Demontuary - Of The Fallen Years

Review

Ich beginne dieses Review mit einer weit längeren Einleitung, als es sonst wohl üblich wäre, aber lest selbst, warum:

Die texanische Formation DEMONTUARY und ihr “Debüt” “Of The Fallen Years” gaben mir zunächst einige Rätsel auf. Dass sich die Band 2003 gründete, jedoch schon 2002 mit einem Demo auf sich aufmerksam gemacht haben soll, mag noch auf einen Tipp-Fehler zurück zu führen sein, die Veröffentlichung selbst machte mich allerdings weit stutziger. “Of The Fallen Years” wird zwar nicht offenkundig als Erstling der Formation angepriesen, sowohl Promosheet, als auch Informationen im Internet lassen jedoch automatisch darauf schließen. Hört man allerdings das erste Mal in das Album rein, ist es offensichtlich, dass dieses Machwerk nicht im Jahre 2010 entstand und produziert wurde.
Erst ein kleiner Hinweis bei meiner geliebten Encyclopaedia Metallum bescherte mir dann den ersehnten Aha!-Effekt: OF THE FALLEN heißt die Band, aus der DEMONTUARY Ende der 90er hervor gingen und der Wiederveröffentlichung derer Alben sich “Of The Fallen Years” wohl widmet. Das erklärt nun auch die typische, ruppige Spät-90er-Produktion und die dominanten, sphärischen, ebenso 90er-typischen Keys skandinavischer Gangart, für die unter anderem Bands wie ANCIENT Modell gestanden haben könnten.
Als sei dies noch nicht genug, finden sich allerdings auch keinerlei Informationen zu einem zweiten Album OF THE FALLENs, das das Re-Release jedoch offensichtlich enthält. Erneut bringt eine Randnotiz bei EM über eine “Ancient Gods Of Battles Past” benannte Demo schließlich des Rätsels Lösung, denn so ist auch einer der Songs auf der zweiten Hälfte von “Of The Fallen Years” betitelt, weshalb es sich wohl um eben jene Demo handeln muss, die hier erneut auf CD gepresst wurde.

Aber kommen wir nun endlich zur Veröffentlichung selbst, nur BITTE schreibt das nächste mal doch einfach Re-Release drauf, wenn Re-Release drin ist, das erspart Arbeit und lässt nicht das Missverständnis aufkommen, dass dies tatsächlich das DEMONTUARY-Debüt ist, auf das die Band acht Jahre nach dem Release des Demos noch immer warten lässt.

Wie soeben erklärt, handelt es sich bei “Of The Fallen Years” also um die Neu-Auflage zweier Veröffentlichungen der Symphonic Black Metal-Band OF THE FALLEN von 1998 und 1999 unter dem Banner DEMONTUARY. Aggressives, düsteres, schnelles Riffing, aufgelockert von kalten, stimmungsvollen Soli und begleitet von sehr vordergründigen, epischen, tieftraurigen Keyboard-Teppichen, und treibende, abwechslungsreiche Drums bilden das Fundament der 13 Kompositionen. Problemlos kreieren die Stücke eine finstere, hoffnungslose Atmosphäre, die den Hörer voll und ganz in sich einschließt und über die komplette Länge der Veröffentlichung fesseln kann. Eingewobene, schöne, akustische Passagen lassen den Hörer immer wieder die Chance wittern, zu entkommen, bis er erneut von der aussichtslosen Kälte und Melancholie umfangen wird. Den optimalen Rahmen für dieses Werk bilden schließlich die attackierenden, keifenden Vocals, die besonders durch die Emotionalität und Inbrunst des Vortrags zur Geltung kommen.
Leider finden sich keine Infos darüber, ob die Stücke neu gemixt, gemastert oder gar neu aufgenommen wurden und da ich die originalen Alben nicht kenne, kann ich dahingehend auch leider keine Vergleich ziehen.

Insgesamt kann ich bedenkenlos zum Kauf von “Of The Fallen Years” raten, die beiden enthaltenen Veröffentlichungen haben es auf jeden Fall verdient, zumindest heute die Aufmerksamkeit der Metal-Welt zu bekommen, die ihnen damals offensichtlich nicht zuteil wurde (beide Releases erschienen in sehr kleiner Auflage). Wer sich also mit rauem, Keyboard-lastigem Black Metal nach 90er-Gangart anfreunden kann, sollte hier ruhig mal ein Ohr riskieren.

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10.09.2010

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