All I Left Behind - All I Left Behind

Review

Dass Metalcore für Bühneshows gemacht ist bestätigte sich in den letzten Jahren immer wieder. Live ist diese Art der Musik einfach unterhaltsam, während es auf Platte so langsam einen ziemlich schalen Beigeschmack bekommt, gibt es doch kaum neue Ideen. Zumindest geht es mir in jüngster Vergangenheit so, dass sich meine Mundwinkel bei diesem Thema eher nach unten verziehen als das ich vor Enthusiasmus strotzend über die neuesten Veröffentlichungen diskutieren möchte.

Eine großartige Ausnahme bieten ALL I LEFT BEHIND dabei leider auch nicht. Die fette Produktion ist aber definitiv schon mal ein Bonuspunkt, den sich die Jungspunde mit ihrer ersten EP auf die Flagge schreiben dürfen. Daneben finden sich neben den üblichen Ideen aber auch ein paar nette Melodien und Riffs, welche das selbstbetitelte Scheibchen wenigstens mit ein wenig Spannung versorgt. Was an dieser Stelle als besonders positiv hervorzuheben ist, ist, dass das Quintett ihre Songs derart flott runterzockt, dass einem endlich mal wieder eine ungefähre Vorstellung der Energie einer Bühnenshow ins heimische Zimmer transportiert wird. Wenn man die gelegentlich auftauchenden, inzwischen mehr als ausgelutschten, Breakdowns ausblendet, entpuppt sich „All I Left Behind“ nämlich als eine durch und durch verspielte Angelegenheit, die Metalcore-Jüngern viel Freude bereiten sollte. „Me, Traced“ ist aber das wirkliche Highlight auf dem Silberling, denn hier scheinen ALL I LEFT BEHIND ihr kreatives Potenzial wirklich mal aufleben zu lassen. Abwechslungsreich, mit verspielten Gitarren und ausdrucksstarkem Gesang, der neben dem kraftvollen Geschrei eine wirklich gute Figur macht, entpuppt sich das Stück als eines der besten, dass ich in letzter Zeit von jungen Metalcore-Kombos zu hören bekommen habe – cool!

Viel mehr gibt es zu den vier Stücken auch nicht zu erzählen. Nichts beeindruckend neues, aber eben doch eine ganz nette Angelegenheit, die immerhin Hoffnung darauf macht, das mit ALL I LEFT BEHIND vielleicht mal wieder eine Truppe im Anmarsch ist, die etwas mehr als nur ermüdende Standardkost zu bieten hat. Dazu fehlt es allerdings noch etwas an wirklich „neuen“ Ideen, welche dem Genre aber leider zusehens abgehen, doch die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

20.01.2010

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