Algaion - Exthros

Review

Und noch eine Reunion mehr im Land der Elche, IKEAs und des Todesbleis: Diesmal mit von der Partie sind Mårten Björkman, der in den letzten Jahren vor allem mit seinem Industrial-Projekt ARDITI in Erscheinung trat, und Mathias Kamijo, seines Zeichens langjähriger Live-Gitarrist bei HYPOCRISY. Zusammen bildeten sie in den Neunzigern das Hauptgespann von ALGAION, und nun sind sie mit neuen Mitstreitern zurück. Wie das richtig geht, haben UNANIMATED und INTERMENT vorgemacht, und mit letztgenannter Band verbindet sie immerhin das Plattenlabel, sprich: Pulverised haben in weiteres Mal im schwedischen Undergroud zugeschlagen.

Zurecht, wie das erste Album der Schweden seit 1997 zeigt: Ist mir das Debüt von ALGAION vor allem durch seine Längen im Gedächtnis geblieben, überzeugt „Exthros“ als kompaktes Album mit knackigen Songs und feinen Harmonien. Geblieben ist das rasante Tempo, in dem der atmosphärische und melodische Black Metal zelebriert wird: Mit Robert Eng (ex-SATANIC SLAUGHTER) haben Björkman und Kamijo einen Meister der Hochgeschwindigkeit an die Kessel gesetzt, und der gibt mit präzisem Getacker die Geschwindigkeit vor. Kamijo bedient sich bei seiner Gitarrenarbeit aus verschiedenen Genres, schafft es aber, die Riffs effektiv und homogen um die Songs zu kleiden. Bleibt der schwarzmetallische Gesang von Björkman, der in seiner Einförmigkeit beeindruckend sein mag, den Songs aber ein wenig ihre Variabilität nimmt.

Andererseits betont der Gesang die Kompromisslosigkeit des Albums, denn – überraschend genug – die neun vollwertigen Stücke auf „Exthros“ (plus Intro und Outro) bestechen vor allem durch ihre Eingängigkeit: „That Time Is Nigh“, „Theos Tou Aimatos“, „This Is Our Temple“ und die beiden hymnisch-melancholischen Tracks „The Last Of Cursed Days“ und „Ruach Adversi“ sind einfach verdammt starke Songs. Dass das Album zum Ende hin etwas unspektakulär ausklingt, fällt da nicht weiter ins Gewicht. Am Ende steht ein durchweg positiver Eindruck (nicht zuletzt durch den angenehmen, wenngleich etwas knöchernen Sound), und das ist für mich in dieser Form überraschend. „Exthros“ verkörpert garantiert nicht den Stand der aktuellen Entwicklung im Metal, ist aber ein unerwartetes Highlight, das jedem Freund ungeschminkten Black Metals gefallen dürfte.

01.10.2010

- Dreaming in Red -

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