Ayat - Six Years Of Dormant Hatred

Review

Was für ein Brett! Obwohl „Six Years Of Dormant Hatred“, das Debütalbum des libanesischen Duos AYAT (zu Deutsch in etwa mit „Zeichen“ zu übersetzen) bereits vor gut zwei Jahren via Moribund Records veröffentlicht wurde, werde ich erst jetzt auf dieses knapp einstündige Manifest voller Gift und Galle aufmerksam. Eigentlich beschämend wenn man bedenkt, dass der Ferne Osten bislang durchaus überschaubar blieb wenn es um Extrem-Metal-Veröffentlichungen geht. Inwieweit AYAT also ruhigen Gewissens auf den sicher aufkommenden Begriff „Exotenbonus“ pfeifen können soll sich im Folgenden klären.

Zunächst einmal bleibt festzuhalten, dass „Six Years Of Dormant Hatred“ von Anfang an erbarmungsloser und fieser anmutet, als man es von europäischen Genrekollegen kennt. AYAT rechnen ab, und es ist ihnen dabei herzlich egal, ob sie sich dabei mit Religion („All Hail Allah The Swine“) oder der Damenwelt („Misogyny When We Embrace“) anlegen. So schwingt ein sich stetig durch die Platte ziehender Geruch von arroganter Militanz mit, der vor Allem durch omnipräsente Soundsamples erzeugt wird. Zugegeben, das plakative Auftreten des Duos mag nicht jedermanns Sache sein und zu guter Letzt sind es doch die Zehn Stücke der Platte, die wirklich zählen. Doch auch hier hat man seine Hausaufgaben durchaus befriedigend gemacht und schafft es mit kleinen Mitteln Großes herauszuholen.

Geboten wird das, was man wohl heute nur zu gerne mit dem ungeliebten Attribut „Black N´Roll“ umschreibt. Soll heißen, dass man es vornehmlich mit powerchordlastigen Riffs zu tun bekommt, die eine Band wie CARPATHIAN FOREST vor einigen Jahren ziemlich berühmt gemacht hat. Was AYAT allerdings vom schnöden Genrealltag unterscheidet ist das Schielen in die War-Metal-Ecke, welche der Musik einen wesentlich extremeren Anstrich verleiht. Zwar sieht man in der Regel von Hochgeschwindigkeit und somit Blastbeats ab, schafft es aber dennoch durch eine sinnig eingesetzte Snare (und den wohlgemerkt wunderbar passend sterilen Sound) ungemein dreckig zu klingen. Einen weiteren Höhepunkt stellt der Gesang dar, welcher vor Allem beim überragenden „Fornication And Murder“ (einer groovenden Nummer mit ziemlich sickem Ausklang) zeigt, wie variabel man trotz Genregrenze klingen kann!

So steht Summa Summarum eine positive Überraschung unter dem Strich. Mich haben AYAT auf jeden Fall mit ihrer authentischen Vertonung der Ideale, die sich so viele Black-Metal-Bands angeblich auf die Fahnen geschrieben haben, mehr als überzeugt. Inwieweit man sich in Folge von der extremen „Verpackung“ abschrecken lässt, bleibt dabei jedem selbst überlassen.

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16.09.2010

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