerkenswert beweist. Dabei versteckt das Quartett seine Roots, die zum Teil noch immer in den modernen Spielarten liegen, nicht und verweist mit subtilen Elementen auf Post Rock, aber auch angeschwärzten Core-Stahl wie LORNA SHORE. Dies allerdings jeweils soweit aus dem Schatten agierend, dass es das schwarzmetallische Kernelement auf „A Void Within Existence“ nicht stört.
Symphonischer Overkill bleibt aus
Ihren stärksten Trumpf behalten sich ABIGAIL WILLIAMS allerdings bis zum großen Finale mit dem Trio aus „Talk To Your Sleep“, „Embrace The Chasm“ und dem düster klar gesungenen „No Less Than Death“ auf. Hier führt die Truppe die vielfältigen Elemente ihre Karriere nachvollziehbar zusammen und zerfasert Doom-, Post- und Black Metal mit Bravour, und das ohne symphonischen Overkill. Für alle bisherigen Ignoranten: Die Jungs haben definitiv eine weitere Chance verdient.

ABIGAIL WILLIAMS - A VOID WITHIN EXISTENCE
Patrick Olbrich
ABIGAIL WILLIAMS - A VOID WITHIN EXISTENCE (ASH GREY VINYL) [Vinyl LP]






























Das wirklich absolut beste an dem Album ist das hammer geile Cover von Eliran Kantor. Das beschissenste is das Label, welches ja alles von den KI-Lobbyisten Pestilence und Hour of Penance, transfeindlichen ABSU, bis zur Pedo-Edgelord Band Inquistion raushauen. Schmerzgrenze und Rückgrat gleich null, Hauptsache Edgy. Was Ken dazu geritten hat bei dem Label zu unterschreiben bleibt wohl offen.
ultra.silvam träumt wohl tagtäglich von „LGBTQ I’m in love with you“ während im Hintergrund Black Metal läuft.
Black Metal schwimmt nicht mit der Zeit – oh mein Gott! Fortschrittlicher als Grammatik und Rechtschreibung des Herrn ist BM allemal.
Frag dich doch einfach mal selbst, welche Mängel dich derzeit so umtreiben, dass es dir ein persönlicher CSD war hier so persönlich gegen jemandes Meinung abzuranten. Und bei, BM darf eben nicht alles und viele von uns, dich und mich eingeschlossen, sollten diesbezüglich ab und zu mal unseren moralischen Kompass justieren.
@oppen
Korrektur: nein statt bei.
Editierfunktion bitte!