Face Down Hero - Product Of Injustice

Review

Das Prädikat ist schlicht und ergreifend erstaunlich. Auf metal.de befinden sich insgesamt sämtliche Rezensionen der bisher vier existierenden Studioalben der Marburger Thrasher FACE DOWN HERO. Diese wurden jeweils von unterschiedlichen Gutachtern verfasst und dabei kam bisher noch jedes Album mit bockstarken acht Punkten davon. Ist das nun Zufall? Oder Faulheit, sich die folgende Platte richtig anzuhören? Beim besten Willen, weder noch! Die Mittelhessen sind ein musikalisches Produkt, was gewissermaßen mit einem verzaubernd Klavier spielenden Straßenkind vergleichbar ist – und zwar durchs soziale Raster gefallen. Die Truppe ist gut verdammt gut, wurde dafür aber bisher nie genug gewürdigt. Ein regelrechtes “Product Of Injustice“.

Das beweist das fünfte Studioalbum der vor zehn Jahren gegründeten Truppe dabei auf ein Neues. FACE DOWN HERO arbeiten innerhalb ihres Line-Ups mit einer fast schon erschreckenden Stetigkeit, doch anstatt vielleicht neue Impulse auszubremsen, klingt jeder Akkord präzise wie ein Maschinengewehr aufeinander abgestimmt. Hier greift ein Rädchen ideal in das Nächste, ohne der Scheibe im selben Atemzug die Seele zu nehmen. Bereits die ersten beiden Stücke “Opportunism Breed“ und “Nothing“ zeichnen die qualitative Überlegenheit des Trios ab und offenbaren mehr Dampf unterm Kessel, als ihn die eine oder andere etablierte Band auf Albumlänge schafft.

Mit dem darauf folgenden “The Reckoning With Myself“ zocken die Jungs, trotz Thrash-Inferno, sauber und überlegt das wohl emotionalste Stück auf “Produkt Of Injustice“ herunter. Etwas Eingewöhnungszeit könnten hingegen die Vocals von Christian Naumann benötigen, die nicht immer sonderlich melodisch klingen mögen, sondern manchmal vielleicht ein wenig zu klotzig. Das passt im Kontext dazu, dass FACE DOWN HERO phasenweise die instrumentale Sauberkeit von NEVERMORE oder SCARIOT erreichen, zwar nicht immer so bestens ins Konzept, doch bei solch wirksamen Tracks kann man durchaus darüber hinwegsehen.

Was gleichzeitig noch ein wenig fehlt, sind die ganz großen Hits, die Thrash-Aufhänger, mit denen man sich auch in x Jahren noch die Rippen spreizen lässt. Qualitativ ist die fünfte FACE DOWN HERO allerdings erneut ausgesprochen homogen und von daher bestens ausgestattet.

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01.07.2014

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2 Kommentare zu Face Down Hero - Product Of Injustice

  1. Otze sagt:

    Der Satz ]zeichnen die qualitative Überlegenheit des Trios ab und offenbaren mehr Dampf[ will sich mir nicht erschließen – höchstens wenn der Autor die Band persönlich kennt und findet, dass 2 der 4 Mitglieder nur jeweils eine halbe Portion sind.

  2. Carsten sagt:

    Die CD wurde als Trio eingespielt – daher 😉