Aiden - Disguises

Review

2007 schrieb ich in meiner Rezension zum „Disguises“-Vorgänger „Conviction“: „[Es] verhält […] sich ungefähr so, wie mit McDonalds: Das Preisleistungsverhältnis fehlt und irgendwo ist immer ein fader Beigeschmack – trotzdem kann man’s sich ab und zu ganz gut reinhauen, wenn man Appetit drauf hat.“ Dieser Satz trifft auch auf „Disguises“ zu, wenn auch nicht ganz so krass wie vor vier Jahren noch auf „Conviction“. AIDEN haben was das Songwriting betrifft durchaus ein bisschen was dazugelernt, die Songs haben etwas mehr Ecken und Kanten bekommen, dennoch ist nicht abzustreiten, dass es sich auch beim 2011er-Album des Fünfers aus Seattle, Washington, hauptsächlich um nette Musik zum mal anhören, mitsummen und schnell wieder vergessen handelt.

Fakt ist auf jeden Fall, dass AIDEN auf „Disguises“ das machen, was sie schon immer machten – eine flotte, MTViva-fähige Mischung aus Emocore und Pop-Punk -, aber dass sie es diesmal tatsächlich ein bisschen besser machen, als zuvor. „Shine“ ist ein Ohrwurm vor dem Herren und passt hervorragend zum Frühsommer, der ja momentan immer wieder durchzubrechen versucht. „Hysteria“ schlägt (umschlossen von Zitaten aus dem Buch „Der Herr ist kein Hirte“ von Christopher Hitchens) textlich die religionskritische Richtung ein, was die Band sogar mit einer leicht melancholischen Atmosphäre im instrumentalen Teil gut zu unterstreichen vermag. „Perfect Muse“ schließlich haut etwas mehr auf die Pauke und stellt nicht nur den härtesten Song des Albums dar, sondern auch – zusammen mit dem bereits erwähnten Ohrwurm „Shine“ – den Titel, der am nachhaltigsten im Ohr bleibt.

Ansonsten gilt aber auch für „Disguises“, dass es sich hier eher um musikalisches Fast Food handelt. Eben wie bei McDonalds: Schmeckt zwar leicht pappig, geht aber ganz gut den Hals runter. Allerdings hat man auch nach einer halben Stunde, wenn der Hunger wiederkommt, fast vergessen, dass man überhaupt da war. Genauso verhält es sich auch mit diesem Album: Geht schnell ins Ohr, hört sich ganz gut, wenn auch ziemlich weichgespült an, und ist dann auch schnell wieder aus dem Gedächtnis verbannt. Außer „Shine“ und „Perfect Muse“ – die werden mal im Hinterkopf behalten, denn wenn der Sommer dann auch richtig da ist, dürften die sich beim Grillen im Park als Begleitmusik ganz gut machen.

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23.04.2011

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