Gra - Ending (Digipak)
Herr Møller 
Mitte 2014 brachten die schwedischen Black Metaller GRÁ eine digitale Single namens „Where Shadows Dwell“ heraus, um auf ihr kommendes, damals noch unbetiteltes zweites Album aufmerksam zu machen. Fast anderthalb Jahre hat es nun gedauert, bis das Album – mittlerweile hört es auf den Namen „Ending“ – in den Startlöchern stand (dafür gab es zwischendurch eine nette Split-EP mit GNOSIS OF THE WITCH zu hören). So eine Single kann für die folgende Full-Length-Veröffentlichung ja meist alles und nichts heißen – in diesem Fall bestätigen GRÁ jedoch mit „Ending“ den Eindruck, den sie mit „Where Shadows Dwell“ gemacht haben: Die Schweden machen ihre Sache ordentlich, Luft nach oben ist aber trotzdem noch.
Auch stilistisch gilt dasselbe, wie vor anderthalb Jahren: Man stelle sich vor, „De Mysteriis Dom Sathanas“ von MAYHEM wäre ein melodisches Black-Metal-Album mit DARK FUNERAL-Einflüssen gewesen. Das meint nicht die krasse Atmosphäre und die Intensität des legendären Debüts der Norweger, sondern lediglich die (grobe) musikalische Ausrichtung. Einigermaßen stimmungsvoll gehen auch GRÁ zu Werke, allerdings sind sie mit keinem Song, mit keinem Riff so intensiv – dafür trumpft „Ending“ aber mit einigen Parts auf, die trotzdem ganz ordentlich tönen. Das gilt für das atmosphärische letzte Drittel von „He Who Comes“ genauso wie für das stimmungsvolle Akustikintro des Openers „Väntan“, für das kurze, pointierte „Ruiner“ ebenso wie für das knapp zehnminütige, meist schleppende Epos „Helfärd Pt. III (Den Gamle)“.
GRÁ legen mit „Ending“ also ein nettes, durchweg hörbares Album hin, das mehr als nur einen Höhepunkt bietet. Trotzdem fehlt es dem Album an zwingenden, wirklich intensiven Momenten – solche gibt es, aber sie sind auf der Platte zu rar, zu weit verteilt. Nett für zwischendurch, aber Gänsehaut verpassen GRÁ ihren Hörern nur punktuell.
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