Criminal Hate - Ataraxia

Das Debütalbum der Italiener CRIMINAL HATE repräsentiert gleichzeitig auch die erste Platte, die über das neue Labelbanner Criminal Intent Records vermarktet wird. Die Ähnlichkeit von Band- und Labelnamen impliziert dahingehend ebenfalls einen Zusammenhang, was die jeweiligen Drahtzieher angeht. Nun, alles recht nebensächlich, denn was wirklich interessiert, ist ja wohl die Musik, die das Trio auf diesem Langeisen fabriziert. Stilistisch orientiert sich das Ganze irgendwo an einem angeschwärzten Fundament, das sich vor allem auf melodischen Saitenpfeilern hält und von symphonischem Mörtel gefestigt wird. Also eigentlich nichts Neues – nein, sondern de facto nichts Neues.

Das ist aber in diesem Fall gar nicht mal so dramatisch, denn meine Erwartungen zu dieser Scheibe waren recht überschaubar. Zum einen arbeitet die Band schon seit jeher mit einem Drumcomputer, hält es aber stattdessen für notwendig, einen festen Keyboarder zu engagieren. Hinzu gesellen sich die, auf dem Papier, fragwürdige Mixtur unterschiedlichster Stile und Einflüsse, flankiert von dem äußerst lieblos dahingeklatschten Cover. Nichtsdestotrotz kann ich direkt im nächsten Atemzug beruhigen, denn so schlecht ist das musikalische Produkt von CRIMINAL HATE weiß Gott nicht.

Lässt die Beschreibung noch ein übles Gebräu aus nichts Halbem und nichts Ganzem befürchten, begegnet einem “Ataraxia“ doch ziemlich klar strukturiert und bleibt auf experimenteller Ebene weitgehend blass. Im Großen und Ganzen eröffnen sich interessante, aber recht simple Arrangements, die zwar wenig Tiefgang bieten, mich aber dafür gut unterhalten. Hier und da sprengen die Italiener auch mal meinen Erwartungshorizont auf sehr positive Weise – etwa bei dem Stück “Middle Floor“, das mit wirklich tollen, emotionalen Clean-Vocals aufwartet. So bietet das Debütwerk der Jungs überdurchschnittliche bis gute Allerweltskost, dessen Haltbarkeitsdatum leider aufgrund der stofflichen Einfachheit relativ zeitnah liegt.