Chickenhawk - Modern Bodies

Review

Laut Anschreiben haben sich CHICKENHAWK aus Leeds/UK ehrgeizige Vorgaben gesetzt. Sie wollen etwas Spezielles machen, nicht stillstehen und sich in keine musikalische Schublade pressen lassen. Mit jedem weiteren Release will sich die Band neu erfinden und ignorieren, was sie zuvor kreierten. Außerdem legt das Quartett großen Wert auf vielschichtige, mit unzähligen Feinheiten gespickte Produktionen.

So viel zur Theorie! Doch lassen sich all diese hehren Ziele auch in die Praxis umsetzen? Es scheint so, denn “Modern Bodies“ ist ein unglaublich vielseitiges und unorthodoxes Werk geworden. Die Produktion ist großartig, nicht zuletzt durch die Mithilfe von Produzent Kevin Vanbergen (THE PIXIES) und dem tollen Mastering von Dick Beetham (BLACK SABBATH, JEFF BUCK). Die Band hat sich mit Sicherheit für einen langen Zeitraum im Studio eingeschlossen und an Feinheiten gefeilt, denn es wimmelt nur so von Overdubs, Fill-ins und überlagernden Spuren. Dies verleiht der Scheibe eine große atmosphärische Dichte.

Die Musik der Jungs aus dem Vereinigten Königreich lässt sich gemäß der Zielvorgabe tatsächlich keinem Genre zuordnen. Am Ehesten könnte man sie als Prog-Core bezeichnen. Die Gesangslinien klingen mal nach QUEENS OF THE STONEAGE (“The Pin“), dann wieder nach einer moderaten Version von RAISED FIST (“I Hate This, Do You Like It?“) und weisen stellenweise einen leichten PRIMUS-Touch auf (“Gravitronic Liferay Table“). Stampfende Midtempo-Gitarrenriffs wechseln sich mit offenen harmonischen und dissonanten Parts ab. Insgesamt agieren CHICKENHAWK irgendwo zwischen Heavy Riffing und frickeligen Soloeinlagen. Geprägt ist die Musik außerdem von Rhythmus- Tempo- und Harmoniewechseln en masse. Dies ist vor allem der Rythmussektion zu verdanken, die ausgesprochen variabel agiert und sich immer neue Abwandlungen und Breaks aus den Rippen schneidet.

Alles in allem liefert die Band ein Album mit viel Liebe zum Detail ab. “Modern Bodies“ ist eine Platte für Musikliebhaber, die ihren vollen Hörgenuss erst beim x-ten Durchgang entfaltet. Genregrenzen werden geflissentlich ignoriert, so dass ein Sammelsurium verschiedener Trademarks aus Punk, Alternative, Core, Metal und Progressive zu erlauschen ist. Solch großer Ideenreichtum muss einfach mit einer guten Punktwertung honoriert werden, wenn auch die Eingängigkeit der elf Songs unter der Verspieltheit leidet und somit am Ende keine absolute Top-Wertung herausspringt. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann unter www.chickenhawk.bandcamp.com freie Downloads erhalten und sich ein eigenes Bild machen.

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07.10.2010

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