Divinus - Nine Ways To Rome

Review

Mit fortschreitenden technischen Möglichkeiten steigt auch die Qualität musikalischer Eigenproduktionen, wofür DIVINUS aus Süddeutschland ein gutes Beispiel sind. Diese haben mit „Nine Ways To Rome“ ein recht vielschichtiges Album abgeliefert, das in Punkto Klangqualität, aber auch hinsichtlich des Arrangements Einiges zu bieten hat.

Die Band vereint unterschiedliche Stilelemente, die von Gothic Metal bis hin zu Alternative Rock reichen und die dem Album damit einen durchaus angenehmen Abwechslungsreichtum verleihen. Neben Keyboards gibt es mitunter eine Violine und die in metallischen Breitenkreisen eher unkonventionelle Marimba zu hören, die beide geschickt eingefügt wurden. Viele der Lieder pendeln zwischen melodiös schnellem Power Metal und eingängig stampfendem Gothic Metal, wobei Sänger Otti und Bassist Matthias oftmals für den etwas rockigeren Vibe sorgen, was besonders beim ohnehin durch seinen deutschen Text auffälligen „Wunder“ zur Geltung kommt.

Musikalisches Können kann man der Band auf jeden Fall bescheinigen, wenn mir auch der Gesang manchmal ein Dorn im Auge ist. Das liegt allerdings nicht am musikalischen Unvermögen des Sängers, sondern an seiner manchmal zu vordergründigen Präsenz, was allerdings Geschmackssache ist. Jedoch droht gerade aus diesem Umstand heraus das Ganze manchmal ins Kitschige abzudriften. Eingänge Refrains sind nicht unbedingt schlecht und beim Opener „You Poison The Air We Breathe“, der durchaus einen gewissen Hitcharakter besitzt, funktioniert das auch gut. Einzelne Songs würden jedoch sicherlich davon profitieren, wenn an solchen Stellen dem durchaus einfallsreichen Gitarrenspiel mehr Raum gewährt werden würde, denn hierin liegt meiner Meinung nach die Stärke der Band.

In eine wirklich passende Schublade lassen DIVINUS sich nicht packen. Eher verträumt als düster und eher rasant als getragen schlängelt sich das Quintett geschickt an den beiden Ufern Gothic – und Power Metal vorbei, um sich auf die Suche nach neuen Einflüssen zu machen. Die Band hat definitiv Potential und was sie daraus machen wird liegt allerdings noch in den Sternen. „Nine Ways To Rome“ besitzt bereits die nötige Vielfalt um interessant zu sein, was fehlt ist die Kompaktheit und die Durchschlagskraft einzelner Songs, mit Hilfe dessen man den Hörer nicht nur in Entzücken, sondern vielmehr in Erstaunen und Sprachlosigkeit versetzen kann.

29.12.2006

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