
Soundcheck Oktober 2025# 20
Galerie mit 25 Bildern: Battle Beast - Rockharz Open Air 2023


BATTLE BEAST sind hier. Das haben sie auf jeden Fall schon mit einer ihrer Vorabsingles, nämlich „Here We Are“, verkündet, die dem hiesigen, neuen Album „Steelbound“ vorangegangen ist. Der Titel des siebten Albums klingt zunächst einmal wie gewöhnliches Retortenfutter für Stahlkappenträger der alten Schule, aber bekanntermaßen steht die finnische Band heuer für eine etwas neuzeitlichere Interpretation des Heavy bzw. Power Metal. Noora Louhimo drückt selbstredend jedem der ansässigen Tracks ihren Stempel mit ihrer kräftigen Singstimme auf. Das und der liberale Einsatz von Synthesizern transformiert den Metal der Band auch anno 2025 in ein arenareifes Spektakel, über das die Traditionsmeute gerne unken darf, über das man sich auf Empfängerseite aber auch einfach mal freuen kann.
Hier sind BATTLE BEAST.
Die Zeiten, in denen die Band Größen wie ACCEPT, U.D.O. und Co. nacheiferten, sind natürlich vorbei und den Trveness-Faktor, den sie zeitlebens ihres Debüts „Steel“ noch so ein bisschen beanspruchen konnten, sucht man anno 2025 vergeblich. Hier ist aber auch eine Band, die vor allem an zwei Schlüsselpostionen einschneidende Änderungen mitgemacht hat und trotzdem noch besteht. Unterkriegen lässt Mann und Frau sich also nicht, ein Stück weit auch das Selbstverständnis hinter der bereits erwähnten Vorab-Single „Here We Are“. Das ist alles andere als traditioneller Metal – und doch schaffte es der Track, sich unbarmherzig einen Stammplatz in der Playliste des Verfassers zu sichern dank seiner energetischen Art, einer klasse Hook und den durchweg guten Vibes, die der Track ausstrahlt.
Und in diesem Arena-Modus fühlen sich BATTLE BEAST auch hörbar am wohlsten. Sei es der genannte Song oder das kecke „Riders Of The Storm“, in dem die Finnen absolut schamlos auf maximale Eingängigkeit abzielen und die Hörerschaft bei den Löffeln packen, auf die Tanzfläche zerren und zum Tanzen zwingen. Der Titeltrack klingt indes so, als hätte man „I’m So Excited“ mit SABATON ausgestopft – auch eine interessante Erfahrung. Bei so viel klanglicher Euphorie und und ungehemmter Tanzbarkeit darf sich gern gefragt werden, ob der alte (Power) Metal-Kern irgendwo noch zu finden ist. Man muss ihn zugegeben ein bisschen suchen, findet ihn aber beispielsweise im Opener „The Burning Within“ oder in „Last Goodbye“, die beide recht zünftig nach vorne gehen.
„Steelbound“ gefällt dabei mit kunterbuntem Spaß in den Backen am meisten
So ketzerisch das klingen mag: Die Finnen in ihrer heutigen Inkarnation verkaufen sich eben am besten, wenn sie das kunterbunte Spektakel zelebrieren. Dafür scheint Louhimos Stimme und der insgesamt sehr farbenfrohe, melodieträchtige Sound wie geschaffen und das hat sich auch im Jahre 2025 nicht geändert. Daher ist „Steelbound“ auch dann am schwächsten, wenn die Band genau das nicht tut. Wirklich schlechte Songs in dem Sinne gibt es auf „Steelbound“ zwar kaum, aber es gibt ein paar Tracks, die ziemlich fad in der Gegend herumstehen. Da wäre einmal „Angel Of Midnight“ zu nennen, das eher konservative Melodien sein eigen nennt und damit im Grunde nach Ausklingen sofort und komplett aus dem Gedächtnis verschwindet. Indes lässt der Rausschmeißer „Watch The Sky Fall“ die knackige Keulenschwinger-Dynamik missen und klingt dadurch wie mit angezogener Handbremse gespielt.
Und eine Kuriosität verbirgt sich hinter „Twilight Cabaret“, bei dem BATTLE BEAST Salsa-Einflüsse in den Rhythmus einweben und das Ganze mit einer eigentlich kompetenten Hook versehen. Aber drum herum ist der Track teilweise so ein heilloses Durcheinander und macht es teilweise schwer, zu identifizieren, welche Harmonie jetzt gespielt wird, dass auf Empfängerseite nicht so richtig einschätzbar ist, ob der Track nun gelungen ist oder nicht. Unsereins jedenfalls attestiert den Finnen, definitiv (noch) nicht die Eklektik auf DIABLO SWING ORCHESTRA-Niveau zu beherrschen, schätzt aber den Versuch. Letztlich ist „Steelbound“ ein hinreichend gelungenes Album mit ein paar müden Power Metal-Schwachstellen, dafür genug Spaß in den Backen, um erfolgreich durch den Winter zu kommen.

Battle Beast - Steelbound
Michael
Battle Beast - Battle Beast, Neues Album 2025, Steelbound, CD































Das kann man in Wahrheit gar nicht bewerten. Ballermanndiscogeschunkel? Pop-Metal? Discometal? Humorfaktor ob der Titel und der Texte und dann die Musik dazu? Wer sowas mag für den ists gut (Tiefpunkt ist wohl Riders of the Storm) ansonsten …ja die Produktion ist gut…………und auch der Song Steelbound hat nen angenehemen Pop-Vibe der ins Ohr schunkelt. Von den teilweise aber vollbrachten Glanztaten und „Metal“ was auf früheren Alben dargeboten wurde ist das zum größten Teil weit weg. Außerdem wirkt das Ganze wie ne aufgeblasenen EP………