Akolyth - Ecstatic Kingdom

Review

Fünf Jahre ist es also schon her, dass AKOLYTH mit ihrem selbstbetitelten Debüt den Inbegriff eines typischen Releases von Amor Fati Productions veröffentlichten: Anonym, roh und okkult präsentierte sich die einzige dahinter stehende Person mit dem Pseudonym “Sphere”. Das nun erscheinende, zweite Album “Ecstatic Kingdom” ändert an den Parametern kaum etwas. Es rauscht und hallt, dass man das Gefühl hat, die Musik in einer tiefen, dunklen Grotte zu hören. Mit allen vorstellbaren Vor- und Nachteilen.

G’schichten aus’m ekstatischen Königreich …

Das heißt im Klartext, dass AKOLYTH auf “Ecstatic Kingdom” alle Tugenden der Mysterien zelebrieren. Noch immer ist nichts, nicht einmal das Herkunftsland über die Band bekannt. Es gibt keine Fotos, keine Social-Media-Accounts und die Produktion klingt ebenfalls geheimnisvoll. Es klingt wie ein staubiger Schleier über der Aufnahme, der die Platte entrückt wirken lässt – als ob sie nur durch ein Dimensionsportal aus der benachbarten Parallelwelt tönen würde. Gleichzeitig manövriert sich die Produktion gekonnt vorbei am typischen Lo-Fi-Black-Metal-Sound, der meist klingt, wie mit dem Fisher-Price-Kasettenrekorder aufgenommen. Meinte der geschätzte Kollege Gabriel das vielleicht mit dem Oxymoron des “rohen und dennoch klaren” Sounds.

Trotz verwaschener Klangästhetik kann man gut hören, dass AKOLYTH interessante Ansätze im Songwriting haben. Von den vier teils überlangen Songs sticht besonders die Mitte, bestehend aus “Ecstatic Kingdom” und “To Grow, Flourish And Conquer” mit Abwechslung und spannenden Aufbauten hervor. Letztlich wäre die Wirkung des Albums noch besser, wenn man die Gesangsspur besser verstehen könnte. Nicht im Sinne der Aussprache, aber die Vocals auf “Ecstatic Kingdom” klingen durch endlose Delay- und Reverb-Trails oft wie ein einziger, lang gezogener, blecherner Ton. Dass die geisterhafte Wirkung durch etwas mehr Transparenz an dieser Stelle sogar gesteigert werden kann, wissen wir eigentlich seit den Frühwerken von DARKTHRONE.

AKOLYTH bleiben etwas Besonderes

Dennoch unterscheiden sich AKOLYTH von typischen aktuellen Vertreter:innen des Rauschewaldgrottenhöhlenschwarzmetalls. Während die meisten Raw-Black-Metal-Bands auf gewollte Monotonie setzen, gefällt sich Einzelkämpfer Sphere in abwechslungsreichem Material. Gemeinsam mit der rauen, aber dennoch atypischen Produktion sind AKOLYTH im Underground definitiv ein Schmankerl – vorausgesetzt, man kann mit dem ungeschliffenen Sound und den eigenwilligen Vocals etwas anfangen.

05.10.2025

Redakteur

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 38101 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

1 Kommentar zu Akolyth - Ecstatic Kingdom

  1. zircular sagt:

    Die Produktion ist einfach nur Schrott