Arctic Plateau - The Enemy Inside

Review

Es ist schon eine Weile her, seit Gianluca Divirgilio sein Stelldichein mit ARCTIC PLATEAU gegeben hat. Umso faszinierender daher der erste Eindruck von „The Enemy Inside“. Denn wenn mit „Music’s Like…“ die ersten Takte des zweiten Albums erklingen, wirkt dieser schnelle und übergangslose Einstieg wie eine direkte Fortsetzung zu „On A Sad Sunny Day“. Diese ganz besondere melancholische Grundierung seiner von Post-Rock und Shoegaze geprägten Musik – plötzlich ist alles wieder da, die Erinnerungen, all die Emotionen, als wäre seit dem fantastischen Debüt kein Tag vergangen.

Doch „The Enemy Inside“ ist keine Kopie, kein Klon, und je mehr man in das neue Album hineinfindet, umso deutlicher werden die feinen Unterschiede. Zunächst unterschwellig scheint Divirgilio nun eine klarere Richtung anzupeilen. „Cartarctic Cartoons“ bestätigt diese ersten Eindrücke, mit dem Titelstück „The Enemy Inside“ wird es dann noch deutlicher. Alles in diesem Song wirkt bestimmter, gitarrenlastiger, und bewegt sich damit ein gutes Stück weg von reiner Shoegaze-Schwelgerei und post-rockender Romantik. Überraschend vor allem die stellenweise regelrecht aggressiven vokalen Töne und auch die Gitarren, die hier wesentlich kräftiger rocken.

Divirgilio hat sich eine kleine Parallelwelt zu seinem Debütwerk aufgebaut, in der man auch viel Vertrautes wiederentdecken kann. Sein spezieller Erzählstil, das Album als großes Ganzes, als Einheit von verschiedenen Songfragmenten, kommt auch auf „The Enemy Inside“ zum Tragen, mehr noch als vorher. Zwischen den Songs gibt es beinahe nahtlose Übergänge, was zwei Effekte hat. Zum einen wächst dadurch das Album als Einheit, zum anderen aber ist es scheinbar dermaßen ausbalanciert, dass hervorstechende Höhepunkte und Wendungen nahezu ausbleiben. Songs wie „Melancholy Is Not Only For Soldiers“ sind ohne Zweifel empfehlenswert, Divirgilios eigener Stil mit kühleren Tönen und experimentierfreudiger Gitarrenarbeit prägt die einzelnen Stücke wie schon beim Vorgänger. Aber das Spannungslevel bleibt über die lange Distanz relativ gleich.

Unterm Strich bleibt damit ein unbestritten starkes Album, aber in punkto Dramaturgie (wenn man es so nennen will) konnte das Debüt deutlich heller glänzen.

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12.04.2012

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