Bloodattack - Alphakiller

Review

Die Koblenzer von BLOODATTACK sind eigentlich schon lange keine Unbekannten mehr. Eine EP und zwei Alben sorgten bereits in der Vergangenheit für mal mehr, mal weniger Begeisterung in unserer Redaktion, und ich selbst durfte vor vielen Jahren bereits in den Genuss kommen, einen der Total-Abriss-Auftritte der Jungs in einem kleinen Nest in Südbaden zu erleben. Der von Wahnsinn und Spielfreude gezeichnete Auftritt inklusive Prolo-Unterhemd und Jason-Vorhees-Maske des Fronters prägte meinen noch jungen Musikgeschmackssinn nicht unerheblich, und entsprechend gespannt verfolgte ich die Entwicklung der Band.

Mit „Alphakiller“ steht uns nun also schon die dritte Langrille ins Haus, und die geht eigentlich von der ersten Minute genauso nach vorne wie die Bühnenshow. Ab „My Inner Wasteland“ gibt es extrem Thrash- und Hardcore-lastigen, schnellen Metalcore, der oft an alte SWORN ENEMY erinnert und ohne Umschweife voll auf die Zwölf knallt. Sägende Riffs, treibende Drums und ein extrem angepisster Shouter machen ganz schön was her, und auch wenn das Grundgerüst nicht gerade neu ist, bleiben gute Ideen und Abwechslung nicht fern: So gibt es mit „One Man Unity“ zum Beispiel einen astreinen Oldschool Hardcore-Titel der Marke AGNOSTIC FRONT, oder bei „Mastaffe“ tatsächlich Deathcore-Einflüsse bei den Breaks. Auch die zwei aus der Reihe fallenden Midtempo-Titel „Not Like You“ und „Urin“ kommen gut und punkten statt mit standartisiertem Metalcore mit Heavy-Metal-Riffs der Marke PANTEREA oder METALLICA und zwischendurch sogar mit akkustischen Parts.

Die neun Nummern wirken am Ende aber trotzdem wie aus einem Guss, und eigentlich wäre alles perfekt, wäre da nicht die furztrockene Produktion, die mich eher an meine selbstaufgenommenen Tapes der 90er erinnert als an dicke Gitarrenwände und satte Bässe. Das war schon auf den Vorgängern so und wird sich vermutlich auch nicht ändern. Vielleicht gehört das sogar zum Konzept der Selfmade-Hardcore-Attitüde der Band, aber das Hörerlebnis wird doch des Öfteren getrübt. Trotzdem gilt: „Alphakiller“ ist ein gutes, abwechslungreiches Album geworden, macht viel Spaß und gerade wegen der miesen Produktion auch viel Lust darauf, das Material live zu genießen. Darum empfehle ich dringend mal reinzuhören, wer über das eine Manko hinwegsehen kann, bekommt hier eine geile Scheibe serviert.

21.05.2013

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