Kein Cover

After All - Cult Of Sin

Review

Mit „Cult Of Sin“ kommen AFTER ALL bereits zum siebten Mal aus dem Studio und genauso wie nach dem ersten Mal scheint es immer noch Menschen zu geben, die auf Nachfrage mit dem Bandnamen nichts anfangen, geschweige denn sie einer bestimmten Musikrichtung zuordnen zu können. Wiederum ganz anders scheint das in der Musikszene selbst auszusehen. Wie hätte man sonst bereits im Vorprogramm von ANTHRAX oder KING DIAMOND auftauchen können? Es verwundert somit auch kaum, dass auf dem neuen Werk Andy LaRoque von letzteren mitgearbeitet hat. Dazu kommen u.a. noch Juan Garcia und Bernie Versailles von AGENT STEELE, sowie eine Produktion in den Studios des legendären Dan Swanö. Was kann da also noch schiefgehen?

Nicht mehr viel! Anno 2009 bieten AFTER ALL erfrischend viel und für heutige Zeiten alles andere als selbstverständlich vorauszusetzende Eigenständigkeit. Wobei die Absicht thrashige Songstrukturen mit melodischen Gitarrenläufen zu verbinden ja nicht unbedingt neu ist. Das Besondere liegt viel mehr in der Umsetzung und der Art und Weise, wie man sich dessen angenommen hat. Ein wiederkehrendes ‚Harte Strophe / Melodischer Refrain’-Schema findet man nur in den seltensten Fällen. Von Song zu Song wurde mit Strukturen variiert. Ein paar Beispiele: „Scars Of My Actions“ wartet mit wunderbar thrashigem Gitarrenspiel auf, während „Betrayed By The Gods“ vor allem durch einen ohrwurmartigen Refrain besticht. In „Land Of Sin“ stehen die melodischen Leads im Vordergrund, die mit mehr als nur einem Auge in Richtung ARCH ENEMY und die Amott-Fraktion schielen. Etwas anstoßen könnte sich der ein oder andere am etwas steril wirkenden Sound. Auf der einen Seite kann man zwar jedes Instrument in außergewöhnlich guter Qualität hören und damit die durchaus vorhandenen Techniken der Beteiligten bewundern, auf der anderen Seite bleibt dadurch dieser kompromisslos, dreckige Beigeschmack, meiner Meinung nach einer der wichtigsten Indikatoren eines guten Thrash-Metal-Albums, auf der Strecke. Dennoch muss man AFTER ALL wohl auch an dieser Stelle zusprechen, dass sie ihren eigenen Weg gehen und dadurch eine erfrischende Alternative zu den alteingesessenen Bands bieten.

Besonders stark sind sie meist dann, wenn der Geschwindigkeitsregler nach oben ausschlägt, was zum Glück auch meistens der Fall ist. Neben dem Sound ist der Gesang äußerst gewöhnungsbedürftig, was der Band jedoch nicht wirklich zur Last gelegt werden kann, da man sich daran gewöhnt und gerade im abschließenden DIO-Cover der Gesang wirklich außerordentlich gut zur Instrumentalisierung passt. Außerdem ist es einfach mal wieder nett, eine Thrash-Metal-Band zu hören, die auch ohne Gegrunze auskommt.

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23.03.2009

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1 Kommentar zu After All - Cult Of Sin

  1. Anonymous sagt:

    Habe sie am 5. März als Support von Testament gesehen.
    Nachdem mir ihr Gig gefallen hatte, habe ich mir die Cult Of Sin uzugelegt.

    Was soll ich sagen: Melodischer Thrash Metal der eher alten Schule.
    Stimmlich eher an Megadeth angelehnt, aber mir gefällt’s (und vor allem live besser als Mustaine…).

    Das Album ist keine Sensation, aber dennoch ein gutes, was man sich gerne zulegen kann, wenn man auf genannte Zutaten steht und auch den ein oder anderen Weg in’s modernere Lager "verzeiht".

    Gute 7 Punkte.

    7/10