Contradiction - The Warchitect

Review

Galerie mit 12 Bildern: Contradiction - Metal Frenzy Open Air 2022

„So, heute haben wir hier bei QVC mal wieder etwas Sinnvolles für Sie im Angebot, meine sehr verehrten Damen und Herren. Etwas, was sie wirklich entlastet. Denken Sie an all die Verkehrsanalphabeten, die Ihre Fahrt in den Feierabend gründlich versauen können. Wenn Sie gerade auf der Autobahn sind und denken, es geht gar nichts mehr, brüllen Sie da nicht auch manchmal gar unflätige Dinge und werfen den Minderbemittelten so manch Derbes an den Kopf? Etwa „Du vorgeföhnte Weichflöte, musst Du jetzt rüberziehen? Du hast mich fein geschnitten, du Sackgesicht! Wie kann so ein Affenarschimplantat eigentlich seinen Führerschein machen? Jetzt bremst der Artist auch noch! Mann, Du Karussellfahrer, fahr rechts! Dämlicher Standspurparker, ich will hier raus! Rüber, du Gesichtsfraggel!“

Das alles können Sie sich jetzt sparen und mit nur einer CD in ihrem Auto sind Sie in der Lage, Ihren Verkehrsmitmenschen eine heftige Portion Wut und Hass entgegenzuschleudern, ohne dabei Ihren Blutdruck in die Höhe zu treiben. Bestellen Sie einfach die neue CONTRADICTION!“

Und was da für ein Wutklumpen über die Schattenparker hereinbricht! Gleich der Opener „Your God“ bürgt für feinsten Thrash Metal der alten Schule. Dabei wandelt man auf den Spuren KREATORs und beweist, dass nicht nur in Essen harter Stahl gegossen wird.

Und wenn man von KREATOR spricht, klingt natürlich auch immer ein Name mit, um den man fast nie umhin kommt: SLAYER! Da können sich Hanneman und King noch ein paar Riffs bei den Warchitects abschauen.
Doch trotz aller versierter und breakfreundlicher Raserei vergisst der Vierer nicht, die ganze Sache mit nachhaltigen Melodien und vernünftig bemessenen Soli interessanter zu gestalten und auch mal das Gaspedal zu lupfen. So pilgert man denn auch auf den Pfaden TESTAMENTs, obschon deren Klasse noch nicht ganz erreicht werden kann.

Dennoch sprechen abwechslungsreiche Songs wie der Opener, der bärenstarke Titeltrack und „Tunes Of War“ eine unverständliche Sprache und zeigen zudem das spielerische Können der Band, das ebenso wie die Produktion zu überzeugen weiß.
Doch was haben wir denn hier? Als die Jungs „The End Of All Things To Come“ geschrieben haben, lief im Hintergrund wohl zu oft METALLICAs „Seek And Destroy“. Augen auf beim Riffklau! Wenn der Lars das hört, ruft er schon mal seine Anwaltsmeute an! Nichtsdestoweniger ist die Nummer gelungen und mit ihrem einprägsamen Chorus mächtig eingängig.

Leider gibt es auch ein paar Durchhänger. Die Luft scheint inmitten der Platte raus zu sein, die Riffs nicht mehr ganz so knackig, die Chöre ein wenig langweiliger. Und ein Stakkato-Intro zuviel ist eben eines zuviel („Thrash Metal“ und dann „Peacemaker“). Wenn die vorbei sind, laufen die Herren aber wieder zur großen Form auf und schmieden wieder schnittfesten Metal. Bei „Peacemaker“ blitzt auch kurz eine SEPULTURA-Impression auf, doch könnte das auch mit der Bluthusten-Stimme von Klampfer/Fronter „Koffer“ zu tun haben, die allerdings über die ganze Laufzeit des Albums aufgrund ihrer eindimensionalen Beschaffenheit und bemüht klingender HC-Lastigkeit ein wenig nervt. Im Gegenzug dazu ist das MOTÖRHEAD-Cover von „Rock’n’Roll“ aber ganz prächtig geworden. Feine Sache!

Unterm Strich ist „The Warchitect“ ein starkes Stück geworden.
Und es eignet sich eben bestens, um entspannter nach Hause zu kommen.

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10.11.2006

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