Erdling - Mana
Jannik Kleemann
ERDLING haben sich in den vergangenen zehn Jahren seit ihrer Gründung durch kontinuierliche Arbeit eine feste Präsenz in der schwarzen und metallischen Szene erarbeitet. Zum runden Geburtstag veröffentlicht die Gruppe um Sänger Neill Freiwald bereits ihr siebtes Album – nicht alle davon gefielen unserem Kollegen Matthias Weise, der sich intensiv mit den bisherigen Outputs befasst hat. Vor gut zwei Jahren attestierte er, dass „Bestia“ das bisherige Highlight ihrer Karriere sei. Kann „Mana“ daran anknüpfen und ein würdiges Jubiläumswerk werden?
ERDLING setzen auf stampfende Beats und variablen Gesang
Seit einigen Alben greifen ERDLING verstärkt Themen der nordischen Mythologie auf und vermeiden so die Falle peinlicher Texte. Deutsche Lyrics in diesem Genre schwanken oft zwischen gelungener Lyrik und Fremdscham – manchmal in ein und demselben Song. Auf „Mana“ jedoch kann man Musik und Text bedenkenlos genießen. Zudem beweist die Band ein gutes Gespür für eingängige Refrains – „Miasma“ ist ein echter Hit. Der Härtegrad ist angenehm hoch, und musikalisch gibt es neben Einflüssen aus der Neuen Deutschen Härte auch viel Gothic- und Industrial Metal zu hören.
ERDLING gelingt es, „Mana“ abwechslungsreich zu gestalten. Neben den genannten Stilelementen finden sich auch Metalcore-Anteile, und Freiwald variiert zwischen Gesang, Sprechgesang sowie prägnanten Growls und Screams. Die Instrumentalfraktion überzeugt ebenfalls und liefert mehr als Standardkost: Der Sound variiert, die Gitarrenarbeit im Titeltrack ist besonders prägnant und bleibt im Ohr – eine Seltenheit in einem Genre, das oft stark textgetragen ist. Zum Abschluss sorgt „Sternenschimmer“ für einen emotionalen Gänsehautmoment.
„Mana“ ist ein Highlight in der Diskografie
Dass eine Band innerhalb von zehn Jahren Veröffentlichungen hervorbringt, die zwischen drei und acht Punkten schwanken, muss ihr erst einmal jemand nachmachen. Mit „Mana“ haben ERDLING jedoch ein rundum gelungenes Album geschaffen, das man ohne Ausfälle durchhören kann. Mehrere starke Singles und die musikalische Abwechslung sorgen dafür, dass die knapp 40 Minuten wie im Flug vergehen. Wir freuen uns auf die nächsten zehn Jahre und die weitere Entwicklung der Band.
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