Erdling - Bestia

Review

Galerie mit 17 Bildern: Erdling - Metal Hammer Paradise 2023

ERDLING machen doch NDH, oder?

ERDLING war doch mal so eine klassische „Neue Deutsche Härte“-Band, oder? Ein paar stampfende Beats und simple Riffs, tiefer, männlicher Gesang und eine Handvoll Gothic-Klischees – diese Bands gab es vor einigen Jahre zuhauf. Doch ERDLING haben es geschafft, die sehr engen Grenzen dieses Genres zu verlassen und sich nach durchwachsenen ersten Alben weiterzuentwickeln. “Bestia“ zeigt ERDLING 2023 düsterer und härter als gewohnt.

Bereits beim Opener “Bestia“ zeigen ERDLING, dass sie die NDH hinter sich lassen. Der Grundsound wird um kraftvolles Geballer und im Finale sogar um feines Rumgekeife erweitert – die Entwicklung macht Lust auf mehr, wenngleich die Platte noch wesentlich bessere Songs zu bieten hat. Bereits Song Nummer zwei dürfte zu besagter Kategorie zählen: “Deus“ zieht das Tempo an und fügt den genannten positiven Entwicklungen eine packende Rhythmik und einen hymnischen Refrain hinzu. Besonders spannend wird es auf “Bestia“ allerdings dann, wenn ERDLING tatsächlich etwas wagen. “Khaos“ ist ein Highlight in der bisherigen Diskografie der Band. Der Song erzeugt eine düster wabernde Atmosphäre, die gerne etwas länger als drei Minuten hätte dauernd können. Dieses Klangbild kommt unerwartet und wird derart geschickt immer wieder aufgebrochen, dass die Frage entsteht, warum ERDLING nicht häufiger experimentieren.

Mehr Mut!

Auch wenn die Texte an manchen Stellen noch etwas rumplig wirken, haben ERDLING aus ihren lyrischen Totalausfällen vergangener Scheiben offenbar gelernt. Songs wie “Der Erste Regen“ vermitteln tatsächlich authentisch Emotionen und scheitern nicht an den so oft gehörten “Reim-dich-oder-ich-fress-dich“-Passagen. Das Potential dieses Songs, zu einem epischen Meisterwerk heranzureifen, gönnen ERDLING “Der Erste Regen“ allerdings erneut nicht. Viel zu früh endet eine Nummer, die geradezu danach verlangt mit orchestralen Elementen zu spielen, die dem Song innewohnende Melancholie ausgiebig wirken zu lassen und auf das starke Finale besser hinzuarbeiten. Mehr Mut!

Die bislang beste Platte

“Bestia“ ist zweifellos ERDLINGs bislang beste Platte. Songs wie das hymnische “Freiheit“ oder der brutale Brecher “Eis und Feuer“ machen ebenso Spaß wie die atmosphärischen Momente in “Und Die Erde Singt“. Fans der Band werden zufrieden sein und durch die vermehrt eingesetzten Screams sowie das härtere Gesamtklangbild wird sicherlich auch die metallisch orientierte Hörerschaft hellhörig. So darf es gerne weitergehen!

27.04.2023

Der metal.de Serviervorschlag

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