



Mit ihrem zweiten Album „Geysterzvvang“ versprechen DRUDENSANG reinen Black Metal – und servieren dabei mehr als erwartet.
DRUDENSANG sind ein funktionierendes Klischee
Tief in bayrischen Wäldern, wenn in der Nacht die Hexen singen und der Krampus sich vom Fest der Feste erholt, verbergen die Äste manch düsteres Geheimnis. Geboren aus Mysterien, erfüllt mit dem Hass der Welt und der Kälte eisiger Winter, fanden fünf düstere Gestalten die Werkzeuge, um Geister in den kalten Nächten zwischen den Jahren zu bannen.
Zugegeben: Die literarische Beschreibung von DRUDENSANG strotzt vor Stereotypen. Allerdings verdient die Band eine solche Vita, da sie Mystik und Handwerk gekonnt verbindet. Das titelgebende Intro spielt mit Instrumentals, kalt klingenden High-Pitch-Screams und einem unaufdringlichen Solo. Schon mit dem ersten Song fährt eine Gänsehaut in den Nacken – und bleibt das ganze Album über präsent.
„Geysterzvvang“ bietet Black Metal mit Vorbildfunktion
Die Bajuwaren um Sänger Kràmpn liefern mit ihrem Zweitling ab. Dabei bieten sie mehr als brutalen, klassischen Extreme Metal nach nordischem Vorbild. Auch wenn die Produktion sauber wirkt und jedes Instrument genau richtig abgemischt ist, klingen DRUDENSANG niemals poppig. Stattdessen gelingt ihnen düsterer Underground-Black-Metal, der an klassische Kälte und NAGELFARs Epik erinnert. Auch wenn einzelne Songs über Einstiegshürden, wie langatmige Intros, verfügen, hebt sich „Geysterzvvang“ von der Konkurrenz ab.
Und hierin liegt das Besondere der Platte: Es ist kein Album, sondern eine musikalische Horrornovelle. Eine Bewertung einzelner Tracks scheitert angesichts des Gesamtkonzepts. Es passt, was zusammengehört und nicht getrennt werden soll. Wie einzelne Sätze in den Geschichten alter Meister bietet jeder Song ein kleines Highlight. Einzelne Songübergänge gehen dadurch unter, was das Album aber nicht verwäscht. Konzept, Komposition und Interpretation überzeugen. Doch was bietet die Band insgesamt?
DRUDENSANG leben ihre Mystik
Wenn das Album nur als Konzept funktioniert, sorgt vielleicht ein näherer Blick auf das Projekt für mehr Klarheit? Fehlanzeige. DRUDENSANG halten an ihrem Image fest und verstecken ihre Privatpersona konsequent hinter den Bühnendarstellungen. Im Gegensatz zu vielen anderen Corpsepaint-Nutzern dringt hier niemals das Showbusiness durch. Den Musikern ist es zuzutrauen, dass sie ihre Montur rund um die Uhr tragen.
Sollte man ausprobieren
Das Album ist schwer zugänglich und Black-Metal-Skeptiker hören auch hier nur „Geschrei“. Aber alle, die dranbleiben und „Geysterzvvang“ eine Chance geben, belohnen sich mit einem besonderen Hörerlebnis, von dem die Szene etwas lernen kann. Es beginnt als Klischee, geht interessant weiter und endet als einsaugender Abgrund.

Drudensang - Geysterzvvang
C. E. Wild
Drudensang - DRUDENSANG - Geysterzvvang MLP (BLUE-BLACKVinyl limited 100 Copies) [Vinyl LP]






























Ein Klischee jagt das Nächste. Und das noch völlig überzogen. Das können sie, aber die Musik ist einfach nur Standard. Man frägt sich wie eine 0815 Band so gefeiert werden kann. Das Gequieke des Sängers ist so lästig wie auf der ersten Gorgoroth. Abwechslung kennt der auch nicht Deren Musik ist durch ständige Lineupwechsel völlig inkonsequent und darum einfach ersetzbar. Von der braunen Sose, die in der Band herumschwimmt ganz zu schweigen. Wundert mich, dass so eine Band hier rezensiert wird?
Wollte auch wissen, was am Minihype um die Band dran ist und konnte sie mir vor Kurzem auch live geben. Nach dem dortigen Eindruck würde ich eigentlich alles, was mein Vorposter geschrieben hat, unterschreiben (außer dass ich den Gesang auf der ersten Gorgoroth super finde :P). Habe mir nun aber fairerweise die hier beschriebene Scheibe rein gezogen und muss, dass ich diese tatsächlich gar nicht mal sooo übel finde. Standard und inkonsequent treffen es aber tatsächlich ganz gut. Treffe mich daher in der Mitte was Punkte was angeht.
*muss feststellen
Muss zugeben, Drudensang waren musikalisch echt mal gut, die Musik räudig, organisch, aber mittlerweile klingt das wie mit zu viel Weichspüler gewaschen. Die braunen Flecken gingen dabei wohl gewollt nicht raus 😉
Ach, und noch als Randnotiz: Find’s ultra peinlich wenn eine Black Metal Band mit fake Menschenschädel posiert. Da wird so viel Wert auf den Rest gelegt, aber da bleibt man inkonsequent.